Fahrgastrekord durch Tarifanpassung und Qualitätsoffensive
Wien (wiener linien) - Mit rund 907 Mio. Fahrgästen jährlich verzeichnen die Wiener Linien für
das Jahr 2012 einen neuen Rekord und um rund 32 Millionen Fahrgäste mehr als im Jahr davor (875 Mio.). Damit
sind U-Bahn, Bim und Bus auch das beliebteste Verkehrsmittel, 39 Prozent der 2012 in Wien zurückgelegten Wege
entfielen auf die Öffis. Erste Analysen zeigen, dass die seit Mai 2012 vergünstigten Tarife sowie die
hohe Qualität der Wiener Linien ausschlaggebend für diesen Erfolg sind. Neben den Mehrerlösen durch
die Tarifanpassung sorgten auch zusätzliche Investitionen aus dem Stadtbudget für weitere Verbesserungen
beim Öffi-System in Wien.
"Die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien bilden das Rückgrat der Fortbewegung in der Stadt. Die
Anpassung der Tarife und die hohe Qualität unserer Öffis bescheren uns in diesem Jahr mit rund 907 Mio.
Fahrgästen einen neuen Rekord", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner, die durch gezielte Investitionen
in diesem Jahr die Attraktivität der Öffentlichen Verkehrsmittel in Wien weiter steigern will.
Vor allem bei den JahreskartenbesitzerInnen können die Wiener Linien auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurückblicken.
Seit Anfang Jänner 2013 sind mittlerweile 500.000 JahreskartenbesitzerInnen im Netz unterwegs. Damit konnten
die Wiener Linien in nur einem Jahr 125.000 neue StammkundInnen begrüßen. "Die zahlreichen neuen
Fahrgäste und die markanten Zuwächse bei den JahreskartenbesitzerInnen bestätigen das tolle Angebot
zu einem im europäischen Vergleich hervorragenden Preis", so Brauner weiter.
"Durch die verbilligte Jahreskarte ist es gelungen, noch mehr Menschen zum Umstieg auf die öffentlichen
Verkehrsmittel zu bewegen. Das zeigen die Zahlen eindrucksvoll. Aus Gelegenheits-Öffi-FahrerInnen wurden VielfahrerInnen.
Immer mehr Menschen sind in der Stadt umweltfreundlich unterwegs und lassen das Auto stehen", freut sich Vizebürgermeisterin
Maria Vassilakou über das tolle Ergebnis.
Mehr Budget für Qualitätsoffensive
Diese Entwicklung hat den Wiener Linien trotz Vergünstigung der Jahreskarte mehr Einnahmen gebracht. So
konnten mit 484 Mio. Euro im Jahr 2012 die Einnahmen im Vergleich zu 2011 (458 Mio. Euro) um 5,7 Prozent gesteigert
werden. Dem gegenüber stehen gleichzeitig ein Drittel mehr JahreskartenkundInnen. Um die hohe Betriebsqualität
der Öffis auch für die vielen neuen KundInnen zu sichern und Investitionen zu ermöglichen, stellte
die Stadt Wien für das Jahr 2012 rund 30 Mio. Euro an zusätzlichen Budgetmitteln zur Verfügung.
Denn das Plus an Fahrgästen bedeutet natürlich auch gesteigerte Anforderungen an Fahrzeuge, Infrastruktur,
Service und Sauberkeit. Und auch Inflation und steigende Strom-, Benzin- und Flüssiggaskosten sowie Löhne
und Gehälter bedeuten einen höheren finanziellen Aufwand.
Seit 2012 ergänzen bereits drei neue, durchgängige U-Bahn-Züge, 18 neue ULF-Straßenbahnen
und fünf Elektrobusse den Fuhrpark der Wiener Linien. Darüber hinaus wurden fünf neue U6-Züge
bestellt. Viel Geld wurde auch für den Ausbau der Infrastruktur in die Hand genommen: So wurde die Straßenbahnlinie
25 neu ins Leben gerufen, die Linie D verlängert und die Arbeiten für die in diesem Jahr in Betrieb gehende
Linie 26 gestartet. Mit diesen Investitionen ist für das Mehr an Fahrgästen auch ein zusätzliches
Angebot geschaffen worden.
Langfristige KundInnenbindung als Ziel
In den letzten Monaten haben die Wiener Linien über 2.000 neue JahreskartenbesitzerInnen zu Ihrer Öffi-Nutzung
befragt. Fast alle haben bereits vor dem Neuerwerb der Jahreskarte U-Bahn, Bim und Bus genutzt. 77 Prozent nutzen
ihre Jahreskarte nun täglich und machen im Schnitt damit 52 Fahrten pro Jahr. "Unser klares Ziel ist
es, die neu gewonnen JahreskartenkundInnen langfristig zu halten und für die Öffis zu begeistern. Aber
auch alle neuen MonatskartenbesitzerInnen wollen wir mit einer weiteren Qualitätsoffensive die Jahreskarte
schmackhaft machen", so Brauner, die darum weitere Investitionen in den in den öffentlichen Verkehr ankündigt.
Eröffnung U2-Nord und Verlängerung Linie 26 im Herbst
Zahlreiche Infrastruktur-Projekte der Wiener Linien werden 2013 fertiggestellt und eröffnet. Ab Herbst
ist die Linie U2 erweitert auf den drei neuen Stationen (Hausfeldstraße, Aspern und Seestadt) unterwegs und
erschließt mit der Seestadt Aspern eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas.
Neben der U-Bahn nimmt auch die Straßenbahn im Norden Wiens eine wichtige Rolle ein. Gleichzeitig mit der
Eröffnung der U2-Nord-Verlängerung wird auch die Linie 26 neben dem 25er, der seit 22. Dezember bereits
im Einsatz ist, für eine zusätzliche Querverbindung zwischen Donaustadt und Floridsdorf sorgen.
Bauarbeiten U1-Verlängerung nach Oberlaa
Die nächsten Schritte für den weiteren Ausbau des Wiener U-Bahn-Netzes werden bereits gesetzt. Die
U1-Verlängerung in den Süden Wiens nach Oberlaa um 4,6 km und insgesamt fünf neue Stationen schreitet
zügig voran. Damit wird die U1 nach ihrer geplanten Fertigstellung im Jahr 2017 mit 19,2 km zur längsten
U-Bahn-Linie Wiens. Ab August starten auch bereits die Tunnelarbeiten im Bereich der Favoritenstraße. Rund
59,6 Mio. Euro fließen heuer in den Ausbau der U1 nach Oberlaa.
Modernisierung bestehender Infrastruktur
Neben den zahlreichen Neubau-Projekten steht auch die Modernisierung der bestehenden Netzinfrastruktur im Fokus
der Investitionstätigkeiten. Insgesamt werden 17,4 Mio. Euro in Instandhaltungsmaßnahmen der insgesamt
254 km Gleisanlagen der U-Bahn und Straßenbahn investiert. Damit stehen im Vergleich zum Vorjahr um 8 Mio.
Euro mehr, für die Instandhaltung der Schieneninfrastruktur, zur Verfügung. Konkret sind 2013 insgesamt
55 Gleisbauarbeiten geplant. Diese werden in enger Zusammenarbeit mit der Baustellenkoordination der Stadt Wien
abgestimmt und umgesetzt, sodass für AnrainerInnen und Fahrgäste möglichst wenige Beeinträchtigungen
entstehen.
U4-Modernisierung
Im Rahmen der bereits von der Stadt Wien und der Wiener Linien langfristig geplanten Modernisierung der Linie
U4 werden schon jetzt neben dem laufenden Betrieb zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. So werden in den Nächten
nach Betriebsschluss Gleisarbeiten durchgeführt und der Tausch der Stellwerke vorbereitet. Neben diesen kurz-
und mittelfristig gesetzten Maßnahmen wird an einem breiten Konzept zur Modernisierung der U4 gearbeitet.
Die Wiener Linien werden dieses der Stadt Wien in den nächsten Wochen vorlegen. "Es ist mir ein besonderes
Anliegen, dass abseits der bisher durchgeführten Arbeiten die U4 langfristig, zum Vorteil der Fahrgäste,
modernisiert wird", verspricht sich Brauner eine weitere Anhebung des Fahrkomforts.
Anschaffung neuer Fahrzeuge und Modernisierung der Betriebsstätten
Um den Fahrgästen in U-Bahn, Bim und Bus weiterhin besten Fahrkomfort bieten zu können, werden neue,
moderne Fahrzeuge den breiten Fuhrpark der Wiener Linien ergänzen. Für 2013 ist die Anschaffung von fünf
U-Bahn-Zügen, 18 ULF-Straßenbahnen und insgesamt 29 neuen Bussen (davon sieben E-Busse) geplant. Alle
neuen Fahrzeuge sind klimatisiert und barrierefrei zugänglich. Für die Modernisierung des Fuhrparks werden
2013 insgesamt rund 129,7 Mio. Euro investiert.
Derzeit sorgen rund 150 U-Bahnzüge, 520 Straßenbahnen und 500 Busse für ein sicheres und schnelles
Vorankommen im Netz der Wiener Linien. Den Garagen, Bahnhöfen und Werkstätten kommt dabei eine wichtige
Rolle zu. Hier sorgen die MitarbeiterInnen dafür, dass alle Fahrzeuge für den täglichen Betrieb
gut gerüstet sind. Deshalb fließen 2013 rund 42,8 Mio. Euro in die Betriebsstätten der Wiener Linien.
So starten im Herbst dieses Jahres bereits die Bautätigkeiten am neuen Betriebsbahnhof Wasserleitungswiese
mit drei Revisionshallen, einer Waschhalle und einem neuen Betriebsgebäude. Die Fertigstellung ist für
2016 geplant. Zusätzlich schreiten auch die Umbauarbeiten der Hauptwerkstätte zügig voran. Hier
sollen die Hauptarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden – die Eröffnung ist für 2014 geplant.
Stationserneuerungen und Umgestaltungen vor Abschluss
Die Wiener Linien investieren laufend in die Sanierung und Umgestaltung von Stationen im Netz. 2013 stehen
zwei Großprojekte vor der Fertigstellung. So wird bereits im Sommer dieses Jahres die Kulturpassage Karlsplatz
wiedereröffnet. Von der modernen und hellen Gestaltung profitieren die täglich rund 200.000 PassantInnen
und Fahrgäste und die Stadt Wien als Tourismusstadt. Im Mittelpunkt der neuen Kunstpassage steht nach dem
Umbau ein ca.70 Meter langes Kunstwerk des Tiroler Künstlers Ernst Caramelle.
Im Herbst 2013 werden auch die Sanierungsarbeiten der U6-Station Josefstädter Straße abgeschlossen.
Das 110 Jahre alte Stationsgebäude ist eine der klassischen Otto-Wagner-Stationen der ehemaligen Stadtbahn
und erforderte durch die starke Belastung mit mehr als 600 durchfahrenden U-Bahn-Zügen und 20.000 Fahrgästen
täglich eine Komplettsanierung. Mit der Verlegung des historischen Bodenplattenbelags auf den Bahnsteigen
werden die Bauarbeiten im kommenden Herbst abgeschlossen werden.
39 Prozent aller Wege in Wien mit Öffis – Plus 2 Prozent
Modal Split - So sind die Wiener unterwegs
"Die steigenden Fahrgastzahlen sorgen in weiterer Folge auch dafür, dass die Öffentlichen in
Wien ihre Führungsposition im vergangenen Jahr noch weiter ausgebaut haben. Mit einem Anteil von 39 Prozent
an den im Jahr 2012 zurückgelegten Wegen sind die Öffis die klare Nummer 1", so Vassilakou. Der
sogenannte Modal Split der Öffis lag im Vergleich dazu im Jahr 2011 noch bei 37 Prozent – eine Steigerung
von 2 Prozent binnen eines Jahres. Werden Wege die unmotorisiert, also mit Rad oder zu Fuß zurückgelegt
werden, zusammengezählt, wurde der PKW klar auf den dritten Platz verwiesen. "Das zeigt deutlich, dass
die Vergünstigung der Jahreskarte wichtig und richtig war, denn die Menschen fahren jetzt öfter und mehr
mit den Öffis", so Vassilakou, die sich auf das Ergebnis der Kundenumfrage beruft, nach der 77 Prozent
sagen sie fahren mehr mit den Öffis seit der Vergünstigung der Jahreskarte.
Kundenzufriedenheitsbefragung: Wiener Linien positiv bewertet
Generell zeigten sich die KundInnen mit den Leistungen der Wiener Linien im vergangenen Jahr sehr zufrieden,
wie die auch 2012 durchgeführte, jährliche Kundenbefragung aufzeigt. So bewerteten die Befragten die
Wiener Linien mit 97 Prozent positiv, wovon 30 Prozent der KundInnen das Unternehmen mit der Note "sehr gut"
und 55 Prozent mit "gut" auszeichneten. Ebenfalls äußerst zufrieden zeigten sich die Fahrgäste
2012 mit dem angebotenen Preis-Leistungsverhältnis – 24 Prozent sind "sehr zufrieden", weitere 54
Prozent der Befragten "zufrieden".
Auch über das allgemeine Platzangebot in den Öffis zeigen sich die WienerInnen erfreut. 82 Prozent sind
"sehr zufrieden" bzw. "zufrieden". Einen noch höheren Wert weist die Sitzplatzverfügbarkeit
auf: Hier sind 88 Prozent der Fahrgäste mit den zur Verfügung stehenden Sitzplätzen in den Fahrzeugen
von U-Bahn, Bim und Bus "sehr zufrieden" bzw. "zufrieden".
"Die Ergebnisse bestätigen den bisherigen Weg, den die Stadt Wien und die Wiener Linien in den vergangenen
Jahren eingeschlagen haben. Die Fahrgäste schätzen die hohe Servicequalität, in die wir auch weiterhin
investieren – ganz im Sinne der WienerInnen", zeichnet Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou den weiteren
Weg vor.
Überblick Hauptinvestitionen 2013 der Wiener Linien
- Anschaffung neuer Fahrzeuge: 130 Mio. Euro
- Modernisierung Bahnhöfe und Werkstätten: 43 Mio. Euro
- Ausbau U-Bahnnetz: 159 Mio. Euro
- Ausbau Straßenbahnnetz: 41 Mio. Euro
- Modernisierung bestehender Netzinfrastruktur: 17 Mio. Euro
- Modernisierung Stationsgebäude: 8 Mio. Euro
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