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Wirtschaftskammerobmann fordert praxisbezogene Lehrpläne |
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Tulln (nöwpd) - Die branchenmäßig ausgewogene Wirtschaftsstruktur macht den Bezirk Tulln zu einer nachhaltig expansiven Wachstumsregion. "Die Einwohner werden von Jahr zu Jahr immer mehr, und mit ihnen wächst auch die Zahl der Betriebsgründungen", sagte der Obmann der Bezirksstelle Tulln der NÖ Wirtschaftskammer Franz Reiter beim traditionellen Wirtschaftsgespräch in der Bezirkshauptstadt. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist im letzten Jahr um 15 Prozent auf 1.129 angestiegen und die Zahl der aktiven Kammermitglieder nahm in den letzten beiden Jahren um mehr als zehn Prozent auf fast 4.000 zu. Als Wermutstropfen in der ansonsten lückenlos erfolgreichen Jahresbilanz erweist sich die um neun Prozent auf 519 Köpfe geschrumpfte Lehrlingsausbildung, die im Geschlechterverhältnis von Burschen und Mädchen mit 3:1 männlich dominant ist. Die Zahl der Lehrbetriebe ist gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 216 zurückgegangen. Für Obmann Franz Reiter Anlass, auf die Bedeutung hinzuweisen, die die Ausbildung als Voraussetzung für hohe Qualität in der Erzeugung hat. Um sich gegen importierte Billigkonkurrenz zu wappnen, gelte es, "ein starkes EU-Konsumentenbewusstsein zu schaffen." Den Anfang dazu müssten die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte und schon in den Schulen praxisbezogene Lehrpläne setzen. In diesem Zusammenhang stellte der im Bezirk Tulln als Bürgermeister von Grafenwörth tätige Landtagsabgeordnete des ÖVP-Wirtschaftsbundes Alfred Riedl klar, dass "Bildungspolitik nicht Akademikerquote ist", jedenfalls nicht darauf beschränkt werden dürfe. Ohne Wirtschaft keine Arbeitsplätze und ohne exzellente Fachkräfte keine erfolgreichen Unternehmen, betonte er. Dem Bund attestierte Riedl, der auch Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebundes ist, zum richtigen Zeitpunkt Geld in die Hand genommen und damit Rahmenbedingungen geschaffen zu haben, die es möglich machten. der Rezession wirksam gegenzusteuern. Seine Feststellung, dass die Gemeinden nach wie vor die größten Investoren in Österreich seien, garnierte Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk mit der Mitteilung, dass die Bezirkshauptstadt heuer das bisher höchste Kommunalsteueraufkommen erwarte. Solcherart beflügelt will man in den nächsten Jahren 80 Millionen Euro in geplante Kommunalprojekte investieren. Auf die gesellschaftspolitische Seite, die die Medaille des Wirtschaftslebens hat, wies Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl hin. Die niederösterreichischen Betriebe seien Triebfedern für Innovationen und Entwicklung, Zentren der Aus- und Weiterbildung sowie Garanten für Stabilität und soziale Sicherheit. Die 85.000 Unternehmen, die in Niederösterreich für Arbeitsplätze, Wohlstand und Lebensqualität sorgen, seien die richtige Mischung aus starken kleinen und mittleren Unternehmen, gut vernetzten Leitbetrieben und besonders flexiblen Ein-Personen-Unternehmen. "Zusammen stehen diese Betriebe für mehr als drei Viertel der Bruttowertschöpfung im Land, und mehr als die Hälfte unserer Wertschöpfung wird schon jetzt im Ausland verdient", sagte Zwazl. Dieser Wirtschaftsmotor müsse von einer Wirtschaftspolitik gepflegt werden, die auf Verlässlichkeit und Stabilität bedacht sei. Neue Belastungen hingegen würden diesen Motor ins Stottern bringen. "Mit den Steuern und Abgaben sind wir am Limit", betonte die Präsidentin. Jede neue Belastung wäre eine Schädigungssteuer für den Wirtschaftsstandort Österreich. |
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