LH Dörfler, LHStv. Kaiser und LR Ragger bei Pressekonferenz - Große Chance für
Standort Kärnten
Klagenfurt (lpd) - Kärnten bekommt eine internationale Schule mit den Unterrichtssprachen Deutsch und
Englisch. Im Herbst 2013 soll sie mit den Volksschulklassen 1 bis 4 in der ehemaligen Tourismusfachberufsschule
in Oberwollanig bei Villach starten. 2014 soll eine internationale Neue Mittelschule folgen, danach eine Oberstufe.
Über das Projekt wurde am 18.01. in einer Pressekonferenz bei Infineon in Villach ausführlich informiert.
Zuvor wurden von allen Partnern die nötigen Vertragswerke und Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet.
Für Landeshauptmann Gerhard Dörfler wird die internationale Schule eine Visitenkarte des Landes. Dieses
neue Bildungsangebot werde sich in Kärntens Standortvorteile wie Sicherheit, moderne Verwaltung oder Verlässlichkeit
einreihen. Dörfler verwies auf das große Interesse von italienischen Investoren an Kärnten. Durch
die Euregio "Senza Confini" mit Kärnten, Friaul-Julisch Venetien, dem Veneto und künftig auch
Slowenien und kroatischen Regionen entstehe ein dynamischer Lebensraum mit 9,2 Mio. Menschen. Diese Chancen gelte
es zu nutzen. Besonderen Dank des Landeshauptmannes gab es für Infineon-Vorstand Monika Kircher, die maßgeblich
die Kräftebündelung für das Schulprojekt vorangetrieben habe.
Dörfler freut sich auch, dass die Kirche Träger der internationalen Schule ist. So sei auch sichergestellt,
dass wichtige Werte vermittelt würden. Er will als Landeshauptmann die Patronanz über ein Mädchen
und einen Buben übernehmen und ihnen das Schulgeld finanzieren. Es beträgt monatlich rund 350 Euro pro
Kind. Er wolle auch Firmen und Persönlichkeiten einladen, ebenfalls Kinder zu unterstützen. Das Land
Kärnten trägt laut Dörfler rund 300.000 Euro im Jahr für die internationale Schule bei, 100.000
Euro als Starthilfe würden von der Kärntner Privatstiftung kommen. Das Gebäude in Oberwollanig sieht
der Landeshauptmann eher als Start- und Übergangslösung. Kärnten investiere insgesamt viel in den
Bildungsbereich, wie etwa auch in den Neubau der Tourismusberufsschule in Warmbad-Villach. Die internationale Schule
erschließe nun einen weiteren Bereich.
Kircher sagte, dass man keine finanzielle, sondern eine "pädagogische Eliteschule" schaffen wolle.
Ziel sei es, den Standort Kärnten internationaler zu machen, aber auch Kärntner Kindern wolle man durch
dieses Bildungsangebot Chancen eröffnen. Laut Kircher werde es auch Stipendien geben. Die Schule wolle man
als Ganztagsschule von 8 bis 17 Uhr führen. Man wolle auch die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder
unterstützen. Nächste Schritte seien die Gründung einer gemeinnützigen GmbH sowie die detaillierten
Verträge mit dem Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt. Außerdem werde die Schulleitung ausgeschrieben.
Kircher verwies auf den Elterninformationsabend am 30. Jänner. Dieser werde zeigen, wie viele Kinder von wo
aus Kärnten zu erwarten seien.
Auch LHStv. Peter Kaiser und Bildungslandesrat Christian Ragger verwiesen auf die großen Chancen für
den Standort Kärnten durch die Internationalisierung. Ragger erklärte, dass die internationale Schule
eine Privatschule mit Öffentlichkeitscharakter sein werde, weshalb auch Landeslehrer zum Einsatz kommen könnten.
Über den Sommer werde das Gebäude in Oberwollanig adaptiert.
Bischof Alois Schwarz verwies auf die Erfahrung der Kirche beim Betreiben von Schulen, in Kärnten gebe es
elf katholische Privatschulen. Es sei wichtig, Leistung zu achten und mitzutragen, aber es gebe noch Dimensionen,
die das Augenblickliche übersteigen, meinte der Bischof. Diese Dimensionen gelte es ebenso wahrzunehmen. Schwarz
freute sich, dass die internationale Schule ein eigener Modelltyp und keine Kopie eines anderen Projektes sei.
Der Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten, Christoph Kulterer, sagte, dass mit dieser Schule
ein langgehegter Wunsch der Industrie in Erfüllung gehe. Um internationale Spezialisten nach Kärnten
zu holen, müsse man nämlich auch für beste Rahmenbedingungen für deren Familien sorgen. Von
der Industriellenvereinigung werde das Projekt daher auch finanziell unterstützt. Wirtschaftskammerpräsident
Franz Pacher betonte, dass man in das wichtigste Kapital, den Menschen, investieren müsse. Die Wirtschaftskammer
Kärnten trage zum Projekt 400.000 Euro bei. Die Villacher Stadträtin und Schulreferentin Irene Hochstetter-Lackner
sieht in der Schule auch eine Standortsicherung. Die Stadt bringe auf acht Jahre verteilt rund 400.000 Euro mit
ein.
Projektleiterin Sylvia Klass verwies auf die hohe Qualität des Lehrplanes. Bildungsziel sei die internationale
Verständigung, auch der humanitäre Aspekt werde immer dabei sein. Angestrebt werde eine Akkreditierung
nach dem angesehenen Konzept der International Baccalaureate Organisation (IB), gleichzeitig würden auch die
österreichischen Lehrpläne und Lernziele berücksichtigt. So könne bei einem Umzug problemlos
zwischen Schulen gewechselt werden. Eine Matura, die künftig an der internationalen Schule in Villach erworben
werde, solle zum Studium an jeder österreichischen und internationalen Universität berechtigen.
Claudia Mischensky von der Industriellenvereinigung erklärte, dass es für die internationale Schule eine
Steuerungsgruppe gebe. Ihre Mitglieder aus Wirtschaftskammer, Lam Research, Diözese Gurk, Land Kärnten,
Industriellenvereinigung und Carinthian International Club (CIC) waren auch bei der Pressekonferenz anwesend. Wissenschaftlich
begleitet wird das Projekt von der Pädagogischen Hochschule Klagenfurt. Projektinitiator ist der CIC, der
gemeinsam mit der Wirtschaft und der Diözese Gurk den gemeinnützigen Verein International School Carinthia
(ISC) gegründet hat.
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