Gesundheitsbarometer: Haus- und FachärztInnenversorgung im Fokus der 6. Befragungswelle
Eisenstadt (blms) - Nach wie vor ist die Zufriedenheit der Burgenländerinnen und Burgenländer
mit der heimischen Gesundheitsversorgung sehr hoch, zu diesem Ergebnis kommt die 6. Befragung im Rahmen des Gesundheitsbarometers.
Demnach sind 55 Prozent der Befragten sehr, 32 Prozent eher zufrieden. Positiv bewertet werden vor allem auch
die Hausarztversorgung , diese wird von 57 Prozent der Befragten als sehr gut ausgebaut bezeichnet, das Angebot
an Vorsorgeuntersuchungen sowie die moderne technische Ausstattung und die hohe medizinische Qualität bei
den FachärztInnen. Die HausärztInnen zeichnen sich aus Sicht der Burgenländerinnen und Burgenländer
vor allem durch verständliche Informationen, eine angenehme Atmosphäre, Zeit für die PatientInnen
und schnelle Terminvergabe aus. Befragt nach Problemen, werden weiterhin Wartezeiten und ein Mangel an Fachärzten
am häufigsten genannt. „Die grundsätzliche Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem im Burgenland erweist
sich seit Beginn der Erhebung im März 2011 als konstant sehr hoch. Neun von zehn Personen sind entweder sehr
oder etwas zufrieden. Das ist sehr erfreulich und auch wichtig“, so BURGEF-Vorsitzender Gesundheitslandesrat Dr.
Peter Rezar, der am 10.01. gemeinsam mit Mag. Hannes Frech, BURGEF, und Prof. Dr. Peter Filzmaier, Institut für
Strategieanalysen, die Ergebnisse präsentierte.
Unter den einzeln abgefragten Bereichen der Gesundheitsversorgung werden vor allem die Hausarztversorgung und Vorsorgeuntersuchungen
sehr gut bewertet, aber auch die sonstigen Felder werden mehrheitlich positiv gesehen. Gegenüber den früheren
Befragungswellen hat sich im Zeitvergleich nichts an diesem positiven Befund geändert. Österreich habe
eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, betont Gesundheitslandesrat Peter Rezar: „Der niederschwellige Zugang
zu medizinischen Leistungen ist international beispielgebend.“ Um optimale Versorgungsstrukturen für die kommenden
Generationen garantieren zu können, haben sich Bund, Länder und Sozialversicherungen auf eine Reform
des österreichischen Gesundheitssystems geeinigt, so Rezar. „In Zukunft stehen die Patienten und ihre bestmögliche
medizinische Behandlung im Mittelpunkt und nicht mehr die Institutionen. Wir müssen gut hinhören, damit
wir über die Bedürfnisse der Patienten Bescheid wissen.“ Nicht das, was vorhanden sei gehöre gestärkt,
sondern das, was notwendig ist. „Das Institut für Strategieanalysen stellt daher in den Befragungen auch die
Meinung der Menschen in den Mittelpunkt. Nur wenn man hinterfragt, wo Mängel sind, kann man diese beseitigen“,
sagt Rezar.
„Es geht darum, die Patienten zur richtigen Versorgungseinrichtung zu lenken. Warum kommen die Patienten in die
Ambulanzen? Weil kein niedergelassener Arzt verfügbar war, oder aus anderen Gründen. Wir sind dabei,
das zu analysieren. Das Spital ist zwar der High-End-Bereich, aber nicht a priori die beste erste Anlaufstelle“,
BURGEF-Geschäftsführer Mag. Hannes Frech, BURGEF.
Hausarztversorgung mit Abstand das meistgeschätzte Versorgungsangebot
„Spontan als Probleme werden erneut Wartezeiten und ein Mangel an Fachärzten genannt, alle weiteren Nennungen
bleiben im niedrigen einstelligen Prozentbereich“, sagt Prof. Dr. Peter Filzmaier vom Institut für Strategieanalysen.
So werde die Hausarztversorgung von 57 Prozent als sehr gut ausgebaut bezeichnet, sie liege damit deutlich besser
als der Facharztbereich (25 Prozent sehr gut ausgebaut). Filzmaier: „Die HausärztInnen zeichnen sich aus Sicht
der Burgenländerinnen und Burgenländer vor allem durch verständliche Information, eine angenehme
Atmosphäre, Zeit für die PatientInnen und schnelle Terminvorgaben aus.“
Wartezeiten werden dabei vor allem beim niedergelassenen Facharztbereich und in den Spitalsambulanzen wahrgenommen.
Demgegenüber werden den Fachärztinnen und Fachärzten etwas stärker eine moderne technische
Ausstattung und eine Behandlung am neuesten Stand der Medizin zugeschrieben. Defizite gegenüber den HausärztInnen
sind die Praxiszeiten, die bei letzteren aus Sicht der Befragten günstiger sind, und vor allem die längere
Dauer, bis man einen Termin bekommt.
Während die rückblickende Bewertung der Entwicklung der Gesundheitsversorgung ebenfalls konstant hoch
bleibt, hat der Anteil jener Befragten, die für die Zukunft Verschlechterungen im Burgenland erwarten, zugenommen
und liegt nun mit 29 Prozent auf dem Niveau vom Februar 2012. Zwischenzeitlich war er auf 23 Prozent abgesunken.
Insgesamt ist aber eine relative Mehrheit der Meinung, dass sich die Situation zum Besseren oder zumindest nicht
zum Schlechteren ändern wird.
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