Kurzreisen weiterhin im Trend, Österreich und Italien sind Top-Reisedestinationen
Wien (statistik austria) - Laut aktuellen Ergebnissen von Statistik Austria unternahm die österreichische
Bevölkerung im Alter von über 15 Jahren im Sommer 2012 (Juli–September) 6,56 Mio. Urlaubsreisen; dies
bedeutet gegenüber dem Sommer 2011 eine Zunahme von 1,0%. 57,0% der Österreicherinnen und Österreicher
über 15 Jahre machten im Sommer 2012 mindestens eine Urlaubsreise. Insgesamt wurden 4,18 Mio. Haupturlaubsreisen
mit vier oder mehr Nächtigungen und 2,38 Mio. Kurzurlaubsreisen mit ein bis drei Nächtigungen durchgeführt.
Wie bereits im Vorjahr stieg auch im Sommer 2012 die Anzahl der Kurzurlaubsreisen (+1,7%) deutlicher als jene der
Haupturlaubsreisen: (+0,7%).
Österreich weiterhin populäres Reiseziel, Italien bei Auslandsdestinationen am beliebtesten
Als beliebtes Reiseziel lag auch im Sommer 2012 das eigene Land im Trend: 43,8% der Urlaubsreisen wurden in
Österreich verbracht (Sommer 2011: 44,6%), was gegenüber 2011 einer geringfügigen Abnahme der Anzahl
der Reisen von 0,8% entspricht (Sommer 2010-2011: +8,8%). Die Abnahme ist auf die rückläufigen Haupturlaubsreisen
zurückzuführen (-4,0%), während die Anzahl der Kurzurlaubsreisen im Inland um 1,7% auf 1,64 Mio.
anstieg.
Urlaubsreisen ins Ausland legten um 2,5% auf 3,68 Mio. zu (Sommer 2011: +2,8%), wobei Italien (Anteil an den Auslandsreisen:
24,7%; 2011: 23,8%), Kroatien (16,8%; 2011: 17,5%), Deutschland (12,4%; 2011: 13,2%), Spanien (6,1%; 2011: 6,7%)
und Griechenland (4,5%; 2011: 5,2%) die beliebtesten Reiseziele der Österreicherinnen und Österreicher
waren. In die Ferne wurde im Sommer 2012 weniger als im Vorjahressommer verreist; der Anteil der Fernreisen (Urlaubsreisen
außerhalb Europas und der Türkei) lag bei rund 4,6%, im Vorjahressommer noch bei 5,2%.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei In- und Auslandsurlaubsreisen verkürzte sich von 6,3 auf 6,1 Nächtigungen
im Vergleich zum Vorjahressommer.
Strand- und Badeaufenthalte sind Hauptmotiv bei einem Fünftel der Urlaubsreisen
Das wichtigste Reisemotiv der österreichischen Bevölkerung im Sommer 2012 waren Erholungsurlaube
(22,1%), gefolgt von Strand- und Badeaufenthalten (19,7%); letztere haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an
Bedeutung leicht verloren (-0,7% Prozentpunkte). Zudem spielten im Sommer 2012 auch Aktivurlaube (18,5%), Kultur-
und Besichtigungsaufenthalte bzw. Städtereisen (14,4%) sowie Verwandten- und Bekanntenbesuche (14,5%) eine
Rolle.
Bei mehr als jeder zweiten Urlaubsreise wurde in Hotels und ähnlichen Unterkünften (54,8%), bei fast
jeder fünften Urlaubsreise unentgeltlich in privaten Unterkünften bei Freunden, Bekannten bzw. Verwandten
bzw. im eigenen Zweitwohnsitz genächtigt (17,6%).
Bei rund zwei Drittel (65,9%) der Sommerurlaube 2012 wurde die Reisedestination mit dem Pkw erreicht, bei 17,2%
wurde mit dem Flugzeug angereist.
Sommerreisen (Juli bis September) im Zehnjahresvergleich: Mehr Reisende, weniger Badeurlaub
Die Anzahl der Personen, die mindestens eine Urlaubsreise (mit einer oder mehr Nächtigungen) unternommen
haben, ist seit Sommer 2003 im Durchschnitt jährlich um 1,5% auf 4,06 Mio. Personen angestiegen. Damit hat
der Anteil der reisenden Personen gemessen an der Gesamtbevölkerung von 49,8% im Sommer 2003 auf 57,0% im
Sommer 2012 zugenommen.
Auch Reisen im Sommer folgen dem allgemeinen Trend, häufiger aber dafür kürzer zu verreisen: In
den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Kurzreisen (1-3 Nächtigungen) jährlich durchschnittlich
um 6,5%, während die Haupturlaubsreisen (mit vier oder mehr Nächtigungen) im selben Zeitraum um 2,1%
zulegten.
Nach den wichtigsten Reisezielländern konnte im Sommer 2012 Italien unter den ausländischen Destinationen
mit 24,7% den ersten Platz halten, wenn auch in den vergangenen zehn Jahren leichte Anteilsverluste zu beobachten
waren (-2,0 Prozentpunkte). Kroatien und Deutschland gewannen hingegen im letzten Jahrzehnt an Bedeutung und legten
um 1,1 Prozentpunkte auf 16,8% bzw. um 4,3 Prozentpunkte auf 12,4% zu, und auch Spanien gewann an Anteil (+0,5
Prozentpunkte auf 6,1%). Griechenland musste Anteilsverluste von 10,2% im Sommer 2003 auf 4,5% im Sommer 2012 hinnehmen,
ebenso sank der Anteil an Reisen in die Türkei von 4,8% auf 4,0%.
Urlaubsreisen ausschließlich zu Badezwecken verlieren an Bedeutung. Fielen im Sommer 2003 noch 31,8% der
Urlaubsreisen insgesamt (Auslandsreisen: 46,1%) unter den Reisezweck "Bade- und Strandaufenthalte", lag
der Anteil im Sommer 2012 bei 19,7% (Auslandsreisen: 30,6%). Der Anteil von Besichtigungs-, Kultur- und Städtereisen
hat sich zwischen 2003 (16,3%) und 2012 (15,4%) kaum verändert (Auslandsreisen: 21,8% bzw. 21,3%).
Die Ausgaben pro Urlaubsreise und Person stiegen im Zeitraum 2003 bis 2012 von 515 Euro auf 641 Euro, bei Auslandsreisen
von 686 auf 897 Euro. Nach einem Höchstwert im Sommer 2010 (702 Euro pro Reise; Auslandsreise: 957 Euro) sind
die Ausgaben beginnend mit Sommer 2011 rückläufig.
Die Organisation der Urlaubsreise wird zum überwiegenden Teil privat und daher ohne Heranziehung eines Reisebüros
durchgeführt (71,2% der Urlaubsreisen insgesamt; 58,3% der Auslandsreisen), wenn auch seit 2003 (Insgesamt:
81,3%; Ausland: 70%) mit sinkender Tendenz. Dementsprechend nahmen die via Reisebüro bzw. Reiseveranstalter
teilweise bzw. vollständig organisierten Reisen zu: Urlaubsreisen insgesamt von 18,7% auf 28,2%; Auslandsreisen
von 30% auf 41,7%.
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