Startschuss für neue Gemeinsamkeit - Zusammenarbeit soll intensiviert werden
Klagenfurt (lpd) - "Man kann von einem historischen Treffen sprechen", meinte Kärntens Landeshauptmann
Gerhard Dörfler am 08.01. nach dem ersten offiziellen Arbeitsgespräch mit dem slowenischen Ministerpräsident
Janez Jansa in Laibach. Daran teilgenommen hat auch die Vizepremierministerin und Ministerin für Auslandsslowenen,
Ljudmila Novak. Die beiden Regierungschefs besprachen viele Zukunftsthemen, wobei eine gute Chemie zu spüren
war.
Übereinstimmend wurde festgehalten, dass in Kärnten eine neue Qualität des Miteinanders zwischen
slowenischer Volksgruppe und Mehrheitsbevölkerung herrsche. "Dieser Umstand ist der positiven Politik
Dörflers zuzuschreiben", so Jansa. Er dankte dem Landeshauptmann, der sich nicht nur mit Worten, sondern
auch mit Taten für die Volksgruppe eingesetzt habe. Nun seien die Voraussetzungen geschaffen, dass eine harmonische
Nachbarschaftspolitik entwickelt und gelebt werden könne, meinte der Ministerpräsident. Der Landeshauptmann
meinte, dass vor Lösung der Ortstafelfrage wohl auch solch ein erfolgreiches Arbeitsgespräch kaum zustande
gekommen wäre.
Weiters besprochen wurden Themen aus den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft, Sport und Zusammenarbeit. Man war
sich einig, dass der Bau der zweiten Vollröhre des Karawankentunnels, aber auch die geplante Verkehrsachse
Cilli-Bleiburg-Griffen als Autobahnanbindung wichtige kurzfristige Infrastrukturziele seien. An der kürzlich
zwischen Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto gegründeten Euregio "Senza Confini"
zeigte Jansa großes Interesse. Er bestätigte Dörflers Ansicht, dass aus wirtschaftlicher aber auch
historischer Sicht eine Kooperation der Nachbarregionen von enormer Bedeutung sei.
Vereinbart wurde, dass man gegenseitig mehr über die Möglichkeiten im jeweiligen Wirtschaftsstandort
informieren wolle. So sollen in den kommenden Monaten Informationsveranstaltungen für Wirtschaftstreibende
in Klagenfurt und Laibach stattfinden. Volksgruppenspezifische Themen wie die slowenische Musikschule und die Bildungseinrichtungen
allgemein wurden behandelt und auch die Idee verfolgt, in Laibach einen zweisprachige Kindergartengruppe, in der
Slowenisch und Deutsch gesprochen wird, als Pilotprojekt einzurichten.
Als gemeinsame Chance wurde die Bewerbung Planicas für die Nordische Ski-WM 2017, die ja gemeinsam mit Villach
ausgerichtet werden soll, betont. Großes Ziel für die Zukunft sei zudem die Dreiländer-Bewerbung
für die Alpine Ski-WM. Jansa und Dörfler waren sich einig, dass dieses erste offizielle Treffen als Startschuss
für eine intensive Zusammenarbeit verstanden werde.
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