Darabos: Richtungsentscheidung für tausende junge Männer und die Sicherheitspolitik
Österreichs
Verteidigungsminister Norbert Darabos appellierte noch einmal für ein Berufsheere mit starker Profi-Miliz.
"Die Frage ist: Wollen wir konservativ verharren in einem System, das zigtausende junge Männer verpflichtend
zu einem Zwangsdienst einzieht? Oder gehen wir den Weg der motivierten Freiwilligkeit, der Professionalisierung
und entscheiden uns damit zu einem modernen Berufsheer auf der Höhe unserer Zeit?"
Darabos sieht die Argumente klar aufseiten der Berufsheer-Befürworter. "Es geht um die Sicherheit der
Bevölkerung." Diese sei mit Berufssoldaten, Zeitsoldaten und Profi-Miliz besser gewährleistet. "Das
entspricht dem, was für Europa gang und gäbe ist und auch für Österreich das beste Modell wäre.
Das kann ich mit gutem Gewissen sagen", betonte der Verteidigungsminister. Die neuen Bedrohungsszenarien wie
Cyber-Angriffe, das Scheitern von Staaten und Terrorismusbekämpfung lassen schnell erkennen, dass man Spezialisten
braucht: "Fachkräfte, bei denen jeder Handgriff sitzt, die bestens ausgebildet sind, die modernstes Gerät
haben und auch damit umgehen können, die das freiwillig und daher motiviert machen".
Mit dem Wegfall der alten Bedrohungsszenarien fällt auch die Notwendigkeit für Massenheere weg. "Und
damit der eigentliche Grund für die Wehrpflicht. "Die sechs Monate kann ein Jugendlicher besser nützen,
für seine Ausbildung, für den Berufseinstieg oder für den ersten Karrieresprung im Beruf."
Die Jugendlichen hätten es ohnehin heute nicht leicht. "Daher sehe ich nicht ein, warum wir heute jungen
Menschen Steine in ihren Lebensweg legen und einen Zwangsdienst aufrecht erhalten sollen, der nicht mehr notwendig
ist." Denn: "Österreich ist reif genug für Freiwilligkeit, Österreich ist reif genug für
echte Solidarität."
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Spindelegger: Geschlossenes Signal für die Sicherheit dieses Landes
Aus Überzeugung für Wehrpflicht und Zivildienst - Nein zu teuren Experimenten
Wien (övp-pd) - Als "geschlossenes Signal für die Sicherheit dieses Landes" bezeichnet
ÖVP-Bundesparteiobmann Vizekanzler Michael Spindelegger die bisherigen Erklärungen des gesamten ÖVP-Teams,
des Parlamentsklubs und aller sechs Teilorganisationen. "In einer entscheidenden Frage über die künftige
Sicherheit dieses Landes zeigt die ÖVP in ihrer Breite auf, worum es am 20. Jänner geht: Um eine Grundsatzentscheidung.
Die Österreicherinnen und Österreicher sind aufgerufen, wohlüberlegt abzuwägen, ob wir ein
bewährtes System über Bord werfen und durch etwas Unsicheres ersetzen. Die entscheidenden Fragen sind,
wie wir die militärische Landesverteidigung, den Katastrophenschutz und die Versorgung der Kranken- und Pflegedienstorganisationen
weiterhin absichern. "Ich will, dass die Österreicherinnen und Österreicher auch in Zukunft sicher
sein können, dass sie weder Angst noch Sorge haben müssen. Dass wir im Anlassfall auch weiterhin auf
Knopfdruck helfen können", so Michael Spindelegger. "Wir haben alle entscheidenden Fragen genau
abgewägt und treten geschlossen – und aus Überzeugung - für ein Ja zum Erhalt von Wehrpflicht und
Zivildienst ein."
"Unser Bundesheer hat sich seit 60 Jahren bewährt und ist bereit gestanden, wenn es gebraucht wurde.
In jeder einzelnen Herausforderung haben die Menschen in diesem Land gewusst, dass auf unser Bundesheer Verlass
ist! Hier sind Profis im Einsatz, die anpacken, wenn andere Hilfe brauchen. Genauso wie im Zivildienst, wo junge
Männer einen unersetzlichen Beitrag für kranke, ältere und pflegebedürftige Mitmenschen leisten.
Der Zivildienst ist zu einem Erfolgsprojekt geworden. Die Entscheidung am 20. Jänner ist auch eine Entscheidung
über die Wertigkeit von Solidarität in diesem Land. Eine Solidarität, die Österreich bisher
ausgezeichnet hat." Der Vizekanzler abschließend: "Österreich ist ein Land, das aus eigener
Kraft, unter dem Fleiß und der Tatkraft der Menschen stark geworden ist. Ein Land, das heute so gut dasteht,
wie kaum ein anderes Land in Europa. Wir sind stark: Gemeinsam und füreinander haben wir Vieles bewältigt.
Ich appelliere daher an jeden Österreicher, seine Stimme zu nutzen. Damit wir auch am 21. Jänner auf
ein bewährtes System setzen können, ein System, das sich als Garantieerklärung für unsere Sicherheit
etabliert hat: Ja zu Wehrpflicht und Zivildienst."
Mikl-Leitner:Sicherheit und Freiwilligkeit nur mit allgemeiner Wehrpflicht garantiert
"In einer Welt, in der der Egoismus auf dem Vormarsch ist, sind die vielen Freiwilligen in Österreich
ein Vorbild für unsere Gesellschaft und unsere Kinder. Daher ist neben dem wichtigen Bereich der Sicherheit
genau dieser unbezahlbare Schatz der Freiwilligenarbeit in Österreich der Grund, warum wir uns aus tiefer
Überzeugung für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes einsetzen", so
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Berlakovich: Aus Überzeugung für Wehrpflicht und Zivildienst
"Was von den zahlreichen großen Naturkatastrophen bei den Menschen in Erinnerung geblieben ist,
sind die tausenden helfenden Grundwehrdiener. Wir dürfen keine Experimente mit der Sicherheit der Menschen
machen. Die allgemeine Wehrpflicht hat sich im Katastropheneinsatz mehr als bewährt, die Wahrscheinlichkeitsrechnungen
der SPÖ nicht", so Bundesparteiobmann-Stellvertreter Umwelt- und Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich.
Karl: Sozialer Mehrwert und Arbeitsplätze durch Wehrpflicht
"Ich bin vor allem aus zwei Gründen für die Beibehaltung der Wehrpflicht: Zum einen halte
ich den sozialen Mehrwert eines Heeres 'aus dem Volk und für das Volk' für unverzichtbar für unser
Land. Zum anderen habe ich in den Gesprächen der letzten Tage gesehen, wie wichtig die Kasernen- Standorte
für den ländlichen Raum sind. In meinem Heimatbezirk Südoststeiermark haben wir zwei Kasernen, an
denen mehr als 300 Arbeitsplätze hängen. Diese Arbeitsplätze wären bei einer Abschaffung der
Wehrpflicht ernsthaft gefährdet", so Justizministerin Beatrix Karl.
Lopatka: Nur durch Wehrpflicht Milizsystem gewährleistet
"Ich bin für die Wehrpflicht, weil die hohe Qualität der österreichischen Auslandseinsätze
nur durch das bestehende Milizsystem gewährleistet wird. 60 Prozent der österreichischen Soldaten im
Auslandseinsatz sind Milizsoldaten", so Reinhold Lopatka, Staatssekretär im Außenamt.
Kurz: Solidarische Gesellschaft nur mit Wehrpflicht und Zivildienst gesichert
"Die Wehrpflicht leistet einen dreifachen Beitrag: Einen Beitrag für das Land durch den Erhalt
sozialer Systeme und Hilfe bei Katastrophen, einen Beitrag für den einzelnen Menschen durch die ihm übertragene
Verantwortung für die Gesellschaft und einen Beitrag für die Integration durch ihre verbindende und einigende
Wirkung. Die Wehrpflicht verankert unser Heer und den Zivildienst in allen Bevölkerungsteilen und trägt
zu einer solidarischen Gesellschaft bei", so Integrations- Staatssekretär Sebastian Kurz.
Neugebauer: Wehrdienst, Katastrophendienst und Zivildienst sind gelebte Solidarität
"Wehrdienst, Katastrophendienst und Zivildienst sind gelebte Solidarität für die Menschen
in unserem Land. Die Leistungen, die tausende junge Österreicher jedes Jahr erbringen, geben uns allen jene
Sicherheit, auf die wir in unserer Heimat zu Recht stolz sind", so der Zweite Nationalratspräsident,
Fitz Neugebauer.
Khol: Das Zwei-Milliarden-Luftschloss Berufsheer bedeutet weiteres Sparpaket
"Wir Senioren wollen die Wehrpflicht erhalten, weil das Ersatz-Modell um zwei Milliarden Euro mehr
kostet. Geld, das wir nicht haben. Ein Zwei-Milliarden- Luftschloss, das uns nur eines bringt: Das nächste
Sparpaket. Das wollen wir nicht!", so der Obmann des Österreichischen Seniorenbund Andreas Khol.
Kopf: Für eine solidarische Zivilgesellschaft und den Dienst an der Gemeinschaft
"Wir wollen die allgemeine Wehrpflicht als ein seit vielen Jahrzehnten bewährtes System, das das
nötige Maß an Sicherheit, einen jederzeit verfügbaren Katastrophenschutz und ein ausgezeichnetes
Sozialsystem sicherstellt, erhalten und nicht, wie es die SPÖ vorhat, mutwillig und ohne erklärbaren
Grund zerstören! Mit der Beibehaltung der Wehrpflicht unterstützt die ÖVP auch eine eigenverantwortliche
Zivilgesellschaft, wo unentgeltliches Engagement für die Gemeinschaft zählt, die nicht jede einzelne
Leistung an staatliche Einrichtungen auslagert", so ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf.
Rauch: Berufsheer heißt doppelte Kosten, weniger Leistung und Unsicherheit
"Die Wehrpflicht und der Zivildienst haben sich bestens bewährt. Im Ernstfall steht unser Bundesheer
bereit und bietet Unterstützung sowie Schutz für die Bevölkerung. Die Umstellung auf ein Berufsheer
wäre kein Fortschritt. Ein Berufsheer heißt doppelte Kosten, weniger Leistung und Unsicherheit und ist
eine erste Eintrittskarte zur NATO", so ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch, und weiter: "Man
muss den Menschen reinen Wein einschenken und sagen, was die Abschaffung von Wehrpflicht und Zivildienst wirklich
heißt. Die ÖVP will Bewährtes reformieren, statt mit Unbekanntem zu experimentieren. Deshalb: Ein
klares Ja für Wehrpflicht, Zivildienst und Katastrophenschutz."
Österreich steht vor einer Grundsatzentscheidung
Am 20. Jänner stimmen die Österreicherinnen und Österreicher darüber ab, ob ein bewährtes
System erhalten und reformiert werden soll, oder aber ob Wehrpflicht und Zivildienst abgeschafft werden sollen.
Wir setzen auf ein System, das sich in entscheidenden Situationen bewährt hat. Wehrpflicht und Zivildienst
sind fest im Volk verankert und bilden die Stütze unserer solidarischen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die
das Miteinander zu einem eigenständigen Weg erhoben hat. In all den unterschiedlichsten Herausforderungen,
die Österreich in den vergangenen 60 Jahren zu bewältigen hatte, haben wir gesehen: Auf unser Bundesheer
ist Verlass, jede einzelne seiner Aufgaben wurde erfüllt. Es sind die Leistungen der Grundwehrdiener, die
unseren Respekt verdienen. Im Katastrophenfall sind sie es, die Seite an Seite in ausreichender Mannstärke
anpacken. Gleichzeitig haben wir Respekt vor dem unverzichtbaren Beitrag, den Zivildiener für unsere Gesellschaft
leisten. Und wir sind stolz darauf, dass Österreich ein neutrales Land ist, das seit rund 60 Jahren auf die
allgemeine Wehrpflicht baut: Als Garant für eine eigenständige Landesverteidigung. Ein Berufsheer hingegen
ist im Normalfall zu teuer und im Katastrophenfall zu klein. Mit einem Ja zur Beibehaltung von Wehrpflicht und
Zivildienst garantieren wir auch weiterhin ein Heer aus dem Volk, für das Volk. In einem neutralen Staat.
Wir wollen Bewährtes erhalten und reformieren, statt mit Unbekanntem experimentieren.
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