Bozen (lpa) - Autonomie trifft Autonomie: Renzo Tondo, Präsident der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien,
war am 29.01. bei Landeshauptmann Luis Durnwalder in Bozen zu Gast, um sich mit ihm über die neuesten Entwicklungen
in den Beziehungen mit Rom und Brüssel auszutauschen. Vereinbart hat man eine engere Zusammenarbeit.
"Als autonome Länder geht es uns darum, unsere Eigenständigkeit zu bewahren, unsere Autonomien auszubauen
und zu stärken sowie unsere Kompetenzen vor Eingriffen zu schützen", erklärte Landeshauptmann
Durnwalder nach dem Treffen. Gerade im Zuge der Sanierung des Staatshaushalts sei dies in den letzten Monaten mehr
und mehr zur Herausforderung geworden: "Die Regierung in Rom verlangt den autonomen Ländern schließlich
besonders große Opfer ab", so Durnwalder. Nachdem die Herausforderungen ähnliche seien - der hohe
Steuerdruck, die Zentralisierungstendenzen, die Folgen der Krise - haben sich Tondo und Durnwalder heute auf ein
verstärktes gemeinsames Vorgehen geeinigt, das sich vor allem in einer intensiveren Absprache vor Sitzungen
der Staat-Regionen-Konferenz in Rom manifestieren soll.
Eine engere Zusammenarbeit suchen die beiden Länder auch in Brüssel, vor allem auf Ebene des Ausschusses
der Regionen, dem Durnwalder seit dessen Gründung angehört. "Auf europäischer Ebene ist es
wichtig, sich abzusprechen, gemeinsam aufzutreten und sich so Gehör zu verschaffen", erklärte der
Landeshauptmann nach dem heutigen Treffen. Dies gelte auch für die EU-Unterstützung grenzüberschreitender
Zusammenarbeit, etwa in Form der Interreg-Programme. "An deren Neuauflage wird derzeit in Brüssel gearbeitet,
auch in diesen Prozess wollen wir uns gemeinsam einbringen, nachdem die Programme für unsere beiden Länder
gleichermaßen von Bedeutung sind", so der Landeshauptmann.
In Sachen grenzüberschreitende Zusammenarbeit erkundigte sich Tondo heute zudem nach den Erfahrungen, die
Südtirol mit der Euregio gemacht habe. "Ich habe dem Kollegen Tondo geschildert, dass wir mit dem EVTZ
einen institutionellen Rahmen für diese Kooperation geschaffen haben und dieser sich in allen Bereichen bewährt",
so Durnwalder, der mit seinem Amtskollegen heute auch noch eine Reihe anderer Themen angesprochen hat. Die Palette
reichte dabei vom Tourismus über die Verwaltung bis hin zur Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe.
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