LRin Kasslatter Mur für Ausseinandersetzung mit Geschichte
Bozen (lpa) - „Der Andreas-Hofer-Gedenktag bietet alljährlich die Gelegenheit, uns mit dieser historischen
Gestalt näher auseinander zu setzen und zu hinterfragen, welche Bedeutung Hofers Motive, Ziele und sein Handeln
für uns heute noch haben." Mit diesen Worten nimmt Bildungs- und Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter
Mur zum Andreas-Hofer-Gedenktag am kommenden Sonntag (17.02.) Stellung.
Wichtig sei es, Andreas Hofer von allzu viel Glorifikation und den Mythos mit den unzähligen Legenden zu durchschauen,
die nach seinem Tod bis heute entstanden sind. „Denn wer kann sich schon mit einer Gestalt identifizieren, die
durch ihre Heroisierung und Mystifizierung zu einem Übermenschen hochstilisiert wurde?", so die Landesrätin.
Im Gedenkjahr 2009 sei die kritisch-historische Arbeit am Mythos Andreas Hofer daher eines der vordergründigen
Themen gewesen, die die Landesregierung durch wissenschaftliche Tagungen, Ausstellungen und Fachpublikationen vorangebracht
habe.
Was nach der Befreiung von vielen ideologischen Färbungen und Umdeutungen übrig bleibe, sei der Mensch
Andreas Hofer mit Widersprüchen und Schwächen. Als solcher könne er auch für die jungen Menschen
eine glaubhafte Identifikationsfigur sein. „Andreas Hofer hat uns gezeigt, wie auch der kleine Mann durch Zusammenhang
und durch Überzeugung etwas erreichen und sogar Berge versetzen kann - auch wenn wir heute, im Gegensatz zu
damals, friedliche, demokratische und diplomatische Mittel einsetzen können, um unsere Sache zu vertreten",
betont Kasslatter Mur. Außerdem könne Andreas Hofer heute darin ein Vorbild sein, wie man sich selbstlos
und uneigennützig für die Allgemeinheit einsetzt. „Hier können Menschen dem Sandwirt Positives abgewinnen
und in unserer neue bleibende Werte und Ideale für sich entdecken", so die Landesrätin abschließend.
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