Wiener Wirtschaftsförderung wirkt

 

erstellt am
12. 02. 13
14.00 MEZ

700 Projekte gefördert und 1.300 Arbeitsplätze gesichert – neue Standortförderung geplant – Entbürokratisierung wird fortgesetzt
wien (rk) - "Wien ist ein äußerst attraktiver und beliebter Wirtschaftsstandort in Europa. Unsere Stärken wie gut ausgebildete Arbeitskräfte, hervorragende Infrastruktur, Sicherheit und hohe Lebensqualität sind nicht nur ausschlaggebende Anziehungspunkte für internationale Unternehmen sich hier anzusiedeln, sondern davon profitieren auch die Wiener Unternehmen", erläutert Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner am 12.02. im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters. "Die globale, wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Unternehmen. Neben optimalen Standortfaktoren und einer unternehmerfreundlichen Wirtschaftspolitik kann Wien für günstige Rahmenbedingungen sorgen, die ein Wachstum begünstigen. 2012 konnte sich Wien dadurch erfolgreich gegen die Abwärtsspirale im Euroraum stemmen, und wir investieren auch heuer aktiv weiter", so Brauner weiter.

Schon jetzt punktet Wien im internationalen Vergleich durch verlässliche wirtschaftliche Stabilität. Während die Eurozone mit minus 0,4 Prozent im Jahr 2012 erneut in eine Rezession gerutscht ist, verzeichnete Wien ein Wachstum von einem Prozent. Damit lag Wien im vergangenen Jahr auch über dem österreichischen Durchschnitt von 0,6 Prozent BIP-Wachstum. Bei der Wirtschaftsleistung nimmt Wien laut Statistik Austria derzeit im Bundesländervergleich mit 44.300 Euro die Spitzenposition ein – das heißt: nirgendwo in Österreich wird pro Kopf mehr Geld erwirtschaftet als in Wien. Und trotz der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt verzeichnete Wien 2012 einen Beschäftigungsrekord – derzeit gibt es in der Stadt um rund 20.000 Arbeitsplätze mehr als noch vor der Krise im Jahr 2008. "Um die Wiener Betriebe – die Headquarters ebenso wie die KMUs, die jungen Kreativen genauso wie die alteingesessenen Produktionsbetriebe – optimal zu unterstützen, versuchen wir mit unseren Förderungen punktgenaue Maßnahmen zu setzen", so Brauner.

Durch die Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien und ihrer Tochterunternehmen ZIT und departure wurden im vergangenen Jahr rund 1.300 Arbeitsplätze in der Stadt gesichert und geschaffen. Rund 700 Projekte wurden von der Wirtschaftsagentur Wien-Gruppe mit insgesamt 33 Millionen Euro gefördert. Die Bandbreite reicht dabei von großen Playern über Familienunternehmen bis hin zu Start-ups, die mit einer neuen Idee durchstarten. Die geförderten Unternehmen selbst haben noch einmal 110 Millionen Euro in den Standort investiert. "Die Ausgaben für Förderungen sind bei den Unternehmerinnen und Unternehmern somit gut und nachhaltig angelegt. Sie fördern Wachstum und bringen Jobs", meint Brauner.

Um den Standort Wien noch attraktiver zu machen, wird die Wirtschaftsagentur Wien noch heuer eine neue Förderung für Betriebe anbieten, die sich in Wien neu ansiedeln, ihren Standort innerhalb der Stadt verlegen oder ihren bestehenden Betrieb substanziell erweitern wollen. "Die neue Ansiedlungsförderung soll vor allem auch internationalen Betrieben und Produktionsunternehmen einen weiteren Anreiz für den Standort Wien bieten", so Brauner.

Schwerpunkte der Wiener Wirtschaftsförderung 2013
Durch die unsichere wirtschaftliche Lage in der EU wird es für die Wiener Wirtschaft nach jüngsten Prognosen des WIFO heuer erneut nur ein kleines Wachstum von etwa einem Prozent geben. Daher bleibt das Förderbudget der Wirtschaftsagentur-Gruppe trotz des sparsamen Budgetkurses der Stadt gleich hoch wie in den Jahren zuvor. Die Wirtschaftsagentur verfolgt dabei ein klares Ziel, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, Gerhard Hirczi: "Wir stärken den Wirtschaftsstandort nachhaltig und sehen Innovation als die treibende Kraft. Weil aus dem Kleinen oft Großes für den Markt entsteht, suchen wir aktuell beispielsweise mit einem neuen Wettbewerb unserer Kreativagentur departure "Smarte Ideen für Rad und Stadt". Für die besten und innovativsten Vorschläge gibt es dabei 7.000 Euro".

Ein weiterer Förderschwerpunkt der Wirtschaftsagentur Gruppe ist im Jahr 2013 der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien. Mit fast 6.000 Unternehmen, rund 55.000 Beschäftigten und einem starken wissenschaftlichen Umfeld sind die IKT ein Stärkefeld der Wiener Wirtschaft. Als Technologieagentur der Stadt Wien vergibt die ZIT dafür zwei Millionen Euro an Förderungen an jene Unternehmen, die auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten, um das Wissen von Forschenden für den Markt und damit für den Standort zu nutzen. Auf dem Programm der ZIT steht für September außerdem auch wieder ein "Wiener Forschungsfest", diesmal zum Thema "Smart City".

Neben der monetären Förderung bietet die Wirtschaftsagentur Wien Gruppe auch maßgeschneiderte Beratung an. Dabei werden auch jene Wienerinnen und Wiener unterstützt und beraten, die ein Unternehmen in Wien gründen wollen. Mit knapp über 8.000 Unternehmen wurden in Wien 2012 fast genauso viele Unternehmen gegründet wie im Jahr davor – und das trotz der schwierigen wirtschaftlichen Ausgangslage. Als Beratungsstelle der Wirtschaftsagentur Wien für Gründerinnen und Gründer verzeichnete das Projektteam von "Mingo" einen starken Anstieg der spezifischen Beratungen um rund ein Drittel. "Die große Nachfrage hält an. Die ersten Workshops für künftige Unternehmerinnen und Unternehmer für 2013 waren nach nicht einmal 24 Stunden ausgebucht", freut sich Geschäftsführer Hirczi

Entbürokratisierung wird fortgesetzt – neue Kompetenzzentren für Betriebsanlagen- Verfahren
"Wir müssen uns als Stadt ständig verbessern. Im Bereich der Wirtschaft gelingt uns das nur, wenn wir die Bedürfnisse sehr genau kennen – und das geht am besten in guter Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit der Wirtschaft. Wir wissen, dass wir unterstützen können, auch indem wir bürokratische Abläufe vereinfachen und unternehmerfreundlicher gestalten", so Brauner. Seit einiger Zeit arbeitet daher die Magistratsdirektion der Stadt Wien an der Einrichtung von vier Kompetenzzentren für Betriebsanlagen-Verfahren. Das kommt nicht nur den Wünschen der Wirtschaft entgegen, sondern entspricht insgesamt einer serviceorientierten und modernen Verwaltung gemäß dem Motto "einfache Verwaltung – einfach bürgerfreundlich – einfach wirtschaftsorientiert". Um den Wirtschaftsstandort Wien attraktiv zu halten, wird dabei noch stärker auf einfachere und schnellere Verfahrensabwicklung und noch effizientere Beratung gesetzt. Das ist nicht nur für die Kundinnen und Kunden der Stadt, sondern auch für die Verwaltung selbst gut.

Das bedeutet konkret für die Wiener Wirtschaft: Geballte Kompetenz aus einer Hand. Jurist/innen, Techniker/innen und Verfahrens-Expert/innen der Magistratischen Bezirksämter und der MA 36 stehen jenen Unternehmen zur Verfügung, die eine Betriebsanlage genehmigt haben möchten. Die Kundinnen und Kunden werden sowohl verfahrensrechtlich als auch technisch an einem Ort beraten. Die Expertinnen und Experten der Stadt werden dabei zusammengezogen, eine Spezialisierung erfolgt, ohne dass dafür eine neue Abteilung geschaffen werden muss. Auch das Versenden von Akten fällt damit weg. Durch diesen Modernisierungsschub kommt es zu einer Kosten- und Zeitersparnis auf allen Seiten. Es muss dabei in den meisten Fällen nur mehr eine Verhandlung durchgeführt werden und nicht wie bisher zwei oder sogar drei. Die vier Kompetenzzentren werden gemeinsam das gesamte Wiener Stadtgebiet abdecken. Dabei kommt es zu der Unterteilung Zentrum, West, Süd und Nordost, in letzteren Bereich fallen etwa der 9., 18., 19., 20., 21., und 22. Bezirk. Die Öffnungszeiten entsprechen dann denen der Bezirksämter. Der Start der neuen Kompetenzzentren ist für 2014 geplant, an der erfolgreichen Umsetzung wird heuer mit Hochdruck gearbeitet.

"Um noch besser und wirtschaftsfreundlicher zu werden führt die Stadt zu den Themen Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung laufend Gespräche mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Mehrere Initiativen zur weiteren Verbesserung des Kontakts der Wiener Unternehmen mit städtischen Behörden konnten dabei schon gesetzt werden. Die neuen Kompetenzzentren für Betriebsanlagen-Genehmigungen sind ein weiteres gutes Beispiel dafür", so Brauner.
Unternehmen vergeben Bestnoten für Wiener Förderpolitik

Die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer unterscheiden sehr genau zwischen der internationalen Wirtschaftslage und den lokalen Rahmenbedingungen. "Unsere Förderangebote kommen nachweislich gut an", freut sich Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des vom internationalen Beratungsunternehmen Ernst & Young in Auftrag gegebenen "Mittelstandsbarometer".

Unternehmerinnen und Unternehmer stellen dabei der Wiener Förderpolitik im österreichweiten Vergleich das beste Zeugnis aus. Auch bei der Investitionsbereitschaft liegen die Wiener Betriebe an der Spitze. Mit 90 Prozent bewertet die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage trotz trüber Aussichten nach wie vor als gut oder eher gut. "Wir stehen im ständigen Austausch mit den Unternehmen in Wien, kennen daher ihre Herausforderungen sehr gut und entwickeln unsere Angebote klar an den Bedürfnissen des Standortes und der Unternehmer ständig weiter", so Hirczi. Im Zuge der Umfrage wurden 900 mittelständische Unternehmen in ganz Österreich Ende Dezember 2012 und Anfang Jänner 2013 befragt. Durchgeführt wurde die Studie durch Valid Research, einem Meinungsforschungsinstitut aus Bielefeld.
Erfolgsgeschichten von geförderten Wiener Unternehmen

Bonuskarten per App
mybonus ist ein Start-Up Unternehmen, das eine neuartige Smartphone App auf den Markt bringt. Mit dieser App können Bonuskarten mittels Smartphone gesammelt werden. Statt auf einer Stempelkarte aus Papier, "stempeln " die User virtuell und zwar durch scannen eines QR-Codes auf dem Smartphone. Die Karten können nicht mehr verloren gehen, es können beliebig viele Karten im virtuellen Portemonnaie aufbewahrt werden und es gibt laufend Infos über lokale Angebote. Durch das Start-up werden 4 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Förderung der Stadt über die Wirtschaftsagentur Wien dafür beträgt 42.000 Euro.

Beatmungsgerät für den Weltmarkt
Im Programm "Innovation" der ZIT wurde letztes Jahr Carl Reiner gefördert. Dieses hundert Jahre alte Wiener Traditionsunternehmen im Bereich Medizintechnik ist hochinnovativ: mit Hilfe einer ZIT-Förderung in Höhe von über 80.000 Euro entwickelt das Unternehmen ein patentiertes Beatmungsgerät weiter, um es auch auf der Intensivstation einsetzen zu können – damit erschließt Carl Reiner einen Weltmarkt. Das Medizintechnikunternehmen investiert für diese Innovation noch einmal knapp 155.000 Euro selbst. Carl Reiner forscht nicht nur am Standort Wien, auch die Manufaktur für chirurgische Instrumente ist neben dem Firmenhauptsitz im 9. Bezirk beheimatet.

Thonet goes public
Der Traditionsmöbelhersteller Thonet entwickelt mit den jungen Designern von breadedEscalope ein "democratic furniture" an dem nicht nur Expertinnen und Experten mitgestalten, sondern allen voran auch die Öffentlichkeit. Daraus entsteht ein innovatives und nachhaltiges Möbel, das nicht nur durch seinen Preis einen breiten Käuferkreis anspricht, sondern auch der bewährten Thonet-Qualität entspricht. Ermöglicht wird diese Zusammenarbeit durch den focus-Call "Kooperation" von departure, der klassische und Kreativwirtschaft zusammenführt.
Service

Alle Anträge für eine Wirtschaftsförderung der Stadt Wien – sei es bei der Wirtschaftsagentur Wien oder ihren Töchtern, der Technologieagentur ZIT oder der Kreativagentur departure – können direkt im Internet bearbeitet und online eingereicht werden. Dazu stehen das "Online-Fördercockpit" der jeweiligen Fördereinrichtung oder die App "Förderguide" zur Verfügung. Diese bietet Unternehmerinnen und Unternehmern einen mobilen Zugang zu allen aktuellen Förderangeboten der Wirtschaftsagentur Wien Gruppe.

Das Förderportfolio der Wirtschaftsagentur Wien Gruppe umfasst eine Reihe von laufenden Fördermöglichkeiten für Wiener Unternehmen und Unternehmens-gründerinnen und Unternehmensgründer in unterschiedlichsten Bereichen wie etwa Innovation, Kooperation oder Kommunikation. Zusätzlich stehen folgende themenspezifische Förder-Wettbewerbe ("Calls") im Bereich der Wirtschaftsförderungen in nächster Zeit offen.

 

 

 

Informationen: http://www.wirtschaftsagentur.at

 

 

 

 

 

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