Wien (bmeia) - Vizekanzler Michael Spindelegger hofft nach der Rede von US-Präsident Barack Obama auf einen
möglichst schnellen Beginn von Verhandlungen über eine Freihandelszone zwischen Europa und den USA. „Unser
Ziel ist es, so rasch wie möglich die Grundlagen dafür zu schaffen. Dieser Vorschlag Obamas ist wohl
der wertvollste Beitrag seit langem in der Debatte darüber, wie wir wieder mehr Wachstum und Beschäftigung
erzeugen können."
„Eine ehrgeizige Handelsagenda ist ein wichtiger Motor für Wachstum und für die Schaffung von Arbeitsplätzen“,
so Spindelegger weiter. Der Vizekanzler verweist dabei auf die Schlussfolgerungen des letzten Europäischen
Rates vom 7./8. Februar, wo die EU Staats- und Regierungschefs die Kommission und den Rat aufriefen, den zukünftigen
Empfehlungen der hochrangigen Arbeitsgruppe EU-USA für Wachstum und Beschäftigung unverzüglich nachzukommen.
Schätzungen zufolge könnte ein Handels- und Investitionsabkommen zwischen der EU und den USA der Wirtschaft
einen gegenseitigen Gewinn von bis zu je 100 Milliarden Euro jährlich bescheren.
Gerade die heimische Wirtschaft wird von einem EU-USA Freihandelsabkommen stark profitieren, zeigt sich Spindelegger
überzeugt. Die USA sind nach Deutschland und Italien der drittwichtigste Markt für Österreichs Warenexporte.
In der Liste der wichtigsten österreichischen Importpartner liegen die USA an sechster Stelle. Die Investitionssumme
österreichischer Unternehmen in den USA liegt bei über 5,5 Mrd. Euro jährlich wobei heimische Firmen
vor allem im Qualitäts- und Technologiesegment und als Zulieferer der US-Großindustrie erfolgreich sind.
„Die Zeit ist reif, dass wir engagiert die Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen beginnen um zum Wohle
unserer Bevölkerung die beiden größten Wirtschafträume der Welt enger aneinander zu binden“,
zeigt sich Spindelegger überzeugt.
Obama hatte sich in der Nacht zum Mittwoch in seiner Rede zur Lage der Nation zu Gesprächen über eine
umfassende Handels- und Investitionspartnerschaft mit der EU bereiterklärt. Über eine Freihandelszone
der beiden weltweit wichtigsten Wirtschaftsräume wird bereits seit Jahren diskutiert. „Ein Fortschritt in
dieser für beide Wirtschaften bedeutenden Frage könnte auf beiden Seiten des Atlantiks zu mehr Wachstum
ohne neue Schulden und zu hochwertigen Arbeitsplätzen führen“, so Spindelegger abschließend.
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