Österreich ist Europameister beim Heizen mit umweltfreundlichen Pellets
Wien (bmlfuw) - Umweltminister Nikolaus Berlakovich nahm am 16,01, zusammen mit Branchenvertretern die 100.000ste
Pelletheizung in Österreich in Betrieb. Mit 12,5 Pelletheizungen pro 1.000 Einwohner ist Österreich Europameister
beim Heizen mit dem CO2-neutralen Energieträger Holz-Pellets. Die österreichischen Erzeuger von Pelletheizkesseln
sind heute Weltmarktführer. Vom englischen Königshaus bis Chile und Südkorea sind österreichische
Pelletheizkessel im Einsatz. Sowohl die Konsumenten als auch die Umwelt profitieren: Ein Haushalt kann seine Brennstoffkosten
durch den Umstieg von Öl oder Gas auf Pellets halbieren. Durch den aktuellen Verbrauch von jährlich 810.000t
Pellets in Österreich werden die heimischen CO2-Emissionen im Vergleich zu Heizöl um über 1 Million
Tonnen verringert.
Erfolgsgeschichte made in Austria
Kaum eine andere österreichische Technologie hat in den letzten Jahren den Weltmarkt so erobert wie die Pelletheizkessel-Technologie.
In Deutschland beträgt der Anteil österreichischer Pelletheizkessel an den geförderten Biomasseheizungen
ca. 60%. Bis zu 80% der in Österreich produzierten Pelletheizkessel gehen in den Export. Die österreichischen
Erzeuger von Biomasseheiztechnologien erwirtschaften bei einem Wachstum von 20% jährlich einen Umsatz von
ca. Euro 1 Mrd. und schaffen rund 5.000 heimische Arbeitsplätze. Umweltminister Nikolaus Berlakovich: "Unsere
heimischen Heiztechnikunternehmen sind mit modernen Umwelttechnologien am Weg zum weltweiten Erfolg. Die Reduktion
von einer Million Tonnen CO2 durch Pelletheizungen in Österreich ist ein signifikanter Beitrag zur Erreichung
unserer Umweltziele. Die Verbindung von Ökologie und Ökonomie ebnet den Weg hin zu erneuerbaren Energien.
Ein wesentlicher Schritt ist der Umstieg der Heizsysteme auf Biomasse über den Klimafonds."
Vorreitermarkt Österreich
Vor 15 Jahren wurden die ersten Pelletheizungen in Österreich installiert, heute wurde die 100.000ste
Anlage in Betrieb genommen. Mit jährlichen Zuwachsraten von über 10.000 installierten Heizungen ist der
Markt in Österreich wesentlich rascher gewachsen als in anderen Ländern Europas. Österreich liegt
mit 12,5 Pelletheizungen pro 1.000 Einwohner im europäischen Vergleich an erster Stelle, gefolgt von Dänemark
(11,8), Schweden, (11,1), Finnland (4,7) und Deutschland (2,3).
Energieautarkie
Neben den positiven Auswirkungen auf die Umweltbilanz und der heimischen Wertschöpfung, leisten Pelletheizungen
auch einen Beitrag zur Energieautarkie. In Österreich werden rund 875.000t Pellets in 30 Werken, die über
das ganze Bundesgebiet verstreut sind, produziert. Das bedeutet kurze Transportwege und Unabhängigkeit von
internationalen fossilen Energiemärkten. Der heimische Verbrauch betrug 2012 rund 810.000t.
Der 100.000ste Pelletheizkessel
Der 100.000ste Pelletheizkessel wurde vom mehrfach international ausgezeichneten Salzburger Unternehmen SHT erzeugt
und vom Wiener Installationsunternehmen Sanfix in einem modernen Einfamilienhaus in Wien Neuwaldegg installiert.
Der Kombiheizkessel Vario Aqua von SHT mit einer Wärmeleistung von 15 KW beheizt als Zentralheizungsgerät
das komplette Wohnhaus und kann mit Pellets- und Scheitholz betrieben werden. Der Kessel ist aufgrund der hochwertigen
Verbrennungsgüte und Effizienz Preisträger des Energie Genie Wettbewerbs 2012 und in seinem Produktbereich
weltweit technologieführend. Da die üblichen Abstrahlverluste des Kessels direkt im Wohnraum nutzbar
sind, gibt es keine effektivere Form der Verwertung des Energiegehalts des Brennstoffes Holz.
Dr. Christan Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria und Präsident des europäischen Pelletverbands:
"Der 100.000ste installierte Pelletkessel in Österreich ist ein internationaler Rekord. Wir rechnen in
den nächsten Jahren mit einem ähnlichen Wachstum bei den Pelletkaminöfen. Die Energiewende im Bereich
Wärme ist in greifbarer Nähe."
Green jobs made in Austria
Österreich hat im Bereich der Nutzung von Biomasse für Energiezwecke eine führende Rolle, die sich
auch positiv auf die Schaffung von Arbeitsplätzen in diesem Bereich auswirkt. green jobs gibt es vor allem
im Bereich der Bereitstellung der biogenen Rohstoffe - hier liegt das Potential für zusätzliche green
jobs bei 30.000 bis 40.000 Arbeitsplätzen. Mit dem Masterplan green jobs gibt das Lebensministerium die Marschrichtung
für den effektiven Ausbau der green jobs vor. Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2020 zusätzlich 100.000
neue green jobs in Österreich entstehen. Die Umweltwirtschaft ist einer unserer größten Wachstumsmärkte.
Bereits 210.000 Menschen sind hierzulande in einem green job tätig. Während bei den green jobs ein Wachstum
von 9,6 Prozent zu verzeichnen ist, ist die Beschäftigung in der Gesamtwirtschaft im Vergleichszeitraum 2008
bis 2010 sogar um minus 0,7 Prozent gesunken. Auch das Bruttoinlandsprodukt kommt mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent
nicht an das gute Ergebnis der Umweltbranche heran: Hier ist der Umsatz um markante 5,8 Prozent gestiegen.
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