Wirtschaftsminister und WKO-Präsident stellen 5. Kreativwirtschaftsbericht vor - Mitterlehner
startet neuen Kreativwirtschaftsscheck für KMU im Wert von je 5.000 Euro
Wien (bmwfj) - "Die Kreativwirtschaft ist mehr denn je ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Standort
Österreich, weil sie neue Märkte und Wachstumschancen eröffnet. Das leben die 38.400 Unternehmen
mit ihren 130.500 Beschäftigten tagtäglich vor", sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
am 11.02. bei der gemeinsamen Präsentation des 5. Österreichischen Kreativwirtschaftsberichts mit Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl. "Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Performance der Branche überdurchschnittlich.
Von 2008 bis 2010 ist die Zahl der Unternehmen mit sechs Prozent drei Mal stärker gewachsen als in der Gesamtwirtschaft.
Das zeigt die Dynamik der Branche", so Mitterlehner.
"Österreich ist nicht umsonst bei Dienstleistungen Weltspitze", betonte WKÖ-Präsident
Leitl. "Hier halten wir weltweit den achten Rang bei Dienstleistungsexporten. Auf diese Stärke müssen
wir setzen. Kreativleistungen sind ein wichtiger Wettbewerbs- und Standortfaktor, und der internationale Wettbewerb
wird sich in Zukunft auf dem Feld der Kreativität entscheiden. Die Kreativwirtschaft hat die Chance, zu einem
Zugpferd zu werden und damit die Gesamtexporte zu stärken", so Leitl.
Neuer Kreativwirtschaftsscheck gestartet
"Wir wollen vor allem die Kooperationen zwischen der Kreativwirtschaft und den Klein- und Mittelbetrieben
anderer Branchen noch stärker unterstützen, um einen Mehrwert für deren Innovationen zu schaffen",
so Mitterlehner weiter. Auf Initiative Mitterlehners ist daher ab sofort der neue Kreativwirtschaftsscheck im Wert
von 5.000 Euro abrufbar. "Unser Scheck bietet innovativen Klein- und Mittelbetrieben einen zusätzlichen
Anreiz für die Zusammenarbeit mit Kreativen. Wir wollen damit die Nachfrage nach kreativwirtschaftlichen Leistungen
weiter erhöhen und auch regional verbreitern. Gerade im ländlichen Raum gibt es noch besonders viel Potenzial",
sagt Mitterlehner zu dem vom Wirtschaftsministerium mit 1,5 Millionen Euro finanzierten Angebot der Austria Wirtschaftservice
(aws).
Der Scheck adressiert jedes KMU, das ein Innovationsvorhaben plant und dazu für Ideengenerierung, Entwicklung
oder Umsetzung Leistungen aus den Bereichen Design, Architektur, Werbewirtschaft, Grafik und ähnlichem sucht.
Nach einem erfolgreichen, EU-geförderten Pilotprojekt in Salzburg ist Österreich das erste Land, das
einen solchen Scheck flächendeckend anbietet. Damit unterstützt das Wirtschaftsministerium die Kreativwirtschaft
derzeit stärker denn je, im Rahmen des evolve-Programms stehen heuer insgesamt 7,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Wirtschaftskammer begrüßt die Initiativen des Wirtschaftsministeriums wie die erfolgreiche Initiative
"evolve" und den Kreativscheck. Um die Finanzkraft der vor allem durch EPU und KMU geprägten Kreativwirtschaft
zu stärken, wünscht sich Leitl so wie Mitterlehner eine rasche Umsetzung der "Gmbh Neu". Zugleich
hat die Junge Wirtschaft der WKÖ eine Expertengruppe zu Rahmenbedingungen für alternative Finanzierungsformen
und Crowdfinancing initiiert
Der 5. Kreativwirtschaftsbericht im Überblick
Jedes zehnte Unternehmen (38.400) in Österreich gehört inzwischen der Kreativwirtschaft an, diese
umfasst die Bereiche Architektur, Design, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Radio & TV, Software
& Games, Verlage, Video & Film sowie Werbung. In den vergangenen Jahren hat sich die Branche als krisenfest
erwiesen. Die Umsätze der Kreativunternehmen sind in den schwierigen Wirtschaftsjahren 2008 bis 2010 zwar
um etwa ein Prozent auf 18,2 Milliarden Euro zurückgegangen, das Minus in der Gesamtwirtschaft fiel jedoch
mit mehr als fünf Prozent deutlich höher aus. Die Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten lag im Jahr
2010 bei 6,9 Milliarden Euro. Somit trug die Kreativwirtschaft jeweils rund drei Prozent zu den Umsätzen sowie
der Bruttowertschöpfung der Wirtschaft bei.
Auffällig ist auch, dass Kreativwirtschaftsunternehmen im Durchschnitt – relativ betrachtet – höhere
Gewinne als die Gesamtwirtschaft schaffen, wie der Bericht zeigt. Im Jahr 2010/11 konnten die bilanzierenden Kreativwirtschaftsunternehmen
eine durchschnittliche Umsatzrentabilität in Höhe von 5,5 Prozent erwirtschaften (Gesamtwirtschaft: 3,4
Prozent).
71 Prozent erzielten positive Betriebsergebnisse.
In Bezug auf den Standort zeigt sich, dass nach Wien (42 Prozent) die meisten Unternehmen der Kreativwirtschaft
in Niederösterreich ansässig sind. 15 Prozent aller heimischen Kreativwirtschaftsunternehmen (das sind
rund 5.600 Unternehmen) hatten im Jahr 2010 ihren Standort in diesem Bundesland. Jeweils rund 10 Prozent der Kreativwirtschaftsunternehmen
waren in Oberösterreich (ca. 3.900 Unternehmen) und in der Steiermark (ca. 3.800 Unternehmen) angesiedelt.
Dabei sind kreativwirtschaftliche Unternehmen vorrangig in und um Landeshauptstädte angesiedelt. Rund 62 Prozent
arbeiten im urbanen Raum.
Der Fünfte Österreichische Kreativwirtschaftsbericht wurde im Auftrag der creativ wirtschaft austria
der WKÖ mit Unterstützung der evolve-Initiative des Wirtschaftsministeriums erstellt.
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