Außenminister verurteilt neuerlichen nordkoreanischen Atomtest nachdrücklich
Wien (bmeia) - „Ich verurteile den [heute in den nordkoreanischen Medien verkündeten] Atomtest auf
das Schärfste. Er ist eine neuerliche eklatante Verletzung der Bestimmungen des UNO-Sicherheitsrates und eine
Brüskierung der internationalen Staatengemeinschaft. Durch diese gezielte Provokation stellt sich Nordkorea
nur noch tiefer ins internationale Abseits“, zeigte sich Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger
empört.
„Schon durch die beiden Raketenstarts im April und Dezember 2012 hatte Nordkorea mutwillig die konstruktiven Bemühungen
der internationalen Staatengemeinschaft um eine Stabilisierung der koreanischen Halbinsel untergraben. Die nordkoreanische
Politik kann nur als zutiefst unverantwortlich bezeichnet werden. Auf der einen Seite wird durch den massiven Ausbau
des Nuklearwaffen- und Raketenprogramms auf Konfrontation gesetzt, während die Basisversorgung der Menschen
in keinster Weise gewährleistet ist. Das Regime von Kim Jong Un verhöhnt damit die eigene leidgeprüfte
Bevölkerung und schürt bewusst die Unsicherheit auf der koreanischen Halbinsel. Ich erwarte mir eine
klare Verurteilung durch den UNO-Sicherheitsrat. Zugleich müssen die multilateralen Verhandlungen fortgeführt
werden. Nordkorea muss sich zu nuklearer Abrüstung bekennen und die globalen Verträge akzeptieren. Besonnenheit
und Diplomatie sind die einzigen Mittel, die zu einer Entspannung führen können, die im Interesse sowohl
des Nordens als auch des Südens liegt“, erklärte Spindelegger.
Nordkorea hatte schon 2006 und 2009 je einen Atomtest durchgeführt und wurde dafür in Resolutionen 1718/2006
und 1874(2009) durch den UNO-Sicherheitsrat verurteilt. Neben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO)
spielt die Atomteststopporganisation (CTBTO) eine zentrale Rolle in der objektiven Erkennung von Atomtests. „Ich
habe vollstes Vertrauen, dass die CTBTO, wie schon bei den beiden vorangegangen nordkoreanischen Atomtests, auch
diesmal durch objektive, detaillierte und eindeutige Messungen wertvolle Informationen über den Test liefern
wird. Durch den heutigen bedauernswerten Anlass wird einmal mehr das Überwachungssystem der Organisation seine
Verlässlichkeit und Unverzichtbarkeit unter Beweis stellen. Nordkoreas Atomtest unterstreicht zudem die Notwendigkeit,
dem Atomteststoppvertrag endlich universelle Geltung zu verschaffen“, betonte der Außenminister abschließend.
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