Ari Rath präsentiert sein neues Buch vor Schülerinnen und Schülern im Unterrichtsministerium.
Burgschauspieler Cornelius Obonya liest aus "Ari heißt Löwe".
Wien (bmukk) - Zeitgeschichte hautnah erleben konnten 60 Schülerinnen und Schüler am 21.02. im
Kulturministerium am Wiener Minoritenplatz. Im Rahmen der BMUKK-Initiative "Erinnern.at" zur Auseinandersetzung
mit Nationalsozialismus und Holocaust im Bildungswesen stellte der Journalist Ari Rath sein Buch "Ari heißt
Löwe" vor. Es erzählt die bewegte Lebensgeschichte des heute 88jährigen Rath.
Seit vielen Jahren ist Rath ein unermüdlicher Kämpfer gegen das Vergessen der Verbrechen unter dem NS-Regime.
"Ari Rath gibt mir und uns allen Kraft durch seine Überzeugung, seine Toleranz, seine Neugier und seinen
Humor", so Bundesministerin Claudia Schmied, die mit Rath eine langjährige Freundschaft verbindet.
Die Veranstaltung kombinierte Lesung und Podiumsgespräch: die ORF-Journalistin Renata Schmidtkunz plauderte
mit Rath über Anekdoten aus dessen Leben, dazwischen las Burgschauspieler und neuer Jedermann-Darsteller Cornelius
Obonya aus Raths Buch.
"Es ist ein Problem, dass viele Menschen die Vergangenheit vergessen wollen", sagte Rath. "Leider
gibt es noch heute politische Kreise, die Österreich als erstes Opfer des Nationalsozialismus sehen."
Wer sein Buch liest, kann "lernen, wie man sich fühlt, wenn man über Nacht vogelfrei ist. Wenn man
über Nacht vom Menschen zum Unmenschen ohne Rechte wird." Das berührende Buch ist Raths Mutter gewidmet,
die er niemals kannte.
Abschließend dankte Ministerin Claudia Schmied Rath für sein Engagement im Bereich der Holocaust Education
und betonte: "Wir versprechen Dir eines, lieber Ari - wir sind wachsam!"
Ari Rath wurde 1925 in Wien geboren. Im Alter von 13 Jahren floh er mit seinem Bruder vor den Nazis aus
Wien nach Palästina. Jahrelang lebte er in einem Kibbuz. Nach dem Studium wurde Rath Journalist. 31 Jahre
lang arbeitet Ari Rath bei der "Jerusalem Post", davon 15 Jahre als Herausgeber und Chefredakteur. In
diesen Funktionen setzte er sich stets für ein liberales Israel und die Aussöhnung mit den Palästinensern
ein.
"Erinnern.at" ist ein vom BMUKK initiiertes österreichweites Netzwerk zur Intensivierung
und Strukturierung der Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust im Bildungswesen. Lernende sollen
sowohl Kenntnisse erwerben als auch ethisch sensibilisiert werden. Im Rahmen der Plattform finden Vorträge,
Tagungen und Seminare statt. In Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat und Lehrenden aus der Praxis wird
außerdem Lehr- und Lernmaterial erstellt.
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