Klagenfurt: Kultur-Jahresbilanz 2012 mit Ausblick auf 2013 

 

erstellt am
18. 01. 13

Der kulturRaum Klagenfurt etabliert sich
Klagenfurt (stadt) - Mit einem 52seitigen Jahreskulturprogramm 2012 öffnete der kulturRaum Klagenfurt zu Jahresbeginn die Türen zu einem reichhaltigen, abwechslungsreichen und hochwertigen Veranstaltungsreigen. Auch die zahlreiche Kooperationspartner der Kulturabteilung wurden mit ihrem Programm in der Broschüre mittransportiert. Ein Jahr danach kann eine zufriedenstellende Bilanz gezogen werden.

Die Bereiche der Kulturabteilung, das sind die Stadtgalerie mit dem Living Studio und Arturs home, die Alpen-Adria-Galerie, das Robert Musil Literatur Museum, das Bergbaumuseum, das Gustav Mahler Komponierhäuschen und diverse Brauchtumsveranstaltungen setzten vielseitige neue Akzente und verzeichneten einen spürbaren Besucherzuwachs. Allein in die Stadtgalerie kamen 10 000 Besucher mehr als im Vorjahr.

"Die Wahrnehmung und Akzeptanz der Kulturabteilung seitens der Öffentlichkeit und der Kulturszene hat sich durch die Arbeit der letzten zwei Jahre sichtlich verbessert" meint Kulturreferent Albert Gunzer. "Wir bieten zu einem anspruchsvollen Programm vermehrt Service, aber auch Präsentations- und Kooperationsmöglichkeiten an und haben die Kommunikationsschiene optimiert.

Der nächste Schritt ist die bessere Vernetzung der Kultur- und Kreativszene untereinander, damit Kultur effizienter und ohne sich gegenseitig zu konkurrenzieren stattfinden kann."


Information - Vernetzung - Kooperation
Die Arbeit des kulturRaum Klagenfurt - der Schaltzentrale für neue Wege und innovative Projekte in der Kulturarbeit - trägt Früchte. Neben der Installierung eines Kulturservers und kürzlich eines Online-Service-Portals für kreative Wirtschaftstreibende, auf denen alle Kulturveranstaltungen, News und Infos für Kulturinteressierte und die Kreativwirtschaft schnell und leicht ersichtlich sind, hat sich das vom kulturRaum erstellte, umfangreiche Kulturjahresprogramm als praktisches und vielgenutztes Nachschlagewerk in Sachen Kultur erwiesen.

"Im Jahr 2013 wird die Broschüre noch dicker, immer mehr Kulturanbieter und -initiativen machen mit", sagt MMag. Manuela Tertschnig, Leiterin der Kulturabteilung. "So gab es kürzlich auf unsere Initiative ein Galerienfrühstück, bei dem eine intensivere Zusammenarbeit unter den Galeristen vereinbart wurde. Ein ‚Nebenprodukt' dieser Broschüre ist die bessere Koordination der Veranstaltungen der einzelnen Anbieter, um Überschneidungen zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu verbessern."

Ziel der Kulturabteilung ist es, sukzessive ein immer vollständiger werdendes, für Klagenfurt repräsentatives Jahres-Programmheft anzubieten, das, wie schon in den vergangenen zwei Jahren, auch in der Hotellerie, der Gastronomie und an allen Kultur- und Tourismusdestinationen aufliegt (kärntenweit u darüber hinaus), am Kulturserver als Download zur Verfügung steht und über das vielseitige Kulturangebot in der Landeshauptstadt informiert.

Als Zusatzangebot der Kulturabteilung gibt es ab Jänner 2013 einen Kultur-Newsletter mit Informationen und Neuigkeiten aus Kultur und Kreativwirtschaft.
Zu bestellen ist der Newsletter über den Kulturserver www.kulturraum-klagenfurt.at und den neuen Kreativserver www.kreativiwirtschaft-klagenfurt.at

Neben den Servicemaßnahmen wie Jahresprogrammheft, Kultur- und Kreativserver - die zugleich auch Gratis Werbeportale für Kulturanbieter und Firmenprofile der Kreativwirtschaft sind - ist die Kulturabteilung bemüht, das Leben in Klagenfurt durch Kultur im öffentlichen Raum mit Kulturappetizern zum Nulltarif zu bereichern.

"Unsere Veranstaltungen im öffentlichen Raum zeichnen sich durch ‚Barrierefreiheit' aus und sind dazu da, das Stadtbild noch bunter und den Appetit auf Kultur größer zu machen", meint Manuela Tertschnig. "Denn Kultur ist für alle da, deshalb gibt es auch heuer wieder das bewährte music-pic.nic, das literatur.pic.nic, Literatur after work, den lesePLATZ Klagenfurt, das Südseit'n Festival und vieles mehr. Diese Veranstaltungen kann man auch als ‚Einstiegsdrogen' betrachten, die Lust auf das vielfältige Angebot engagierter Kulturinitiativen und -veranstalter in Klagenfurt entstehen lassen."

Nachwuchsförderung
Ein Schwerpunkt, der seitens der Kulturabteilung immer weiter ausgebaut wird, ist die Förderung des künstlerischen Nachwuchses in Form von Stipendien und Atelieraufenthalten.

2012 wurde wieder der Gustav Mahler Kompositionspreis der Stadt Klagenfurt vergeben, weiters der Klagenfurter Kleinkunstpreis Herkules.

Mit Marko Lipuš bezog ein vielversprechender junger Künstler in den Sommermonaten das Atelier in Šmartno. Die Ausschreibung für 2013 läuft noch bis Ende Feber.

Im Pariser Atelier arbeiteten David Maier und Alfred Goubran und die Stipendiatin Julia Hohenwarter.

Das Fotostipendium in Kooperation mit dem Land wird ab sofort jährlich vergeben. 2012 war Anja Bohnhof zu Gast im Europahaus. Das Stipendium ist gekoppelt an eine Ausstellung im Living-Studio.

Im März 2013 wird wieder der Gert Jonke Preis, den sich Stadt und Land teilen in Höhe von 15.000.- verliehen

Das jährliche Stadtschreiberstipendium ging im letzten Jahr an die Publikumssiegerin der "Tage der deutschsprachigen Literatur" Cornelia Travnicek, sie wird im Mai das Schriftstelleratelier im Europahaus als neue Stadtschreiberin beziehen.

Beim 6. Lyrikpreis der Stadtwerke Group Klagenfurt ist die Stadt heuer erstmals mit einem eigenen Preis vertreten.

Auch die Artist in Residence-Schiene wird ausgebaut, heuer waren ein New Yorker Kameramann aus dem Team von Thomas Woschitz (universalove), zwei Graffiti-Legenden und der ehemalige Stadtschreiber Krampitz kurzzeitig zu Gast im Stadtatelier.
Auch im Hafen11 gibt es einen kreativen Kurzzeitgast aus Hamburg und beim nächsten Standort wird ein Artist in Residence Platz berücksichtigt.

Interdisziplinäres mit dance2art
2012 war auch im Galeriegeschehen der Stadt ein Jahr der Höhepunkte. Mit Großausstellungen von Andy Warhol und Antonio de Felipe wurde der Pop-Art viel Platz eingeräumt, was sich mit einem Plus von 10 000 Gästen äußerst positiv auf die Besucherstatistik auswirkte. Auch der Tanz wird 2013 ein fixer Bestandteil im Kulturleben der Landeshauptstadt. Nachdem die Mittelbühne der Stadt, das theaterHALLE 11, 2012 mehrere erfolgreiche Tanzproduktionen hatte, setzt die Kulturabteilung im laufenden Jahr weitere "Tanz-Schritte".

Bei den Vernissagen in der Stadtgalerie werden ab heuer Elemente des zeitgenössischen Tanzes mit einfließen. Tänzer und Tänzerinnen mit Kärntner Wurzeln bekommen ein Podium und werden, musikalisch begleitet, Einblicke in das breite Spektrum des Tanzes geben.
Dieser interdisziplinäre Ansatz nennt sich dance2art und soll die Korrespondenz zwischen Kunst, Tanz und Musik herstellen und Elemente verbinden, die sonst isoliert voneinander ablaufen. Durch die Interaktion von darstellender und bildender Kunst brechen verfestigte Strukturen im Galeriegeschehen auf und neue Interpretationsmöglichkeiten entstehen.
Dieser Crossover-Gedanke wird sich auch im sonstigen Kulturprogramm fortsetzen, zum Beispiel beim literarischen Geschehen (lesePLATZ), bei dem 2013 neben Musik auch Tanz eine Rolle spielt.

Klagenfurt auf dem Weg zur Literaturhauptstadt
Klagenfurt hat mit seinen "Tagen der deutschsprachigen Literatur" einen dicken Bonus, blickt doch seit nunmehr 36 Jahren die gesamte deutschsprachige Literaturszene im Sommer auf diesen richtungsweisenden Wettbewerb.

Während der Klagenfurter Literaturkurs, organisiert vom städtischen Robert Musil Literatur Museum, sich schon als Talenteschmiede etabliert hat, bemühen sich im Vorfeld und rund um die TDDL die Kulturabteilung wie auch Stadtmarketing und die IG Fußgängerzone, der Literatur mehr Gewicht zu geben, sie im Stadtgeschehen zu verankern und vom Elfenbeinturm auf die Straße zu verlegen.
Mit einem "ganzheitlich-literarischen" Ansatz will die Stadt neben ihrer Bereitschaft, den Bachmann-Preis nach Kräften zu unterstützen, Literatur im öffentlichen Raum erlebbar machen und (sollte es noch nicht vorhanden sein) das Interesse der Flaneure am Thema wecken.

Neben einem ganzjährig umfangreichen Literaturschwerpunkt im Robert Musil Literatur Museum erfreut sich die Veranstaltungsreihe "Literatur after work" des kulturRaum Klagenfurt, die im Vorjahr einen großen Publikumszustrom verzeichnete und heuer das dritte Mal in der Innenstadt stattfinden wird, großer Beliebtheit. An zwei Tagen werden zahlreiche prominente KlagenfurterInnen aus Wirtschaft, Kultur, Medien, Politik und dem öffentlichen Leben zeitgenössische Literatur vortragen.

Der lesePLATZ Klagenfurt, das dreisprachige Literaturfestival auf mehreren Plätzen in der Innenstadt, wird auch in diesem Jahr eine Vielzahl interessanter Neuerscheinungen aus dem vielfältigen Kärntner Verlagswesen präsentieren und mit einem Rahmenprogramm bestehend aus StreetArt, Tanz und Aktionisumus zwei Tage lang die Innenstadt zum Hotspot des geschriebenen Wortes machen.

Schwerpunkt Kreativwirtschaft
Nachdem die Stadt vor zwei Jahren diesen stark wachsenden Wirtschaftszweig zum Thema gemacht und mit dem Hafen11 den ersten CoWorkingSpace installierte, ist die Kreativwirtschaft derzeit in aller Munde. Nicht nur in Klagenfurt entstehen neue Standorte - einer davon, die "Anlegestelle" wird im Sommer in einem Altbestand am Ring von der Stadt eingerichtet. Der neue Standort bietet Platz für 6 Unternehmen aus der Kreativwirtschaft und wird mit dem bewährten Fördermodell der Stadt unterstützt.

Mit einem privat initiierten, neuen Kreativzentrum in der Villacherstraße, in dem sich Künstler, Musiker, Kulturmanager u.a. ergänzen, gibt es eine Kooperationsvereinbarung fürs laufende Jahr. Auch seitens einiger Vermieter/Immobilienbesitzer gibt es Angebote für größere Standorte für die Kreativwirtschaft, die in Form von private-public-partnership Modellen zukunftsträchtig sind und derzeit evaluiert werden. Der im Hafen11 initiierte "Creative Cluster Carinthia" hat zum Ziel, das Arbeitsmodell Kreativwirtschaft kärntenweit zu transportieren. Parallel zu dieser Initiative entstehen in Villach, Völkermarkt, Wolfsberg und anderen Orte Standpunkte für die Kreativwirtschaft. Auch das Land bekräftigt seine Intention, der Kreativwirtschaft einen hohen Stellenwert einzuräumen und den Aufbau weiterer Standorte zu unterstützen.


Kultur lohnt sich
Für Wirtschafts- und Kulturreferent Albert Gunzer ist nicht zuletzt der wirtschaftliche Aspekt der kulturellen Belebung von Bedeutung: "Der ‚Grenzverkehr' in Klagenfurt hat sich durch die Ansiedlung vieler Firmen aus Italien und durch den Einkaufs- und Messetourismus aus Slowenien und Italien verstärkt. Das bedeutet, dass wir mehr und mehr zu einer beliebten Destination im Tagestourismus werden. Diese Tatsache müssen wir auch im Kulturangebot berücksichtigen". Denn Kultur ist nach wie vor der Faktor mit dem größten Mehrwert. Rund 83% der Städtetouristen geben Kunst und Kultur als wichtigste Priorität ihres Aufenthaltes an und wie kürzlich in einer Studie veröffentlich, fließt jeder in Kultur investierte Euro 2,3 mal über Betriebe, Aufträge, Tourismus, Steuern, Beschäftigung usw. zurück.
Diesem wirtschaftlichen Aspekt von Kultur vor allem auch mit seinen Möglichkeiten, Werbe-Etats für Unternehmen sinnvoll und effizient einzusetzen, wird die Kulturabteilung auch in Zukunft hohe Priorität einräumen, nicht zuletzt deshalb, um trotz knapper Budgets ein Mehr an Kultur anbieten zu können.

 

 

 

Informationen: http://www.klagenfurt.at

 

 

 

 

 

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