Ausstellung im Fotohof Salzburg von 25. Jänner - 16. März 2013
Salzburg (fotohof) - Die Ausstellung im Fotohof, kuratiert von Karolina Lewandowska, stellt die Vielschichtigkeit
im Werk von Jerzy Lewczynski in den Vordergrund. Die Gegenüberstellung seiner Ikonen, wie „Crucification“
und „Wawel heads“, zusammen mit Schnappschüssen in Farbe und unveröffentlichten fotografischen Notizen
in Schwar zweiss, zeigt seinen zeitgenössischen Umgang mit der Darstellung von Realität. Das Unerwartete,
das Ironische, Gefundene, Zufällige und Anti-Fotografische - all das begegnet dem Betrachter.
Jerzy Lewczynski (geboren 1924), ausgebildet als Ingenieur, ist seit den 1950er Jahren ein bedeutender Protagonist
der polnischen Kunstszene und zeichnet sich als Fotograf, Historiker und Foto-Aktivist durch einen ironischen Blick
auf die ihn umgebenden, alltäglichen Konstellationen aus.
Ende der 1960er Jahre wurden die Themen Vergangenheit und Erinnerung in Lewczynskis Werk immer wichtiger: er begann
alte, zerstörte Negative zu sammeln, die er dann ausarbeitete und dadurch Menschen, Begebenheiten und Orte
wiederaufleben ließ. Aus diesen Arbeiten entstand ein privates Archiv in Lewczynskis Wohnung – sein eigenes
fotografisches Werk gemischt mit gefundenen Bildern, Erinnerungsschnappschüssen, Dokumentationen von künstlerischen
Aktionen, Aufzeichnungen, Briefen, historischen Dokumenten und Büchern. Diese Aufarbeitung ließ ihn
das theoretische Konzept der „Archäologie der Fotografie“ formulieren.
Dieser Präsentation klassischer polnischer Fotografie wird eine zeitgenössische Arbeit des Fotografen
und Kunsthistorikers Krzysztof Pijarski (geboren 1980) gegenübergestellt. Bezugnehmend auf Lewczynski entwickelte
er ein künstlerisches Projekt rund um das Archiv seines Vorbildes. Pijarski wählte einige Motive aus,
die wir aus Lewczynskis Werk kennen, und schuf um diese herum – in Anlehnung an Aby Warburg – Tafelbilder, welche
die Zusammenhänge zwischen den Motiven verdeutlichen. In diesen zwölf Bildern wird Lewczynskis spielerischer
Zugang zur Fotografie durch die Arbeit von Pijarski nochmals verdeutlicht.
Neue Arbeiten aus der Artothek
Wout Berger, Nadja Bournonville, Vera Brandner, Harald Gsaller, Ulrike Lienbacher, Klaus Pichler, Markus Oberndorfer,
Christian Wachter
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