Die Ausstellung "Bön. Geister aus Butter" ist von 1.2. bis 1.3.2013 im Museum
für Völkerkunde in Wien zu sehen
Wien (khm) - Die Bön-Religion ist weit weniger bekannt als der Buddhismus, obwohl sie bereits vor dessen
Verbreitung in Tibet praktiziert wurde. Ritualkunst und Liturgie der Bön-Religion werden in einer durchgehenden
Tradition seit über einem Jahrtausend und bis in unsere Zeit praktiziert.
Die Ausstellung "Bön. Geister aus Butter - Kunst und Ritual des alten Tibet" im Museum für
Völkerkunde in Wien präsentiert zum ersten Mal in Europa anhand von Objekten aus der Zeit vom 10./11.
bis zum 20. Jahrhundert die Ritualkunst der Bön-Tradition. Die Schau entstand als Kooperation des Museums
für Völkerkunde mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien.
Der Kontext der Ritualobjekte wird in der Ausstellung mittels Fotodokumentation, Dokumentarfilmen und einer einmonatigen
Serie von Ritualen gezeigt. Der tibetische Lama Yangön Sherab Tenzin reist speziell für die einmonatige
Ritualserie im Zusammenhang mit dem tibetischen Neujahr nach Wien. Gemeinsam mit anderen Lamas wird er eine Vielzahl
authentischer Rituale praktizieren. Damit wird den MuseumsbesucherInnen die einmalige Chance geboten, diese Rituale
hautnah im Museum für Völkerkunde sowie durch die Live-Übertragung auf der Homepage des Museums
mitzuerleben.
Ein einzigartiges, aus Tibet stammendes Manuskript eines Bestattungsrituals für Frauen aus dem 11. oder 12.
Jahrhundert bildet den Höhepunkt der Ausstellung. Ferner werden Objekte aus dem Besitz des 1957 verstorbenen
österreichischen Wissenschaftlers René de Nebesky-Wojkowitz gezeigt, der großes internationales
Renommee besaß; sie befinden sich nunmehr im Bestand des Museums für Völkerkunde, Wien. Die Präsentation
von Fotos, Filmmaterial sowie Gegenständen zu seiner Persönlichkeit soll ihn und seine Sammlertätigkeit
ehren.
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