Zusätzliche Plätze bei Nachtquartieren, Tageszentren und speziellen Angeboten für
Frauen mit Kindern
Wien (rk) - Die tiefen Temperaturen und der lang andauernde Schneefall stellen für alle Menschen ohne
Obdach eine besondere Gefahr dar. Die Maßnahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe, akut wohnungslosen Menschen
in der kalten Jahreszeit rasch und flexibel zu helfen, sind in den letzten kalten Tagen und Wochen daher voll angelaufen.
"Die Nachfrage ist aufgrund des Kälteeinbruchs rapide angestiegen. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz, dem
Arbeiter-Samariterbund, "wieder wohnen" und der Caritas hat Wien rasch, unbürokratisch und schrittweise
zusätzliche Plätze bei Nachtquartieren, Tageszentren und speziellen Angeboten für Frauen mit Kindern
eingerichtet. Allein seit Winterbeginn konnten so knapp 250 Plätze zur Verfügung gestellt werden",
so Sozialstadträtin Wehsely.
Das Winterpaket der Stadt Wien basiert auf den Erfahrungen der Kältewelle im Februar 2012. Während der
extremen Kälteperiode im vergangenen Februar wurden zeitweise rund 170 zusätzliche Schlafplätze
und 100 weitere Tagesaufenthaltsplätze benötigt, die vom Fonds Soziales Wien gemeinsam mit den genannten
Partnerorganisationen in kürzester Zeit bereitgestellt wurden. Dafür wurden knapp 400.000 Euro aufgewendet.
"Für den Winter 2012/2013 hat der Fonds Soziales Wien gemeinsam mit den Betreuungsorganisationen einen
Etappenplan erstellt, um nach und nach mehr Menschen versorgen zu können. Dazu zählen das Öffnen
von zusätzlichen Notquartieren, zusätzliche Tageszentren und Wärmestuben", so Wehsely.
Dieser Stufenplan wird nun seit Dezember umgesetzt. Besonders bedrohlich ist die Kälte in der Nacht - folglich
sind gerade die Nachtquartiersplätze begehrt. Über 170 zusätzliche Plätze stellen Hilfsorganisationen
wie Caritas, "wieder wohnen" oder das Rote Kreuz seit dem Winterbeginn zur Verfügung. Am 17. Jänner
eröffnete am Enkplatz ein interimistisches Tageszentrum, das 60 Frauen und Männern untertags die Möglichkeit
bietet, sich bei Verpflegung und warmen Getränken aufzuwärmen. Betreiber ist der Arbeiter-Samariterbund
Wien. Für Frauen mit Kindern wurden bereits im Dezember 2012 vom größten Anbieter der Wiener Wohnungslosenhilfe,
"wieder wohnen", im Haus Kastanienallee 18 zusätzliche Plätze bereit gestellt. Auch für
Tageszentren wie das JOSI, in denen akut obdachlose Menschen sich tagsüber aufhalten, duschen, Wäsche
waschen und kochen können, hat der Fonds Soziales Wien Vorkehrungen getroffen.
"Mittlerweile haben mehr als 600 Menschen das erweiterte Winterpaket in Anspruch genommen. Daher gilt mein
großer Respekt den MitarbeiterInnen in den Einrichtungen, die mit vollem Einsatz tätig sind. Fonds Soziales
Wien, Caritas, Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariterbund Wien, Vinziwerk und die Angebote der Sucht-und Drogenkoordination
Wien leisten einen wertvollen Beitrag", so Birgit Hebein, Sozialsprecherin der Grünen Wien. Gerade für
psychische kranke Menschen auf der Straße ist es oft schwierig bis unmöglich eine Einrichtung aufzusuchen
"Hier freut es mich, dass die Polizei bzw. die MitarbeiterInnen unter anderem der Wiener Linien Rücksicht
nehmen und niemanden wegweisen" erläutert Hebein abschließend.
Über die Maßnahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe, eventuelle zusätzliche Kapazitäten, ehrenamtliches
Engagement und Spendenmöglichkeiten an die Hilfsorganisationen informiert auch die Website http://wohnen.fsw.at/winter_2012-2013/
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