106 Klima- und Energiemodellregionen sind Vorbild für Energiewende
Wien (bmlfuw) - Von 2.354 Gemeinden in Österreich gehören bereits über 1.100 Gemeinden einer
der mittlerweile 106 Klima- und Energiemodellregionen an. Umweltminister Niki Berlakovich: „Ich will, dass alle
Gemeinden in Österreich Klima- und Energiemodellregionen werden. Der Ausbau von regionalen, erneuerbaren Energien
und die Steigerung der Energieeffizienz in den Gemeinden sind ein wichtiger Schritt hin zur Energiewende für
Österreich. Aus der Kraft der Regionen heraus können wir unabhängige Energieselbstversorger werden.
Mehr als 2,5 Millionen Menschen leben schon heute in einer Klima- und Energiemodellregion – mein Ziel ist, dass
jede Österreicherin und jeder Österreicher zu einem Pionier der Energiewende wird.“
WIFO-Studie bestätigt positive ökonomische Effekte durch Energiemaßnahmen
„Indem wir den Fokus auf die regionalen Ressourcen legen, können wir das vorhandene Potential optimal ausschöpfen
– sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch. Die Energiewende macht uns nicht nur unabhängig, sondern
schafft wichtige neue green jobs und bringt Wachstumsimpluse für die Region“, unterstreicht Berlakovich.
Diese positiven Effekte bestätigt nun auch einen WIFO-Studie, die den österreichischen Klima- und Energiemodellregionen
ein gutes Zeugnis ausstellt: In einer vom Klima- und Energiefonds beauftragen Potenzial-Studie zeigte sich deutlich,
dass Energieeffizienzmaßnahmen und die Forcierung erneuerbarer Energien positive ökonomische Effekte
erzielen. Die Studie legt unter anderem dar, dass Investitionen in Energieeffizienz zum Teil mit beträchtlichen
Betriebskosteneinsparungen verbunden sind und auf nationaler Ebene für Aufschwung in der Wirtschaft und am
Arbeitsmarkt sorgen. Konkret wurden auf langfristige Sicht österreichweit eine Steigerung der Bruttowertschöpfung
um 2,3 Prozent und eine Steigerung der Beschäftigung um 1,9 Prozent (absolute Zunahme der Beschäftigungsverhältnisse:
82.000) hochgerechnet.
Förderung von 23 neuen und 12 bestehenden Modellregionen beschlossen
Die Erfolgsgeschichte der Klima- und Energiemodellregionen geht auch heuer in eine weitere Fortsetzung. Das Lebensministerium
und der Klima- und Energiefonds haben die Förderung von 23 neuen und die Weiterführung von 12 bestehenden
Modellregionen beschlossen. Insgesamt 2,6 Millionen Euro werden für innovative und klimarelevante Investitionen
in den Regionen zur Verfügung gestellt. Nach einer ersten Phase der Struktur- und Konzeptentwicklung, werden
nun ganz konkrete Maßnahmen, wie die Errichtung von PV-Anlagen, thermischen Solaranlagen oder modernen Holzheizungen
in öffentlichen Gebäuden unterstützt. Österreich ist damit europaweites Vorbild für die
praktische Umsetzung der Energiewende. „Unser Konzept macht mittlerweile Schule: Regionen aus ganz Europa interessieren
sich für unseren Weg, erste grenzüberschreitende Kooperationen bahnen sich bereits an“ erklärt Ingmar
Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.
Modellregionenmanagement als Kern des Erfolgs
Auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit von fossilen Energien wird den Modellregionen ein/eine Regionalmanager/in
zur Seite gestellt, der die Umsetzung der geplanten Maßnahmen vorantreibt. Otmar Schlager, Energieagentur
der Regionen, dazu: „Ein gut aufgestelltes Modellregionenmanagement, wie es vom Klima- und Energiefonds gefördert
wird, ist der Kern unseres Erfolges. Diese Person treibt die Energiewende in der Region voran, initiiert und koordiniert
Projekte, die in einem von der Region entwickeltem Umsetzungskonzept entwickelt wurden. Der Manager / die Managerin
ist die treibende Kraft, die es dringend für die notwendigen Aktivitäten braucht.“
Hintergrundinformation: Klima- und Energie-Modellregionen
Der Klima- und Energiefonds initiiert und unterstützt durch das Förderprogramm „Klima- und Energiemodellregionen“
Regionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, von fossilen Energien unabhängig zu werden. Sie erreichen dieses
Ziel, indem sie regionale Ressourcen nutzen und dabei ihren Energiebedarf mit einem klugen Mix aus der Produktion
von erneuerbaren Energien, Maßnahmen zur Energieeffizienz und intelligenter Steuerung decken.
Die Klima- und Energie-Modellregionen sind ein wesentliches Instrument, um das Ziel der Österreichischen Bundesregierung,
bis 2050 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, umzusetzen. Dabei soll im Jahresverlauf zumindest
gleich viel Energie (erneuerbar) produziert werden, wie verbraucht wird. Ein breites Netz an ausgebildeten, vernetzten
und koordinierten Modellregionen ist dafür ein geeigneter Ansatz.
Österreich hat in Europa schon länger eine Vorreiterrolle in Bezug auf Energieregionen, als Beispiel
sei hier nur Güssing erwähnt. Der Klima- und Energiefonds hat gemeinsam mit diesen Pionieren die Strategie
des Programmes in einem Stakeholderprozess entwickelt.
|