Innovation made in Austria beim wichtigsten Öko-Solarhaus-Wettbewerb
Wien (bmvit) - Österreich nimmt erstmals am weltweit bedeutendsten Wettbewerb für solares und
nachhaltiges Bauen teil. Ein Team der TU Wien hat es mit seinem Öko-Solarhaus L.I.S.I. (Living Inspired by
Sustainable Innovation) in die Endrunde des Solar Decathlons in Kalifornien im Oktober geschafft. "Mein Ministerium
investiert seit mehr als zehn Jahren strategisch in Forschung und Entwicklung im Energiebereich. Ein wesentlicher
Teil davon fließt in die Entwicklung von Gebäudetechnologien, das in Kalifornien präsentierte Haus
L.I.S.I. ist nicht zuletzt ein Ergebnis dieser Förderung", freute sich Innovationsministerin Doris Bures
anlässlich der Präsentation des Projekts im Rahmen der Bau- und Energiemesse in Wien.
Der Solar Decathlon ist die "Oscar-Verleihung" der Solartechnologie. Das Team aus Österreich hat
sich gegen 130 Projekte aus aller Welt durchsetzen können und startet im Oktober gegen 19 andere Bewerber
in die Endrunde. Der Wettbewerb wird vom US-Energieministerium veranstaltet und ist die weltweit anerkannteste
Leistungsschau der Branche.
Energieeffiziente Gebäude als Antwort auf Ressourcen- und Energieknappheit
Klimawandel und die zunehmende Ressourcenknappheit machen Energie zur Schlüsselfrage der Zukunft. Österreich
hat sich deshalb gemeinsam mit den anderen EU-Ländern zu einem ambitionierten Ziel verpflichtet: Bis zum Jahr
2020 sollen 20 Prozent weniger Treibhausgase emittiert werden, die Energieeffizienz soll bis 2020 um 20 Prozent
steigen und der Anteil erneuerbarer Energie soll dann ebenfalls mindestens 20 Prozent betragen.
Massive Energieeinsparungen sind vor allem bei der Gebäudetechnologie möglich. Schließlich erzeugt
die Bauwirtschaft 40 Prozent des Energie- und Ressourcenverbrauchs, sie verursacht 40 Prozent des Abfallaufkommens
und CO2-Ausstoßes und ist für 60 Prozent der weltweiten Transportwege verantwortlich. Zusätzlich
führen steigende Anforderungen an Komfort und Lebensqualität meist zu einem höheren Energieverbrauch.
"Daher müssen innovative Gebäudekonzepte entwickelt werden, die Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourceneffizienz
mit Kostengünstigkeit und hohem Komfort vereinen", so die Ministerin.
"Mein Ministerium hat deshalb seit 1999 mehr als 60 Millionen Euro in innovative Gebäudetechnologien
investiert und rund 380 Projekte gefördert, die österreichweit als Messlatte dienen", so Bures.
Das Ergebnis sind richtungsweisende Gebäude, wie Österreichs erstes Holz-Hochhaus, der Rhomberg Tower
in Vorarlberg, oder das IQ-Haus in Aspern. "Die österreichische Teilnahme am Solar Decathlon ist ein
weiterer Baustein dieser Erfolgsstory", erklärte die Ministerin.
Erstmals österreichisches Team beim Solar Decathlon in Kalifornien
Für den Wettbewerb hat das Team der TU Wien ein österreichisches Gebäudekonzept eines Plus-Energie-Hauses
entwickelt, das ausschließlich mit Sonnenenergie betrieben wird und allen Kriterien der Nachhaltigkeit entspricht.
Das Team aus 40 StudentInnen wird das Haus L.I.S.I in Irvine, Kalifornien aufbauen. Dieses Gebäude wird von
einer unabhängigen Jury nach allen Regeln der Kunst auf Nachhaltigkeit geprüft. "Was ich besonders
wertvoll finde: dieses Projekt wird von Studierenden getragen: Die Studierenden, die beim Solar Decathlon mitarbeiten,
lernen bereits während ihrer Ausbildung über die unterschiedlichsten Aspekte der Nachhaltigkeit und Effizienz
und können dieses Wissen beim Aufbau und Betrieb des Gebäudes umsetzen", so Bures.
Österreichische Architektur hat Tradition in Kalifornien
Die Ministerin erinnerte daran, dass das Haus L.I.S.I nicht der erste anerkannte architektonische Fußabdruck
Österreichs in Kalifornien sei. Der Wiener Rudolph Schindler hat 1921 ein Wohnhaus mit Büro in West Hollywood
entworfen. In diesem "Schindlerhaus" residiert heute das MAK-Center für Kunst und Architektur. "Das
Team der TU geht diesen Weg in Kalifornien weiter. Durch die Teilnahme am Solar Decathlon steht Hightech "made
in Austria" im internationalen Rampenlicht. Ich wünsche dem Team-Österreich viel Glück und
die besten Resultate im Wettbewerb", so die Ministerin abschließend.
Neben der TU Wien beteiligen sich die Fachhochschule (FH) St. Pölten, die FH Salzburg, das Austrian Insitute
of Technology AIT sowie mehrere heimische Firmen an dem Großprojekt. Finanziert wird es vom Bundesministerium
für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) im Rahmen des Programms "Haus der Zukunft Plus".
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