Ministerin Claudia Schmied überreicht Ariel Muzicant das Große Goldene Ehrenzeichen
Wien (bmukk) - Der langjährige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, nahm
am 13.02. das große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich aus den Händen
von Kulturministerin Claudia Schmied entgegen. "Für Dr. Muzicant war und ist das religiöse Leben
der Israeliten in Wien und Österreich stets ein zentrales Anliegen", so Schmied in ihren einleitenden
Worten. "Es ist ihm in den vergangenen Jahren gelungen, dieses religiöse Leben weiter wachsen zu lassen
und gleichzeitig die Integration von Zuwanderern aus osteuropäischen Ländern zu fördern - sowohl
in die Wiener jüdische Gemeinde als auch in die Gemeinschaft in Österreich."
In seiner anschließenden Laudatio hob Nationalratsabgeordneter Werner Amon die Rolle Muzicants bei der Novelle
des Israelitengesetzes im vergangenen Jahr hervor, bei der sich dieser "große Verdienste erworben habe."
Weiters lobte er Muzicants oft bewiesenen Mut, sich gegen persönliche Beleidigungen und Diffamierungen zur
Wehr zu setzen: "Dinge still zu erdulden und geschehen zu lassen ist seine Sache nicht."
Der ausgezeichnete Ariel Muzicant erinnerte in seiner Dankesrede an seine Jugendzeit, als die damalige Führung
der Israelitischen Kultusgemeinde in Österreich keine Heimat mehr für das Judentum sah.
"Dagegen habe ich mich eingesetzt", sagte Muzicant. "Heute besteht zwischen der Kultusgemeinde
und den Organen des Staates Österreich ein Verhältnis, das ich als freundschaftlich bezeichnen möchte."
Abschließend strich er die internationale Vorbildwirkung des neuen Israelitengesetzes, sowie des Verbotsgesetzes
hervor.
Ariel Muzicant wurde 1952 geboren. Er studierte an der Universität Wien Medizin, wo er mit 24 Jahren promovierte.
Nach einigen Jahren als Turnusarzt im Wiener Wilheminenspital wechselte Muzicant in die Immobilienbranche. 1981
kam Muzicant in den Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde. Von 1998 bis 2012 war er ihr Präsident, seither
Ehrenpräsident. In der Öffentlichkeit trat Muzicant stets als entschiedener Kämpfer gegen Antisemitismus
auf.
Zugleich war er immer um den Dialog mit dem offiziellen Österreich bemüht. Ariel Muzicant hat sich um
ein neues Selbstverständnis der nach der Shoa geborenen Juden bemüht. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit
als Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde waren die Makkabi-Spiele, die vergangenes Jahr in Österreich
durchgeführt wurden. In der Begründung zur Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens heißt es: "Als
streitbare Persönlichkeit hat er nicht nur die Israelitische Religionsgemeinschaft maßgeblich mitgeprägt,
sondern das Verhältnis Österreichs zu den Jüdinnen und Juden mitgestaltet und das Verständnis
für den und das jeweils andere verändert."
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