Pernkopf: Achtsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen geboten
St. Pölten (nlk) - Das Land Niederösterreich setzt gemeinsam mit dem WWF frische Impulse für
den Schutz und die naturverträgliche Entwicklung der March-Thaya-Auen: Nach dem Spatenstich für das LIFE-Natur-Projekt
zur Renaturierung der Unteren Marchauen folgt nun der Start zu grenzüberschreitenden Maßnahmen in Zusammenarbeit
mit slowakischen Behörden. Unter dem Titel "Ramsar Eco NaTour" wird ein grenzüberschreitender
Zonierungsplan für einen sanften Tourismus in den March-Thaya-Auen erarbeitet. Begleitend werden Naturführer
aus der Region ausgebildet.
"Die March-Thaya-Auen gehören zu den hochwertigsten Naturräumen in Niederösterreich. Der achtsame
Umgang mit natürlichen Ressourcen, der Schutz bedrohter Arten und die Sicherung und Verbesserung von Lebensräumen
sind unsere gemeinsame Verantwortung", betonte Naturschutz-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf beim Projektstart.
"Mit der Ausweisung von 'Natur-Zonen' und 'Freizeit-Zonen' sollen Besucher weg von störungsempfindlichen
Lebensräumen hin zu Bereichen gelenkt werden, die sich für die touristische Nutzung besser eignen. Speziell
für die March-Thaya-Auen entwickelte öko-pädagogische Programme bringen die Naturwunder kleinen
und großen Besuchern näher", so WWF-Präsident Dr. Helmut Pechlaner.
Der Aufbau eines regionalen Freiwilligennetzwerks soll dabei langfristig die Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen
für hochgradig gefährdete Sandlebensräume unterstützen.
Die March-Thaya-Auen sind als international bedeutendes Feuchtgebiet nach der Ramsar-Konvention zum Schutz von
Feuchtlebensräumen anerkannt und bilden eine grüne Lebensader, die sich vom tschechischen Breclav bis
zur Marchmündung bei Markthof erstreckt. Sie bilden die Grenze dreier benachbarter Staaten und liegen im Herzen
Europas.
Das Projekt "Ramsar Eco NaTour" zeichnet sich neben der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vor
allem durch den konstruktiven Dialog zwischen Naturschutz, Tourismus und Regionalentwicklung sowie die aktive Einbindung
der Bevölkerung aus. Eine tragende Rolle in diesem Prozess kommt auch dem Weinviertel Management zu, das als
Leadpartner im Projekt fungiert. Die Projektkosten betragen rund 500.000 Euro und werden zu 85 Prozent von der
Europäischen Union kofinanziert.
|