Wirtschaftsminister in Brüssel bei hochrangigen EU-Arbeitstreffen zur Zukunft der Europäischen
Stahlindustrie und zur künftigen Rohstoffpolitik
Brüssel/Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner unterstützt den neuen Europäischen
Aktionsplan für die Stahlindustrie, der laut EU-Kommission bis Mitte 2013 erarbeitet werden soll. "Die
Stahlindustrie ist ein wichtiger Faktor für Wachstum, Beschäftigung und Forschung am Standort Europa.
Die Branche steht in einem scharfen internationalen Wettbewerb und muss daher durch gute Rahmenbedingungen unterstützt
werden", sagte Mitterlehner am 12,02, in Brüssel bei einem "High-Level-Round-Table" mit der
EU-Kommission, Industrie- und Arbeitnehmervertretern sowie zahlreichen EU-Ministern zur Zukunft der Europäischen
Stahlindustrie.
"Die Stahlindustrie muss in Zukunft noch stärker auf die Diversifikation in Richtung neuer Märkte
und Produkte setzen, um global konkurrenzfähig zu bleiben. Dafür brauchen wir neben guten Standort-Bedingungen
in Europa auch eine noch bessere Zusammenarbeit mit der Welthandelsorganisation WTO und schnellere Abschlüsse
von Freihandelsabkommen", betonte Mitterlehner. Kritisch sieht Mitterlehner eventuelle einseitige Verschärfungen
für die europäische Industrie durch Eingriffe in das derzeitige Emissionshandelsregime. "Eine Verlagerung
von in Europa vergleichsweiser klimaschonender Produktion führt global zu höheren Emissionen und nützt
weder dem Klima noch dem Wirtschaftsstandort", so Mitterlehner. Unabhängig davon brauche es einen abgestimmten
Energieplan, um leistbare Energie in Europa zu sichern.
Europäische Lösungen sind auch für die ausreichende Versorgung der Industrie mit wichtigen Rohstoffen
notwendig. "Österreich beteiligt sich daher aktiv an der Rohstoffinitiative der EU-Kommission, die auf
einen faireren Zugang der Unternehmen zu Rohstoffen auf dem Weltmarkt, die bessere Versorgung aus europäischen
Quellen und mehr Ressourceneffizienz setzt", so Mitterlehner, der in Brüssel an der Tagung der Europäischen
Innovationspartnerschaft Rohstoffe teilgenommen hat. Wichtig seien in diesem Zusammenhang auch bessere europäische
Kriterien für das Recycling und den Abtransport von Stahl- und Eisenschrott, um den Verlust in Drittstaaten
zu reduzieren und den derzeitigen Mangel der Industrie zu beheben. "Wir müssen alles daran setzen, dass
die in Europa produzierenden Unternehmen auch im globalen Wettbewerb faire Bedingungen vorfinden", so Mitterlehner
abschließend.
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