LHStv. Scheuch: Geopark Karawanken ist Musterbeispiel für regionale Eigenverantwortung
und grenzüberschreitende Kooperation
Klagenfurt (lpd) - Der Geopark Karawanken ist aus einer jahrelangen Tradition der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden der südöstlichen Karawanken entstanden. Aufgrund der herausragenden
Geologie, welche in diesem Gebiet in diversen Naturschauspielen, wie etwa der Obir Tropfsteinhöhle, veranschaulicht
werden kann, haben sich acht österreichische (Zell, Gallizien, Eisenkappel, Sittersdorf, Globasnitz, Feistritz
ob Bleiburg, Bleiburg, Neuhaus) und fünf slowenische Gemeinden (Crna, Mezica, Prevalje, Ravne, Dravograd)
dazu entschlossen, ihre Zusammenarbeit unter das Dach eines Geoparks zu stellen.
"Der Startschuss für die Geoparkentwicklung wurde bereits 2010 gelegt. Nachdem Geoparke in einem globalen
Netz unter dem Dach der UNESCO vereint sind, bemüht sich auch die Geoparkinitiative aus den Karawanken um
Aufnahme in dieses Netzwerk. Somit wäre der Geopark international und global vertreten", erklärt
Raumplanungsreferent LHStv. Kurt Scheuch.
Der Geopark Karawanken hat sich vier Zielsetzungen auferlegt: Die Erhaltung der natürlichen Ressourcen, die
Bewusstmachung/Bildung/Positionierung des Geoparks, die wirtschaftliche Inwertsetzung des Geoparks und die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit und Regionalentwicklung/Regionalpolitik.
"Aufgrund der Zielsetzungen, welche sich die Mitgliedsgemeinden selbst auferlegt haben, ist schon erkennbar,
dass es sich beim Geopark Karawanken nicht nur um in Stein geschriebene Geheimnisse handelt, sondern unter anderem
auch um ein modernes Instrument der grenzüberschreitenden Regionalpolitik", ist Scheuch überzeugt.
Nach jahrelanger Zusammenarbeitskultur soll nun im Geopark der Schritt gelingen, diese Partnerschaft zu professionalisieren
und zu einem verbindlichen territorialen Entwicklungsinstrument zu formieren.
Im touristischen Bereich ist man bemüht, die vielzähligen Initiativen rund um das "grüne Angebot",
den Alpinismus, zu bündeln, qualitativ aufzuwerten und in enger Kooperation mit der Tourismusregion Klopeinersee-Südkärnten
und dem Sonnenwinkel Kärntens (Lavanttal, Klopeinersee-Südkärnten, Rosental) professionell am Markt
zu positionieren. Dabei werden sich ergänzende Produkte beiderseits der Grenze in buchbare Pakete zusammengeführt.
Jede touristische Entwicklung entspricht aber dem wichtigen Aspekt der Sensibilität dieses Natur- und Kulturraums,
der Forst- und Jagdwirtschaft.
Ein großer "Schatz" des Geoparks ist sein Lernprogramm "Spaß und Lernen ohne Mühe",
welches unter Einbindung von regionalen Kindergärten und Volksschulen entwickelt wurde. Dieses Programm vermittelt
unseren Kindern spielerisch die Naturschönheiten, kulturellen Besonderheiten des Geoparks und somit die Besonderheiten
ihrer Heimat. Dank dieses Programmes lassen sich praktische Lehreinheiten in der Natur nachhaltig mit dem Schuljahr
kombinieren. In weiterer Folge wird dazu ein eigenständiges Schul- und Kindergartennetzwerk etabliert werden.
Bereits im Frühjahr (April/Mai) sollen die ersten Infrastrukturmaßnahmen, wie das Geoparkinformationszentrum
in Eisenkappel und das Alpinzentrum Zell, ihrer Bestimmung übergeben werden.
"Der Geopark Karawanken zeigt eindrucksvoll, wie man wichtige Fragen des Schutzgedankens, des Erhalts von
natürlichem und kulturellem Erbe, von wirtschaftlicher Nutzbarmachung unter Bedacht der Sensibilität
des Raumes, die Bildung unserer Kinder, Sichtbarmachung der Potentiale unserer Heimat, territoriale Entwicklung
und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in einer Initiative zusammenführen kann", so der Raumplanungsreferent.
|