Sozialminister Hundstorfer spricht vor der UN-Kommission für soziale Entwicklung
New York/Wien (bmask) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer präsentierte bei der 51. Tagung der UN-Kommission
für soziale Entwicklung in New York im Rahmen der Aussprache zum Thema "Empowerment der Menschen bei
der Bekämpfung von Armut und der Unterstützung von sozialer Eingliederung, Vollbeschäftigung und
menschenwürdige Arbeit" ("Promoting people's empowerment in achieving poverty eradication, social
integration and decent work for all") in seinem nationalen Statement die österreichischen Maßnahmen
zur Förderung der Beschäftigung von Jugendlichen. Außerdem nahm Hundstorfer als Vertreter der UN-Wirtschaftskommission
für Europa (UNECE) am "High-level-panel" bei den Vereinten Nationen in New York teil. Dabei zog
er positive Bilanz über die UNECE-Ministerkonferenz zum Altern in Wien. "Obwohl Österreich die zweitniedrigste
Jugendarbeitslosenrate in der gesamten Europäischen Union mit 8,5 Prozent hat, muss es unser vordringliches
Anliegen sein, dass Jugendliche eine Ausbildung, eine Lehre oder einen Arbeitsplatz bekommen", so die Botschaft
des Sozialministers. Denn zurzeit sind weltweit rund 621 Millionen Jugendliche ohne Job oder Ausbildung.
Darüber hinaus sind die Stärkung des Europäischen Sozialmodells und die Schaffung von menschenwürdiger
Arbeit zentrale Anliegen. "Das Europäische Sozialmodell ist", angesichts der Tatsache, dass rund
80 Prozent der Weltbevölkerung keinen ausreichenden Zugang zu Sozialschutz haben und rund 456 Millionen ArbeitnehmerInnen
weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag verdienen, "die Basis für Solidarität und soziale Gerechtigkeit",
führte Hundstorfer aus. "Sozialer Frieden ist ein wichtiger Wert - nicht umsonst hat die Europäische
Union 2012 den Friedensnobelpreis erhalten", so Hundstorfer.
Bei der hochrangigen Panel-Diskussion zum Altern im Rahmen der 51. Sitzung der Kommission für soziale Entwicklung
berichtete Hundstorfer für die UNECE-Region über den erfolgreichen Abschluss der aus Anlass zur Überprüfung
des zweiten Umsetzungszyklus des Weltaltenplans in Wien stattgefundenen UNECE-Ministerkonferenz sowie über
die dort einstimmig beschlossene Wiener Erklärung zum Altern. Neben dem österreichischen Sozialminister
nahmen weitere hochrangige Repräsentanten, nämlich Carlos Alberto Roverssi Rojas (Vize-Außenminister
von Costa Rica), Xiao Caiwei (Vizepräsident des chinesischen Nationalkomitees für Altern), Paurine Mpariwa-Gwanyanya
(Ministerin für Arbeit und staatliche Sozialleistungen, Simbabwe) und Carlos Garcia González als Moderator
(El Salvador) für die anderen UN-Wirtschaftsregionen an diesem Podium teil. Hundstorfer hob in seinem Statement
zu den demografischen Veränderungen mit Blick auf die damit verbundenen Chancen, die positive Ausgangslage
in den meisten UNECE-Mitgliedstaaten hervor.
Die "soziale Absicherung, die Fortschritte in der Medizin, Bildung, ein verstärkt gesundheitsbewusstes
Leben sowie ein gutes Sozialsystem für alle sind die großen Errungenschaften unserer Zeit, die es immer
mehr Menschen möglich machen, mit guter Gesundheit und abgesichert alt zu werden" so Hundstorfer.
"Wir haben in den letzten 150 Jahren 45 Jahre an durchschnittlicher Lebenserwartung hinzugewonnen", berichtet
Hundstorfer. Derzeit liegt in Österreich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern bei 78,1 Jahren
und bei Frau bei 83,4 Jahren, Tendenz steigend. "Österreich befindet sich somit wie andere europäische
Länder in einer Phase des Wandels zu einer langlebigen Gesellschaft", so der Bundesminister. Um diese
"gewonnenen Jahre" unserer Langlebigkeit auch - zum eigenen Wohl und zum Gemeinwohl - zu nutzen, sind
sowohl ein Mentalitätswandel als auch neue Werte notwendig: bei jedem Einzelnen und bei der Gesellschaft als
Ganzes", hob Hundstorfer hervor.
Hundstorfer erläuterte in diesem Zusammenhang, dass sich die 56-UNECE-Mitgliedsstaaten in der Wiener Ministererklärung
2012 (ECE/AC.30/2012/3) "Eine Gesellschaft für alle Lebensalter: Förderung der Lebensqualität
und des aktiven Alterns" dazu bekannt haben, entsprechende Maßnahmen zu setzen, um die Chancen und Potenziale
des demografischen Wandels in der Region voll zu nutzen.
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