Bozen (lpa) - Genau 650 Jahre liegt die Entscheidung der Tiroler Landesfürstin Margarethe zurück,
Tirol den Habsburgern zu übertragen. Die Übergabeurkunde wurde am 26. Jänner nach mehrtägigen
schwierigen Verhandlungen ausgefertigt. Dieser für Südtirols Geschichte wichtigen Entscheidung gedachte
der VR-Präsident von Schloss Tirol, Landeshauptmann Luis Durnwalder, am 24.01.
Am 26. Jänner 2013 jährt sich die Unterzeichnung der Übergabeurkunde des Landes Tirol an die Habsburger
Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III. durch Gräfin Margarethe von Tirol zum 650 Mal. Margarethe - 1318
geboren und nach dem Tod ihres Vaters Heinrich von Tirol 1335 Erbfolgerin - sah sich nach Ableben ihres zweiten
Mannes, Ludwig von Brandenburg, und ihres Sohnes Meinhard III. außer Stande, Tirol weiter zu regieren. Zumal
auch das Interesse der verschiedener Adelshäuser an dem Alpenland groß war: Neben den Habsburgern erhoben
die Wittelsbacher und die Luxemburger Ansprüche.
Rudolf IV. reiste am 20. Jänner 1363 nach Bozen, um Margarethe davon zu überzeugen, "das Fürstentum
der Grafschaft Tirol zu Nutz und Frommen und Sicherheit seiner Bewohner" an die Herzöge von Österreich
abzutreten. Es folgten schwere Tage der Entscheidungsfindung für Margarethe. Sie beriet sich mit den Adelsherren,
die einer Übergabe an Österreich zustimmten. Die Übergabeurkunde wurde schließlich am 26.
Jänner 1363 ausgefertigt.
Diese wichtigen Tage in der Geschichte Tirols, für die Südtirol und Schloss Tirol Schauplatz waren, sind
für den Verwaltungsrat von Schloss Tirol rund um den Präsidenten Luis Durnwalder Anlass für eine
Gedenkstunde. Im Anschluss an die erste Sitzung des Verwaltungsrates von Schloss Tirol in diesem Jahr fanden sich
der Landeshauptmann, die Direktorin des Landesmuseum Schloss Tirol, Paula Mair, und weitere Verwaltungsratsmitglieder
im Pressesaal des Bozner Palais Widmann zu einer Gedenkstunde zusammen.
"Die heutige Realität unterscheidet sich ganz wesentlich von jener vor 650 Jahren", betonte Landeshauptmann
Durnwalder, aber gerade vom Wissen um die Landesgeschichte erwartet der Landeshauptmann eine verbindende Wirkung:
"sowohl für alle drei Sprachgruppen, als auch für das in der heutigen Euregio vereinte Gesamttirol".
"Die Erinnerung an die Entscheidung Margarethes vor 650 Jahren findet natürlich ihren Niederschlag im
diesjährigen Programm des Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte", erklärte Direktorin
Paula Mair, "dem Stammsitz der Tiroler und Margarethes langjährigem Zuhause". "Das Museum hat
Margarethe bereits 2007 eine große Ausstellung gewidmet", so die Direktorin, mit der das Bild einer
hässlichen Margarethe Maultasch umfassend revidiert worden sei. Heuer will das Museum verschiedene Objekte
aus Margarethes Besitz und ein Original der Übergabe-Urkunde Tirols an die Habsburger anlässlich des
Gedenkjahres in besonderem Rahmen zeigen. Zudem findet das in Tirol groß zelebrierte Gedenkjahr "650
Jahre Tirol an Habsburg" im kommenden Herbst auf Schloss Tirol mit einem wissenschaftlichen Symposion seinen
Abschluss.
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