Jeden 2. Euro verdient Kärnten im Export 

 

erstellt am
08. 02. 13
14.00 MEZ

Im Jahr 2011 hat Kärnten laut der aktuellen Außenhandelsstatistik erstmals in seiner Geschichte Waren im Wert von mehr als sechs Milliarden Euro exportiert.
Klagenfurt (wkktn) - Eine erfreuliche Außenhandelsbilanz präsentierte am Donnerstag Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher. Kärnten weist in seiner Außenhandelsstatistik für das Jahr 2011 Warenimporte im Wert von 5,617 Mrd. Euro (ein Plus von 797 Mio. gegenüber2010) und Warenexporte von 6,417 Mrd. (+ 717 Mio. im Vergleich zu 2010) auf. Daraus resultiert eine positive Außenhandelsbilanz 2011 von 800 Millionen Euro. Kärntens Exporte haben damit im Jahr 2011 wieder deutlich zugelegt und eindrucksvoll einen neuen Waren-Export-Rekord aufgestellt: Erstmalig haben Kärntens Export-Betriebe damit die Schallmauer von sechs Milliarden Euro bei Waren-Exporten durchbrochen. Pacher: "Das zeigt, wie wichtig es war, dass die Kärntner Wirtschaft frühzeitig neue Märkte erschlossen und damit die Abhängigkeit von den traditionellen Märkten tendenziell verringert hat."

Parallel dazu sind die Importe ausgewogen im selben Verhältnis gestiegen, was auf eine gute Auslastung in den Produktions- und Handelsbetrieben schließen lässt. Insgesamt bleibt Kärnten mit einem Export-Überschuss von 800 Millionen Euro eines von nur fünf Bundesländern in Österreich mit einer positiven Handelsbilanz (OÖ, STMK, T, VBG, K). Meinrad Höfferer, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft und EU: "Diese Werte unterstreichen einmal mehr, dass der Export die Wirtschaftssäule Nummer 1 in Kärnten ist!"

Das regionale Bruttoinlandsprodukt Kärntens betrug 2011 rund 17 Mrd. Euro, davon gehen 6,4 Mrd. auf das Konto der Waren-Exporte, weitere 2,2 Mrd. stammen aus Dienstleistungsexporten. Höfferer: "8,6 Mrd. Euro oder mehr als 50 Prozent der regionalen Wertschöpfung stammen aus dem Export (ohne Tourismus). Oder einfacher: Jeder 2. Euro in Kärnten wird im Export verdient!"

Kärntens wichtigste Top-10 Import- und Exportländer 2011:
Import (in Mio Euro):
1. Deutschland: 1.848
2. Italien: 637
3. China: 440
4. Japan: 308
5. USA: 273
6. Slowenien: 207
7. Niederlande: 135
8. Malaysia: 127
9. Ungarn: 122
10.Tschechien: 99
11. Frankreich: 94

Export (in Mio Euro):
1. Deutschland: 2.011
2. Italien: 939
3. USA: 421
4. Frankreich: 252
5. Slowenien: 219
6. Ungarn: 211
7. Schweiz: 207
8. Malaysia: 151
9. Großbritannien: 118
10.Tschechien: 118
11. China: 95

Exporte: Kärntens Betriebe konnten die Exporte nach Deutschland und Italien (die zwei weiterhin mit Abstand wichtigsten Handelspartner) im Jahr 2011 weiter ausbauen. Die Exporte nach Deutschland legten um 287 Mio. Euro zu (und durchbrachen somit erstmals die Zwei-Milliarden-Schallmauer), die Exporte nach Italien stiegen trotz schwierigen Umfelds um 28 Mio. Euro. Noch entscheidender ist die positive Handelsbilanz Kärntens mit Deutschland (+ 168 Mio. Euro) und mit Italien (+ 302 Mio. Euro).

Ebenfalls deutlich zugelegt haben Kärntens Exporte in die USA. Mit einem enormen Plus von 122 Mio. Euro sind die USA nun das drittwichtigste Export-Land Kärntens und haben dabei Länder wie Frankreich, Slowenien, Schweiz oder Ungarn überholt. Innerhalb der Top-Export-Länder Kärntens gab es durchwegs Zuwächse, ein kleines Minus von 5 Mio. Euro gab es mit Slowenien. Pacher: "Ich bin sehr erfreut über die stabilen Wirtschaftsbeziehungen mit dem südlichen Nachbarn, ich hätte aufgrund der schwierigen Situation dort mit stärkeren Rückgängen gerechnet."

Importe:
Hier zeigt sich bezüglich drer wichtigsten Wirtschaftspartner ein ähnliches Bild wie bei den Exporten: Deutschland und Italien sind die mit Abstand wichtigsten Import-Länder, ebenso die USA. Auffallend, aber nicht überraschend ist der große Importanteil aus China und Japan. Kärnten hat seine Wirtschaftsbeziehungen mit China (der Exportnation Nr. 1 der Welt) in allen Branchen deutlich ausgebaut. Aus Japan werden speziell hochwertige Elektronik-Komponenten bezogen.

Warenstruktur Kärntner Importe & Exporte im Jahr 2011
Waren-Importe (in Mio. Euro):
1. Kessel, Maschinen, Apparate & mechanische Geräte: 777
2. Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren: 561
3. Zugmaschinen, Kfz, Krafträder, nicht schienengeb. Fahrz.: 317
4. Kunststoffe und Waren daraus: 306
5. Mineralische Brennstoffe Mineralöle und Erzeugnisse daraus: 306
6. Anorganische chemische Erzeugnisse: 303
7. Holz und Holzwaren: 208
8. Verschiedene chemische Erzeugnisse: 161
9. Eisen und Stahl: 153
10. Möbel, Bettausstattungen, Beleuchtung, vorgef. Gebäude: 148

Waren-Exporte (in Mio. Euro):
1. Kessel, Maschinen, Apparate & mechanische Geräte: 1.291
2. Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechn. Waren: 1.183
3. Holz und Waren daraus, Holzkohle: 557
4. Anorganische chemische Erzeugnisse: 421
5. Kunststoffe und Waren daraus: 332
6. Verschiedene chemische Erzeugnisse: 268
7. Eisen und Stahl: 236
8. Waren aus Steinen, Gips, Zement und ähnlichen Stoffen: 191
9. Waren aus Eisen oder Stahl: 152
10. Papier und Pappe: 143

Die Warenstruktur des Kärntner Außenhandels ist sowohl Export- als auch Importseitig geprägt von den Warengruppen "Kessel, Maschinen, Apparate & mechanische Geräte" sowie "Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren". Beiden Warengruppen sind in Ihrer Wertschöpfungskette eng miteinander verbunden. Auffallend und erfreulich ist, dass in beiden Warengruppen fast doppelt so viel aus Kärnten exportiert als importiert wird. Daraus kristallisieren sich also deutlich die Kärntner Top-Export-Branchen heraus. Während Importseitig klassische Importgüter wie Kfz, Kunststoffe und Mineralöle noch große Bedeutung haben zeigen sich Exportseitig die weiteren Stärke-Branchen des Kärntner Exports: Holz und Holzwaren, Chemische Erzeugnisse, weiterverarbeitete Kunststoffe sowie Eisen und Stahl und Waren daraus.

2012: Der Kurs stimmt
Die Daten des ersten Halbjahres 2012 bestätigen den positiven Trend: Einfuhren von 2,728 Mrd. Euro stehen Exporte über 3,175 Mrd. Euro gegenüber, das Außenhandelsüberschuss beträgt 447 Mio. Euro. Wie erwartet sind deutliche Rückgänge im Außenhandel mit Italien zu verzeichnen, die von den weiter stark steigenden Exporten in die USA ausgeglichen werden. Korea, Japan, China, Malaysia und die BRIC-Staaten gewinnen weiter an Bedeutung. Die Wirtschaftskammer trägt dieser Entwicklung durch Wirtschaftsmissionen nach Thailand, Vietnam, China und Mexiko Rechnung.

 

 

 

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