Internationale Vergleichsstudie zeigt steigende Gründungsaktivitäten in Österreich
- Jungunternehmeroffensive erleichtert Finanzierung und Versorgung mit Risikokapital
Wien (bmwfj) - Der aktuelle "Global Entrepreneurship Monitor", die weltweit größte
Vergleichsstudie zur unternehmerischen Aktivität, stellt dem Wirtschaftsstandort Österreich ein gutes
Zeugnis aus. Besonders erfreulich ist, dass Österreich beim Anteil jener Personen, die gerade ein Unternehmen
gegründet haben oder demnächst ein Unternehmen gründen wollen, den fünften Platz innerhalb
einer vergleichbaren Gruppe von 24 entwickelten Industrienationen Europas, Asiens und Amerikas erreicht. Auch ein
zusätzlicher Vergleich unter allen teilnehmenden EU-Ländern zeigt, dass sich Österreich in dieser
Rangliste vom 17. Platz bei der letzten Untersuchung im Jahr 2007 auf den fünften Rang verbessert hat. "Die
höhere Gründungsaktivität ist ein positives Signal für den Standort Österreich, aber auch
ein klarer Auftrag, den Unternehmergeist weiter zu unterstützen", betont Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner.
"Das Ranking bestätigt unsere Strategie, die Finanzierung junger Unternehmen weiter zu erleichtern und
vor allem die Versorgung mit Risikokapital zu verbessern", betont Mitterlehner. Konkrete Maßnahmen dafür
sind die heuer gestartete Jungunternehmeroffensive, die mit insgesamt 110 Millionen Euro dotiert ist, sowie die
anstehende GmbH-Reform, um das notwendige Mindeststammkapital abzusenken. "Wir brauchen mehr junge Unternehmen,
um unsere Wirtschaft noch stärker mit neuen Ideen zu beleben und insgesamt krisenfester zu machen", so
Mitterlehner.
Während in Österreich im Jahr 2007 nur 2,4 Prozent der Bevölkerung von 18 bis 64 Jahren innerhalb
der letzten 3,5 Jahren ein Unternehmen gegründet haben oder den Gründungsprozess einleiteten, ist der
entsprechende Anteil laut GEM-Report im Jahr 2012 auf 9,6 Prozent gestiegen. Zudem geben 81 Prozent der Befragten
an, ein Unternehmen gegründet zu haben, weil sie große Geschäfts- und Verdienstchancen sehen. 2007
war dies nur bei 77 Prozent der Fall.
Stärken bei Infrastruktur und Unterstützung von Wachstumsunternehmen
Die Auswertungen für den "Global Entrepreneurship Monitor" in Österreich basieren auf insgesamt
über 4.800 Telefoninterviews sowie 37 Experteninterviews. Dabei loben die Fachleute Österreichs Stärken
bei der Infrastruktur, dem Schutz von geistigem Eigentum, der Unterstützung von Wachstumsunternehmen, bei
gezielten Förderprogrammen sowie bei der unternehmerischen Aus- und Weiterbildung. Verbesserungsbedarf wird
neben dem Steuersystem insbesondere bei der Finanzierung durch Risikokapital sowie beim Forschungs- und Technologietransfer
zwischen Hochschulen und Unternehmen empfohlen. "Diese Empfehlungen setzen wir derzeit mit unserer Jungunternehmeroffensive
und den neuen Josef-Ressel-Zentren um. Bei letzterem können Fachhochschulen gemeinsam mit regionalen Betrieben
mehrjährige Forschungsarbeiten durchführen und gemeinsam Innovationen auf den Markt bringen", so
Mitterlehner abschließend.
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