Krems (kunsthalle) - In der Kunsthalle Krems wird 2013 mit "Half-A-Wind Show" die erste umfassende
Retrospektive der Künstlerin in Österreich zu sehen sein. Hans-Peter Wipplinger, Direktor der Kunsthalle
Krems, gratuliert der bekannten Künstlerin zu ihrem 80. Geburtstag, den sie am 18. Februar 2013 feiert: "Seit
mehr als fünf Jahrzehnten stellt sie mit künstlerischen Mitteln kompromisslos Diagnosen der politischen,
kulturellen, ökologischen und sozialen Verhältnisse. Seit Beginn ihres Schaffens Mitte der 1950er-Jahre
ist Yoko Ono bestrebt, die konventionelle Betrachtung bildender Kunst zu unterlaufen und die Grenze zwischen Kunst
und Leben aufzulösen."
Die Pionierin der Konzeptkunst und einer der bedeutendsten Vertreterinnen der Fluxusbewegung der 1960er-Jahre trat
mit politischen Aktivitäten auf poetische, provozierende oder aktionistische Weise in Erscheinung. Sie engagiert
sich für Menschenrechte, setzt mit "Love and Peace"-Aktionen ein Zeichen für den Weltfrieden
und propagiert stets die Befassung mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen. "Yoko Ono glaubt an den utopischen
Charakter von Kunst und die Kraft von Künstlern, Impulse zur Veränderung der Gesellschaft zu geben",
so Hans-Peter Wipplinger.
Mit Österreich verbindet Yoko Ono seit vielen Jahren eine enge Beziehung. Bereits 1952, als sie sich in New
York dem Studium der zeitgenössischen Komposition und Lyrik widmete, setzte sie sich intensiv mit der Zwölftonmusik
der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg und Anton Webern auseinander, die ihr musikalisches Wirken prägen
sollte.
1969, kurz nach Yoko Onos Heirat mit John Lennon und ihrem legendären Amsterdamer "Bed-In", besuchte
das Paar Wien, um der Premiere ihres Films "Rape", einer Auftragsarbeit des Österreichischen Rundfunks,
beizuwohnen. Im Hotel Sacher luden Ono und Lennon zu einem Pressehappening: Die Idee des "Bag Piece"
aufnehmend, beantworteten sie, unter einem Betttuch verborgen, die Fragen der Journalisten und demonstrierten für
den Frieden. 2002 fand unter dem Titel "From my Window" die erste, von Hans-Peter Wipplinger kuratierte
Einzelausstellung der Künstlerin in Österreich statt. 2012 wurde Yoko Ono in Wien der angesehene Oskar-Kokoschka-Preis
überreicht. In der Kunsthalle Krems fand am Tag nach der Preisverleihung im Rahmen einer Ausstellung eine
Performance statt, bei der Yoko Ono ein großformatiges kalligrafisches Werk mit dem Titel "We Wish You
Seven Fortunes and Eight Treasures" schuf.
Die Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Kooperation mit der Kunsthalle Krems, dem Louisiana Museum of
Modern Art sowie dem Guggenheim Bilbao präsentiert die Künstlerin in der ganzen Diversität ihres
umfassenden Schaffens und ist von 20. Oktober 2013 bis 23. Februar 2014 in der Kunsthalle Krems zu sehen.
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