700 Projekte gefördert und 1.300 Arbeitsplätze gesichert – neue Standortförderung
geplant – Entbürokratisierung wird fortgesetzt
wien (rk) - "Wien ist ein äußerst attraktiver und beliebter Wirtschaftsstandort in Europa.
Unsere Stärken wie gut ausgebildete Arbeitskräfte, hervorragende Infrastruktur, Sicherheit und hohe Lebensqualität
sind nicht nur ausschlaggebende Anziehungspunkte für internationale Unternehmen sich hier anzusiedeln, sondern
davon profitieren auch die Wiener Unternehmen", erläutert Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin
Renate Brauner am 12.02. im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters. "Die globale, wirtschaftliche
Entwicklung beeinflusst die Unternehmen. Neben optimalen Standortfaktoren und einer unternehmerfreundlichen Wirtschaftspolitik
kann Wien für günstige Rahmenbedingungen sorgen, die ein Wachstum begünstigen. 2012 konnte sich
Wien dadurch erfolgreich gegen die Abwärtsspirale im Euroraum stemmen, und wir investieren auch heuer aktiv
weiter", so Brauner weiter.
Schon jetzt punktet Wien im internationalen Vergleich durch verlässliche wirtschaftliche Stabilität.
Während die Eurozone mit minus 0,4 Prozent im Jahr 2012 erneut in eine Rezession gerutscht ist, verzeichnete
Wien ein Wachstum von einem Prozent. Damit lag Wien im vergangenen Jahr auch über dem österreichischen
Durchschnitt von 0,6 Prozent BIP-Wachstum. Bei der Wirtschaftsleistung nimmt Wien laut Statistik Austria derzeit
im Bundesländervergleich mit 44.300 Euro die Spitzenposition ein – das heißt: nirgendwo in Österreich
wird pro Kopf mehr Geld erwirtschaftet als in Wien. Und trotz der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt verzeichnete
Wien 2012 einen Beschäftigungsrekord – derzeit gibt es in der Stadt um rund 20.000 Arbeitsplätze mehr
als noch vor der Krise im Jahr 2008. "Um die Wiener Betriebe – die Headquarters ebenso wie die KMUs, die jungen
Kreativen genauso wie die alteingesessenen Produktionsbetriebe – optimal zu unterstützen, versuchen wir mit
unseren Förderungen punktgenaue Maßnahmen zu setzen", so Brauner.
Durch die Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien und ihrer Tochterunternehmen ZIT und departure wurden im
vergangenen Jahr rund 1.300 Arbeitsplätze in der Stadt gesichert und geschaffen. Rund 700 Projekte wurden
von der Wirtschaftsagentur Wien-Gruppe mit insgesamt 33 Millionen Euro gefördert. Die Bandbreite reicht dabei
von großen Playern über Familienunternehmen bis hin zu Start-ups, die mit einer neuen Idee durchstarten.
Die geförderten Unternehmen selbst haben noch einmal 110 Millionen Euro in den Standort investiert. "Die
Ausgaben für Förderungen sind bei den Unternehmerinnen und Unternehmern somit gut und nachhaltig angelegt.
Sie fördern Wachstum und bringen Jobs", meint Brauner.
Um den Standort Wien noch attraktiver zu machen, wird die Wirtschaftsagentur Wien noch heuer eine neue Förderung
für Betriebe anbieten, die sich in Wien neu ansiedeln, ihren Standort innerhalb der Stadt verlegen oder ihren
bestehenden Betrieb substanziell erweitern wollen. "Die neue Ansiedlungsförderung soll vor allem auch
internationalen Betrieben und Produktionsunternehmen einen weiteren Anreiz für den Standort Wien bieten",
so Brauner.
Schwerpunkte der Wiener Wirtschaftsförderung 2013
Durch die unsichere wirtschaftliche Lage in der EU wird es für die Wiener Wirtschaft nach jüngsten
Prognosen des WIFO heuer erneut nur ein kleines Wachstum von etwa einem Prozent geben. Daher bleibt das Förderbudget
der Wirtschaftsagentur-Gruppe trotz des sparsamen Budgetkurses der Stadt gleich hoch wie in den Jahren zuvor. Die
Wirtschaftsagentur verfolgt dabei ein klares Ziel, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien,
Gerhard Hirczi: "Wir stärken den Wirtschaftsstandort nachhaltig und sehen Innovation als die treibende
Kraft. Weil aus dem Kleinen oft Großes für den Markt entsteht, suchen wir aktuell beispielsweise mit
einem neuen Wettbewerb unserer Kreativagentur departure "Smarte Ideen für Rad und Stadt". Für
die besten und innovativsten Vorschläge gibt es dabei 7.000 Euro".
Ein weiterer Förderschwerpunkt der Wirtschaftsagentur Gruppe ist im Jahr 2013 der Bereich Informations- und
Kommunikationstechnologien. Mit fast 6.000 Unternehmen, rund 55.000 Beschäftigten und einem starken wissenschaftlichen
Umfeld sind die IKT ein Stärkefeld der Wiener Wirtschaft. Als Technologieagentur der Stadt Wien vergibt die
ZIT dafür zwei Millionen Euro an Förderungen an jene Unternehmen, die auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen
zusammenarbeiten, um das Wissen von Forschenden für den Markt und damit für den Standort zu nutzen. Auf
dem Programm der ZIT steht für September außerdem auch wieder ein "Wiener Forschungsfest",
diesmal zum Thema "Smart City".
Neben der monetären Förderung bietet die Wirtschaftsagentur Wien Gruppe auch maßgeschneiderte Beratung
an. Dabei werden auch jene Wienerinnen und Wiener unterstützt und beraten, die ein Unternehmen in Wien gründen
wollen. Mit knapp über 8.000 Unternehmen wurden in Wien 2012 fast genauso viele Unternehmen gegründet
wie im Jahr davor – und das trotz der schwierigen wirtschaftlichen Ausgangslage. Als Beratungsstelle der Wirtschaftsagentur
Wien für Gründerinnen und Gründer verzeichnete das Projektteam von "Mingo" einen starken
Anstieg der spezifischen Beratungen um rund ein Drittel. "Die große Nachfrage hält an. Die ersten
Workshops für künftige Unternehmerinnen und Unternehmer für 2013 waren nach nicht einmal 24 Stunden
ausgebucht", freut sich Geschäftsführer Hirczi
Entbürokratisierung wird fortgesetzt – neue Kompetenzzentren für Betriebsanlagen- Verfahren
"Wir müssen uns als Stadt ständig verbessern. Im Bereich der Wirtschaft gelingt uns das nur,
wenn wir die Bedürfnisse sehr genau kennen – und das geht am besten in guter Zusammenarbeit und enger Abstimmung
mit der Wirtschaft. Wir wissen, dass wir unterstützen können, auch indem wir bürokratische Abläufe
vereinfachen und unternehmerfreundlicher gestalten", so Brauner. Seit einiger Zeit arbeitet daher die Magistratsdirektion
der Stadt Wien an der Einrichtung von vier Kompetenzzentren für Betriebsanlagen-Verfahren. Das kommt nicht
nur den Wünschen der Wirtschaft entgegen, sondern entspricht insgesamt einer serviceorientierten und modernen
Verwaltung gemäß dem Motto "einfache Verwaltung – einfach bürgerfreundlich – einfach wirtschaftsorientiert".
Um den Wirtschaftsstandort Wien attraktiv zu halten, wird dabei noch stärker auf einfachere und schnellere
Verfahrensabwicklung und noch effizientere Beratung gesetzt. Das ist nicht nur für die Kundinnen und Kunden
der Stadt, sondern auch für die Verwaltung selbst gut.
Das bedeutet konkret für die Wiener Wirtschaft: Geballte Kompetenz aus einer Hand. Jurist/innen, Techniker/innen
und Verfahrens-Expert/innen der Magistratischen Bezirksämter und der MA 36 stehen jenen Unternehmen zur Verfügung,
die eine Betriebsanlage genehmigt haben möchten. Die Kundinnen und Kunden werden sowohl verfahrensrechtlich
als auch technisch an einem Ort beraten. Die Expertinnen und Experten der Stadt werden dabei zusammengezogen, eine
Spezialisierung erfolgt, ohne dass dafür eine neue Abteilung geschaffen werden muss. Auch das Versenden von
Akten fällt damit weg. Durch diesen Modernisierungsschub kommt es zu einer Kosten- und Zeitersparnis auf allen
Seiten. Es muss dabei in den meisten Fällen nur mehr eine Verhandlung durchgeführt werden und nicht wie
bisher zwei oder sogar drei. Die vier Kompetenzzentren werden gemeinsam das gesamte Wiener Stadtgebiet abdecken.
Dabei kommt es zu der Unterteilung Zentrum, West, Süd und Nordost, in letzteren Bereich fallen etwa der 9.,
18., 19., 20., 21., und 22. Bezirk. Die Öffnungszeiten entsprechen dann denen der Bezirksämter. Der Start
der neuen Kompetenzzentren ist für 2014 geplant, an der erfolgreichen Umsetzung wird heuer mit Hochdruck gearbeitet.
"Um noch besser und wirtschaftsfreundlicher zu werden führt die Stadt zu den Themen Entbürokratisierung
und Verwaltungsvereinfachung laufend Gespräche mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung.
Mehrere Initiativen zur weiteren Verbesserung des Kontakts der Wiener Unternehmen mit städtischen Behörden
konnten dabei schon gesetzt werden. Die neuen Kompetenzzentren für Betriebsanlagen-Genehmigungen sind ein
weiteres gutes Beispiel dafür", so Brauner.
Unternehmen vergeben Bestnoten für Wiener Förderpolitik
Die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer unterscheiden sehr genau zwischen der internationalen Wirtschaftslage
und den lokalen Rahmenbedingungen. "Unsere Förderangebote kommen nachweislich gut an", freut sich
Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des
vom internationalen Beratungsunternehmen Ernst & Young in Auftrag gegebenen "Mittelstandsbarometer".
Unternehmerinnen und Unternehmer stellen dabei der Wiener Förderpolitik im österreichweiten Vergleich
das beste Zeugnis aus. Auch bei der Investitionsbereitschaft liegen die Wiener Betriebe an der Spitze. Mit 90 Prozent
bewertet die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage trotz trüber Aussichten
nach wie vor als gut oder eher gut. "Wir stehen im ständigen Austausch mit den Unternehmen in Wien, kennen
daher ihre Herausforderungen sehr gut und entwickeln unsere Angebote klar an den Bedürfnissen des Standortes
und der Unternehmer ständig weiter", so Hirczi. Im Zuge der Umfrage wurden 900 mittelständische
Unternehmen in ganz Österreich Ende Dezember 2012 und Anfang Jänner 2013 befragt. Durchgeführt wurde
die Studie durch Valid Research, einem Meinungsforschungsinstitut aus Bielefeld.
Erfolgsgeschichten von geförderten Wiener Unternehmen
Bonuskarten per App
mybonus ist ein Start-Up Unternehmen, das eine neuartige Smartphone App auf den Markt bringt. Mit dieser App
können Bonuskarten mittels Smartphone gesammelt werden. Statt auf einer Stempelkarte aus Papier, "stempeln
" die User virtuell und zwar durch scannen eines QR-Codes auf dem Smartphone. Die Karten können nicht
mehr verloren gehen, es können beliebig viele Karten im virtuellen Portemonnaie aufbewahrt werden und es gibt
laufend Infos über lokale Angebote. Durch das Start-up werden 4 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Förderung
der Stadt über die Wirtschaftsagentur Wien dafür beträgt 42.000 Euro.
Beatmungsgerät für den Weltmarkt
Im Programm "Innovation" der ZIT wurde letztes Jahr Carl Reiner gefördert. Dieses hundert Jahre
alte Wiener Traditionsunternehmen im Bereich Medizintechnik ist hochinnovativ: mit Hilfe einer ZIT-Förderung
in Höhe von über 80.000 Euro entwickelt das Unternehmen ein patentiertes Beatmungsgerät weiter,
um es auch auf der Intensivstation einsetzen zu können – damit erschließt Carl Reiner einen Weltmarkt.
Das Medizintechnikunternehmen investiert für diese Innovation noch einmal knapp 155.000 Euro selbst. Carl
Reiner forscht nicht nur am Standort Wien, auch die Manufaktur für chirurgische Instrumente ist neben dem
Firmenhauptsitz im 9. Bezirk beheimatet.
Thonet goes public
Der Traditionsmöbelhersteller Thonet entwickelt mit den jungen Designern von breadedEscalope ein "democratic
furniture" an dem nicht nur Expertinnen und Experten mitgestalten, sondern allen voran auch die Öffentlichkeit.
Daraus entsteht ein innovatives und nachhaltiges Möbel, das nicht nur durch seinen Preis einen breiten Käuferkreis
anspricht, sondern auch der bewährten Thonet-Qualität entspricht. Ermöglicht wird diese Zusammenarbeit
durch den focus-Call "Kooperation" von departure, der klassische und Kreativwirtschaft zusammenführt.
Service
Alle Anträge für eine Wirtschaftsförderung der Stadt Wien – sei es bei der Wirtschaftsagentur Wien
oder ihren Töchtern, der Technologieagentur ZIT oder der Kreativagentur departure – können direkt im
Internet bearbeitet und online eingereicht werden. Dazu stehen das "Online-Fördercockpit" der jeweiligen
Fördereinrichtung oder die App "Förderguide" zur Verfügung. Diese bietet Unternehmerinnen
und Unternehmern einen mobilen Zugang zu allen aktuellen Förderangeboten der Wirtschaftsagentur Wien Gruppe.
Das Förderportfolio der Wirtschaftsagentur Wien Gruppe umfasst eine Reihe von laufenden Fördermöglichkeiten
für Wiener Unternehmen und Unternehmens-gründerinnen und Unternehmensgründer in unterschiedlichsten
Bereichen wie etwa Innovation, Kooperation oder Kommunikation. Zusätzlich stehen folgende themenspezifische
Förder-Wettbewerbe ("Calls") im Bereich der Wirtschaftsförderungen in nächster Zeit offen.
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