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Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung
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erstellt am
06. 02. 13
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Spindelegger:
Null Toleranz bei weiblicher Genitalverstümmelung
Wien (bmeia) - "Weibliche Genitalverstümmelung ist eine unvorstellbar grausame Praxis und eine
der schlimmsten Verletzungen von Menschenrechten", so Außenminister Michael Spindelegger anlässlich
des 10. Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung. "Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation
sind weltweit immer noch 140 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen.
Sie wurden oft im frühen Kindesalter verstümmelt und müssen ein Leben lang mit den Folgen kämpfen.
Viele Mädchen und Frauen sterben, ob direkt beim Eingriff oder bei späteren Komplikationen, zum Beispiel
bei einer Geburt."
"Wir dürfen daher nicht wegschauen", so Vizekanzler Spindelegger weiter. "Weibliche Genitalverstümmelung
darf nicht toleriert werden und wir müssen alles daran setzen, junge Mädchen künftig davor zu bewahren.
Österreich engagiert sich daher seit Jahren auch international gegen weibliche Genitalverstümmelung.
Erst Ende 2012 hat die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit beispielweise 120.000 Euro für ein
von UNICEF durchgeführtes Projekt gegen Genitalverstümmelung in Äthiopien - einem Schwerpunktland
der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit - zur Verfügung gestellt." "Im Herbst 2012
wurde in der UNO-Generalversammlung auch erstmals eine Resolution zur Beendigung der weiblichen Genitalverstümmelung
angenommen. Österreich hat diese Initiative der afrikanischen Gruppe selbstverständlich von Anfang an
unterstützt und ich begrüße es, dass es den afrikanischen Ländern gelungen ist, hier ganz
bewusst ein Zeichen zu setzen. Wir werden sie weiterhin im Kampf gegen diese leider noch auf allen Kontinenten
auftretende Menschenrechtsverletzung unterstützen."
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Bayr: FGM ist eine Menschenrechtsverletzung!
FGM weltweit bekämpfen
Wien (sk) - "Weibliche Genitalverstümmelung hat keinerlei positive Effekte und verletzt weltweit
die Rechte von Frauen und Mädchen", stellt Petra Bayr, Gründerin der österreichischen Plattform
stopFGM und Nationalratsabgeordnete der SPÖ, anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung
fest. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation müssen 140 Millionen Frauen und Mädchen mit körperlichen
und seelischen Folgen der Verstümmelung leben.
Die nächste Frauenstatuskommission der Vereinten Nationen (CSW) wird im März das Thema Gewalt als Schwerpunkt
haben. "Darunter fallen auch traditionelle Formen der Gewalt, wie FGM", stellt Bayr klar und fordert
die österreichische Delegation auf, sich gegen alle Formen von Gewalt gegen Frauen einzusetzen: "Ich
erwarte mir, dass die österreichischen VerhandlerInnen besonders engagiert gegen Gewalt an Frauen auftreten,
auch gegen die so genannten traditional practices, die in einigen Ländern gerne heruntergespielt werden."
Die EU müsse bei den Verhandlungen "geschlossen gegen Gewalt an Frauen auftreten" und klarstellen,
dass "geschlechtsspezifische Gewalt kein Kavaliersdelikt ist", pocht Bayr auf eine starke Verhandlungsposition
der Mitgliedstaaten.
Das internationale Engagement Österreichs in diesem wichtigen Feld lasse "sehr zu wünschen übrig"
kommentiert Bayr die Leistungen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA). "Es gibt weder
nennenswerte Summen für die direkte Bekämpfung von FGM, noch für den Einsatz gegen die zugrunde
liegenden Ursachen der weiblichen Genitalverstümmelung", zeigt sich Bayr enttäuscht. Die Gleichstellung
der Geschlechter ist im Dreijahresprogramm der OEZA ein Querschnittsthema, "leider fließt aber viel
zu wenig Geld für konkrete Maßnahmen, um Frauen zu stärken und sie in der Folge auch vor FGM zu
schützen", stellt Bayr fest.
Bei der gestrigen Pressekonferenz der Plattform stopFGM ging Bayr vor allem auf Erfolge in Österreich ein,
"internationale Erfolg durch österreichische Unterstützung müssen bald folgen" fordert
die Gründerin der Plattform. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek betonte, dass FGM endlich aus der Tabuzone
zu holen sei während Sandra Pfleger, ehemalige Mitarbeiterin von EIGE (European Institute for Gender Equality),
einen Überblick über die Aktivitäten auf EU-Ebene gab.
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Gartelgruber: Genitalverstümmelung darf in Österreich nicht passieren
Strenge Strafen für Täter
Wien (fpd) - "Genitalverstümmelung darf in Österreich nicht passieren", betonte die
freiheitliche Frauensprecherin NAbg. Carmen Gartelgruber anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche
Genitalverstümmelung. "Das Recht der Frauen auf körperliche Unversehrtheit muss mit allen Mitteln
gewahrt werden. Der Kampf gegen Genitalverstümmelung ist ein wichtiger Teil dieses Kampfes für Frauenrechte",
erklärte Gartelgruber.
Leider sei es auch in Österreich noch immer "Tradition" Frauen und Mädchen dieser grausamen
Verstümmelung zu unterziehen, sagte Gartelgruber, die strenge Strafen für Täter forderte. Angeblich
habe erst unlängst die Staatsanwaltschaft Wien Anzeigen wegen Körperverletzung gegen einen religiösen
Beschneider zurückgelegt. "Wenn das stimmt, ist das ein Skandal der Sonderklasse", kündigte
Gartelgruber eine parlamentarische Anfrage an.
"Es gibt keine Tradition oder kulturellen Werte, die die Genitalverstümmelung bei Frauen rechtfertigen
können", meint Gartelgruber. Österreich dürfe in seinen Bemühungen nicht nachlassen, dieses
oftmals noch immer als "Beschneidung" verharmloste Verbrechen an Frauen weltweit auszumerzen, schließt
Gartelgruber.
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Schenk: Auch in Österreich sind tausende Frauen betroffen
Wir dürfen nicht wegsehen!
Wien (bzö) - "Auch in Österreich leben nach Schätzungen bis zu 8.000 Frauen, die teilweise
sogar im Urlaub im Heimatland genitalverstümmelt werden. Zumindest werden hierzulande Frauen per Gesetz geschützt,
da eine derartige Beschneidung als Tatbestand der Körperverletzung behandelt wird. In vielen Ländern
ist die Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt, trotzdem findet sie statt und viele junge Mädchen
sterben an den Folgen. Darauf muss verstärkt aufmerksam gemacht werden, um diese grausamen Verbrechen an Frauen
künftig zu verhindern", stellte BZÖ-Frauensprecherin Abg. Martina Schenk am heutigen Internationalen
Tag gegen Genitalverstümmelung an Frauen fest.
Es sei unfassbar, dass es im 21 Jahrhundert weltweit über 150 Millionen Frauen gebe, die von Genitalverstümmelung
betroffen sind. "Und jährlich wächst die Zahl um zwei Millionen an. Das ist schockierend. Wir dürfen
nicht wegsehen, nur weil diese grausame Praxis in Afrika und in einigen Ländern des Nahen Ostens passiert",
mahnte Schenk.
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Schwentner für weltweites Verbot von Genitalverstümmelungen
Es braucht mehr Schutz für bedrohte Frauen
Wien (grüne) - "Genitalverstümmelung muss weltweit verboten werden. Diese grausame Menschenrechtsverletzung
kann nirgends mit der landeseigenen Tradition oder der Religion gerechtfertigt werden. Die Betroffenen von Genitalverstümmelung
leiden ihr Leben lang unter dem körperlichen und seelischen Leid, das ihnen zugefügt wird", sagt
Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen, anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche
Genitalverstümmelung.
Weltweit sind über 150 Millionen Frauen von Genitalverstümmelung bedroht oder betroffen. In manchen Fällen
gelingt es den jungen Frauen vor einer drohenden Genitalverstümmelung in ihrem Land zu fliehen. Diesen Frauen
muss in jedem Fall geholfen werden.
"Alle Frauen, die vor einer drohenden Genitalverstümmelung nach Österreich flüchten, müssen
hier Schutz und Aufnahme erhalten. Nur wenn alle Berufsgruppen, die mit Asylwerberinnen arbeiten, so geschult sind,
dass sie die Bedrohung durch Genitalverstümmelung in jedem Fall erkennen, ist sichergestellt, dass diese Frauen
bei uns auch tatsächlich den Schutz finden, den sie brauchen. Vor allem für die Einvernahmen zu den Fluchtgründen
sollten bei weiblichen Asylwerberinnen aufgrund dieses sensiblen Themas immer Frauen als Dolmetscherinnen zum Einsatz
kommen", fordert Judith Schwentner.
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