Umweltreferent sieht Tirol nicht unter Druck 

 

erstellt am
10. 01. 13

EU will neue Naturschutzgebiete – LR Pupp: Land Tirol hat seine Hausaufgaben bei Natura 2000 gemacht
Innsbruck (lk) - Bei der EU-Kommission sind in den vergangenen Jahren Beschwerden über nicht erfolgte Unterschutzstellungen eingegangen, von politischen Parteien und von NGOs. „Auf Basis dieser Beschwerden ist die Kommission nun der Ansicht, dass viele weitere Gebiete in ganz Österreich zu Natura-2000-Gebieten erklärt werden sollen“, berichtet Naturschutzlandesrat Thomas Pupp. „Es handelt sich hier um ein informelles Vorverfahren (‚EU-Pilot‘), das alle österreichischen Bundesländer betrifft.“ Durch ein solches Vorverfahren sollen Auffassungsunterschiede, die zwischen der EU und einem Mitgliedsstaat bestehen, möglichst ohne formelles Vertragsverletzungsverfahren ausgeräumt werden.

In Tirol steht das Vorkommen der deutschen Tamariske in Osttirol (Isel und Zuflüsse) auf der Wunschliste der EU, angeführt wird aber auch das Vorkommen einer bestimmten alpinen Vegetationsform am Piz Val Gronda.

„Das Land Tirol hat in beiden Fällen gute Argumente, die gegen die Unterschutzstellung sprechen“, betont Landesrat Pupp. Im Falle der deutschen Tamariske an der Isel hat es schon einmal ein Vertragsverletzungsverfahren gegeben, das letztlich eingestellt wurde. „Der betroffene Lebensraum steht österreichweit sogar in höherem Ausmaß unter Schutz, als dies in der EU sonst üblich ist“, betont der Landesrat. „Und beim Piz Val Gronda dürfte sich die Kritik der Kommission noch auf das alte Seilbahnprojekt beziehen; das neue Projekt, das im September 2012 genehmigt wurde, berührt die geschützten Pflanzenarten nicht mehr.“

„Wir sind nun als Land zur Stellungnahme an den Bund bis Ende Jänner aufgerufen“, schildert Pupp das weitere Vorgehen. Er geht von einem längeren Verfahren mit der EU aus, in dem beide Seiten ihre Argumente darlegen und dem Pupp mit großer Gelassenheit begegnet: „Denn in Tirol haben wir unsere Hausaufgaben in Sachen Natura 2000 gemacht.“

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at