Das Leben von Clara Straus war keine Operette … – Uraufführung in der Freien Bühne
Wieden
Wien (freie bühne wieden) - Am 20. Februar feiert das berührende Ein-Personen-Stück „Glanz
und Verdunkelung“ von Dorothea Renckhoff, einer ehemaligen Zadek-Dramaturgin, in der Freien Bühne Wieden Premiere.
Die Direktorin des Hauses, Michaela Ehrenstein, schlüpft in die interessante Rolle von Clara Straus – der
Ehefrau von Oscar Straus. Dem berühmten österreichischen Komponisten mit jüdischen Wurzeln gelang
es nach seiner Emigration auch am Broadway und in Hollywood Fuß zu fassen. Das Leben für Clara war an
der Seite dieses vom Schicksal der Emigration belasteten Künstlers von unzähligen Höhen und Tiefen,
Zweifeln, Ängsten und manchmal Euphorie geprägt. In „Glanz und Verdunkelung“ denkt sie während der
Überfahrt nach Amerika in der Pianobar des Ozeandampfers über ihr Leben und ihre Ehe mit diesem schwierigen
Genie nach. Begleitet wird Michaela Ehrenstein auf dieser Reise von Béla Fischer am Klavier – man darf sich
auf einige der schönsten Musiknummern von Oscar Straus freuen.
In der Pianobar eines Ozeandampfers des Jahres 1940 wartet Clara Straus sehnsüchtig auf ihren Mann, den berühmten
Operettenkomponisten Oscar Straus.
Früher auf der ganzen Welt gefeiert, vor den Nazis aus Deutschland, Österreich und zuletzt Frankreich
geflüchtet, befinden sie sich nun auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft im amerikanischen Exil. Während
Straus im Nebenzimmer vielleicht wieder einmal sein letztes Geld beim Poker verspielt, verliert sich Clara in ihrer
Gedankenwelt. Nur der Pianist der Bar leistet ihr musikalisch, aber stumm, Gesellschaft.
“Glanz und Verdunkelung” zeichnet das Psychogramm einer Fluchtsituation ohne ein biographisch genaues Portrait
von Clara Straus sein zu wollen.
Getragen von einigen der schönsten Musiknummern von Oscar Straus...
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