Mitterlehner/Leitl: Österreichs Kreativwirtschaft
ist weiter im Aufwind

 

erstellt am
11. 02. 13
14.00 MEZ

Wirtschaftsminister und WKO-Präsident stellen 5. Kreativwirtschaftsbericht vor - Mitterlehner startet neuen Kreativwirtschaftsscheck für KMU im Wert von je 5.000 Euro
Wien (bmwfj) - "Die Kreativwirtschaft ist mehr denn je ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Standort Österreich, weil sie neue Märkte und Wachstumschancen eröffnet. Das leben die 38.400 Unternehmen mit ihren 130.500 Beschäftigten tagtäglich vor", sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 11.02. bei der gemeinsamen Präsentation des 5. Österreichischen Kreativwirtschaftsberichts mit Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. "Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Performance der Branche überdurchschnittlich. Von 2008 bis 2010 ist die Zahl der Unternehmen mit sechs Prozent drei Mal stärker gewachsen als in der Gesamtwirtschaft. Das zeigt die Dynamik der Branche", so Mitterlehner.

"Österreich ist nicht umsonst bei Dienstleistungen Weltspitze", betonte WKÖ-Präsident Leitl. "Hier halten wir weltweit den achten Rang bei Dienstleistungsexporten. Auf diese Stärke müssen wir setzen. Kreativleistungen sind ein wichtiger Wettbewerbs- und Standortfaktor, und der internationale Wettbewerb wird sich in Zukunft auf dem Feld der Kreativität entscheiden. Die Kreativwirtschaft hat die Chance, zu einem Zugpferd zu werden und damit die Gesamtexporte zu stärken", so Leitl.

Neuer Kreativwirtschaftsscheck gestartet
"Wir wollen vor allem die Kooperationen zwischen der Kreativwirtschaft und den Klein- und Mittelbetrieben anderer Branchen noch stärker unterstützen, um einen Mehrwert für deren Innovationen zu schaffen", so Mitterlehner weiter. Auf Initiative Mitterlehners ist daher ab sofort der neue Kreativwirtschaftsscheck im Wert von 5.000 Euro abrufbar. "Unser Scheck bietet innovativen Klein- und Mittelbetrieben einen zusätzlichen Anreiz für die Zusammenarbeit mit Kreativen. Wir wollen damit die Nachfrage nach kreativwirtschaftlichen Leistungen weiter erhöhen und auch regional verbreitern. Gerade im ländlichen Raum gibt es noch besonders viel Potenzial", sagt Mitterlehner zu dem vom Wirtschaftsministerium mit 1,5 Millionen Euro finanzierten Angebot der Austria Wirtschaftservice (aws).

Der Scheck adressiert jedes KMU, das ein Innovationsvorhaben plant und dazu für Ideengenerierung, Entwicklung oder Umsetzung Leistungen aus den Bereichen Design, Architektur, Werbewirtschaft, Grafik und ähnlichem sucht. Nach einem erfolgreichen, EU-geförderten Pilotprojekt in Salzburg ist Österreich das erste Land, das einen solchen Scheck flächendeckend anbietet. Damit unterstützt das Wirtschaftsministerium die Kreativwirtschaft derzeit stärker denn je, im Rahmen des evolve-Programms stehen heuer insgesamt 7,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Wirtschaftskammer begrüßt die Initiativen des Wirtschaftsministeriums wie die erfolgreiche Initiative "evolve" und den Kreativscheck. Um die Finanzkraft der vor allem durch EPU und KMU geprägten Kreativwirtschaft zu stärken, wünscht sich Leitl so wie Mitterlehner eine rasche Umsetzung der "Gmbh Neu". Zugleich hat die Junge Wirtschaft der WKÖ eine Expertengruppe zu Rahmenbedingungen für alternative Finanzierungsformen und Crowdfinancing initiiert

Der 5. Kreativwirtschaftsbericht im Überblick
Jedes zehnte Unternehmen (38.400) in Österreich gehört inzwischen der Kreativwirtschaft an, diese umfasst die Bereiche Architektur, Design, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Radio & TV, Software & Games, Verlage, Video & Film sowie Werbung. In den vergangenen Jahren hat sich die Branche als krisenfest erwiesen. Die Umsätze der Kreativunternehmen sind in den schwierigen Wirtschaftsjahren 2008 bis 2010 zwar um etwa ein Prozent auf 18,2 Milliarden Euro zurückgegangen, das Minus in der Gesamtwirtschaft fiel jedoch mit mehr als fünf Prozent deutlich höher aus. Die Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten lag im Jahr 2010 bei 6,9 Milliarden Euro. Somit trug die Kreativwirtschaft jeweils rund drei Prozent zu den Umsätzen sowie der Bruttowertschöpfung der Wirtschaft bei.

Auffällig ist auch, dass Kreativwirtschaftsunternehmen im Durchschnitt – relativ betrachtet – höhere Gewinne als die Gesamtwirtschaft schaffen, wie der Bericht zeigt. Im Jahr 2010/11 konnten die bilanzierenden Kreativwirtschaftsunternehmen eine durchschnittliche Umsatzrentabilität in Höhe von 5,5 Prozent erwirtschaften (Gesamtwirtschaft: 3,4 Prozent).

71 Prozent erzielten positive Betriebsergebnisse.
In Bezug auf den Standort zeigt sich, dass nach Wien (42 Prozent) die meisten Unternehmen der Kreativwirtschaft in Niederösterreich ansässig sind. 15 Prozent aller heimischen Kreativwirtschaftsunternehmen (das sind rund 5.600 Unternehmen) hatten im Jahr 2010 ihren Standort in diesem Bundesland. Jeweils rund 10 Prozent der Kreativwirtschaftsunternehmen waren in Oberösterreich (ca. 3.900 Unternehmen) und in der Steiermark (ca. 3.800 Unternehmen) angesiedelt. Dabei sind kreativwirtschaftliche Unternehmen vorrangig in und um Landeshauptstädte angesiedelt. Rund 62 Prozent arbeiten im urbanen Raum.

Der Fünfte Österreichische Kreativwirtschaftsbericht wurde im Auftrag der creativ wirtschaft austria der WKÖ mit Unterstützung der evolve-Initiative des Wirtschaftsministeriums erstellt.

 

 

 

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