Rezar: Besonders die burgenländischen Pendler profitieren, der Fahrtkostenzuschuss wurde
deutlich erhöht
Eisenstadt (blms) - Zuschüsse. Personen und Familien mit niedrigem Einkommen können sich wertvolle finanzielle
Unterstützung holen. 2012 wurden 5.348 Anträge positiv behandelt, über drei Millionen Euro wurden
ausbezahlt, so Soziallandesrat Dr. Peter Rezar im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit AK Burgenland Präsident
Alfred Schreiner. „Für 2013 wurde die Arbeitnehmerförderung erweitert und verbessert, im Besonderen für
die burgenländischen Pendler. Über Zuschüsse und Beihilfen, die das Arbeiternehmerförderungsgesetz
bietet, informiert eine neue Broschüre der AK Burgenland. „Die Broschüre ist ein wichtiges Service der
Arbeiterkammer. Es ist immer eine Herausforderung, die Fördermaßnahmen zu jenen Menschen zu bringen,
für die sie gedacht sind und die Hürden möglichst gering zu halten.“
Die Bilanz 2012 fällt positiv aus, so Landesrat Rezar und AK Präsident Schreiner unisono. Kurz: 5.348
Anträge wurden positiv behandelt, insgesamt 3,009 Millionen Euro wurden ausbezahlt, davon entfielen 724.053
Euro auf den Fahrtkostenzuschuss, 590.727 Euro wurden für die Qualifikationsförderung ausbezahlt, auf
die Lehrlingsförderung und den Wohnkostenzuschuss für Lehrlinge entfielen 1,695 Millionen Euro.
2013 weitere Verbesserungen
Für 2013 wurde die Arbeitnehmerförderung erweitert und verbessert, im Besonderen für die burgenländischen
Pendler. „Die Einkommensgrenzen für die Bezieher der Zuschüsse wurden in einer Beiratssitzung im Dezember
2012 nach dem Tariflohnindex um 3,4% erhöht. Die Bruttoeinkommensgrenzen betragen für Alleinstehende
nunmehr 2.740 Euro brutto und für Familien 4.384 Euro monatlich“, so Rezar.
Fahrtkostenzuschuss deutlich erhöht
Besonders wichtig ist der Fahrtkostenzuschuss für die burgenländischen Pendler, betontRezar: „Deshalb
haben wir eine deutliche Erhöhung des Fahrtkostenzuschusses beschlossen. Wir haben nochmals nachgebessert,
nachdem im Dezember die Basisbeträge nach dem Verbraucherpreisindex um 2,3% erhöht wurden. Diese Neuerung
ist eine wichtige Entlastung für die burgenländischen Pendler. Mit der Anrechnung jedes gefahrenen Kilometers
wird das System für Arbeitnehmer gerechter und fairer.“
Zu einem kilometerbezogenen Basisbetrag gibt es jetzt zusätzlich zu jedem gefahrenen Kilometer zwei Euro.
Besonders deutlich fällt die Erhöhung für Niedrigverdiener und Lehrlinge mit einem Einkommen bis
1.350 Euro brutto im Monat aus: Bei einer Wegstrecke von mindestens 20 Kilometer haben diese im vergangenen Jahr
75 Euro bekommen. Ab 2013 erhalten diese zum Basisbetrag von 100 Euro zusätzlich 2 Euro pro Kilometer.
Außerdem gilt:
- ab einer Entfernung von 25 km gibt es den Basisbetrag von 188 Euro und zusätzlich
2 Euro pro Kilometer
- ab einer Distanz von 50 km erhält man 249 Euro zuzüglich 2 Euro pro
Kilometer
- und
- ab 100 km erhält man den Basisbetrag von 373 Euro plus 2 Euro für jeden
Kilometer
Von dieser Neuregelung profitieren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, rechnet Rezar anhand eines Beispiels vor:
„Eine Angestellte, die in Neusiedl am See arbeitet und weniger als 1.350 Euro brutto im Monat verdient, legt zu
ihrem Arbeitsplatz
24 Kilometer zurück. Sie hat im Jahr 2012 einen Fahrtkostenzuschuss in der Höhe von 75 Euro erhalten.
Ab 2013 bekommt sie 108 Euro.“ Die Höhe des Zuschusses setzt sich aus dem Basisbetrag von 100 Euro für
20 km plus vier Euro für die zusätzlich gefahrenen Kilometer zusammen.
Ein anderes Beispiel: Ein Angestellter, der in Bad Tatzmannsdorf wohnt und zum Arbeitsort in Eisenstadt 86 km
fährt, hat 2012 243 Euro erhalten, mit dem „Fahrtkostenzuschuss NEU“ erhält er nun 321 Euro, um 78 Euro
mehr als 2012! (Basisbetrag 249 Euro für 50 km, für gefahrene 36 km zusätzlich 72 Euro)
Jeder Kilometer zählt
Berechnet werden die Distanzen nach dem Herold-Routenplaner – vom Wohnort bis zum Arbeitsplatz. Nach den neuen
Richtlinien wird jeder Kilometer berücksichtigt, große Sprünge bei den Zuschüssen entfallen.
Alle Pendler, die – beispielsweise - zwischen 50 und 100 Kilometer zurücklegen, erhielten bislang den gleichen
Förderbetrag - egal ob sie 51 oder 99 Kilometer mit dem Pkw zurücklegen, so Rezar: „Die Reform macht
den burgenländischen Fahrtkostenzuschusses fairer und gerechter. Das ist eine wichtige Ergänzung zur
Erhöhung der Pendlerpauschale, die die Bundesregierung mit Jahresbeginn beschlossen hat, die ebenso jeden
Kilometer umfasst.“
AK Burgenland setzt auf Information
Die neue Broschüre der Kammer für Arbeiter und Angestellte für das Burgenland, die in Zusammenarbeit
mit der Sozialabteilung der Landesregierung erarbeitet wurde, ist ein wichtiges Service für Arbeitnehmer.
Die Informationen bringen bares Geld.
AK-Präsident Alfred Schreiner: „Im Burgenland gibt es ein breites Angebot an Förderungen. Leider wissen
wir aus Erfahrung, dass gerade jene Menschen, die Anspruch hätten und die Unterstützung gut brauchen
können, oft die größten Hemmungen haben, um eine Förderung anzusuchen. Es ist immer eine Herausforderung,
die Fördermaßnahmen zu jenen Menschen zu bringen, für die sie gedacht sind und die Hürden
möglichst gering zu halten.“
Daher setzt die Arbeiterkammer auf Information. Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, was ihnen zusteht
und wohin sie sich wenden können. Aus diesem Grund wird jedes Jahr eine aktualisierte Broschüre zur Arbeitnehmerförderung
aufgelegt. Darin finden sich kurz zusammengefasst alle Zuschüsse und Beihilfen, die es im Burgenland gibt.
Als Ergänzung zu den AK-Info-Broschüren, der Zeitung und dem Internetportal stehen die Expertinnen und
Experten der Arbeiterkammer den AK-Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite. Die Broschüren können auch
als PDF-Dateien von der Internetseite der AK Burgenland runtergeladen werden (http://bgld.arbeiterkammer.at)
Förderungen für Lehrlinge
Jeder dritte Lehrling wird im Burgenland gefördert. Die direkte Förderung mit dem Lehrlingszuschuss
des Landes ist nur ein Teil. Ebenso wichtig sind die Investitionen in die Ausbildungsgarantie des Landes mit den
BAG-Maßnahmen und „Lehre mit Matura“.
Schreiner: „Das Geld, das hier seitens des Landes in die Hand genommen wird, ist gut investiertes Geld. Und gerade
weil es junge Menschen oft schwer haben beim Einstieg in den Arbeitsmarkt, müssen wir dranbleiben. Denn Jugendarbeitslosigkeit
wie in Spanien oder Griechenland, wo jeder zweite junge Mensch unter 25 keine Arbeit hat, das ist keine Alternative.“
Schreiner: Qualifizierung von Arbeitnehmern wichtig
„Die Arbeitswelt hat sich stark gewandelt. Arbeitnehmer werden immer wieder mit neuen Anforderungen konfrontiert
– eine davon ist lebensbegleitende Weiterbildung. Genau damit dürfen wir die Menschen nicht alleine lassen.
Denn oft ist Qualifizierung auch mit Kosten für die Arbeitnehmer verbunden und hier ist die Unterstützung
des Landes über den Qualifikationsförderungszuschuss eine ganz wichtige“, betont Schreiner.
http://www.burgenland.at/gesundheit-soziales/arbeitnehmerfoerderung
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