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Stiefkind-Adoption
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erstellt am
21. 02. 13
14.00 MEZ
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Karl:
Stiefkind-Adoption wird ermöglicht
Beatrix Karl setzt das Urteil des EGMR um, so dass homosexuelle Paare künftig Stiefkinder
adoptieren können. Jedoch bleibt die reguläre Adoption heterosexuellen Paaren vorbehalten.
Wien (övp-pd) - Bisher durften nur unverheiratete heterosexuelle Paare Stiefkinder adoptieren. Diese
Gesetzeslage soll noch dieses Frühjahr geändert werden. Anstoß dafür war ein Urteil des Europäischen
Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR). „Ich setze das EGMR-Urteil um. Das bedeutet, dass die Stiefkind-Adoption
für Homosexuelle geöffnet wird“, erklärt Justizministerin Beatrix Karl im Interview mit dem „Kurier“.
Fremdkind-Adoption nur für heterosexuelle Ehepaare
Beim Adoptionsverfahren muss man jedoch auch weiterhin zwischen einer Stiefkind-Adoption und einer regulären
Adoption unterscheiden: „Viele kinderlose Paare wollen ein Kind adoptieren. Und da sagen wir: Geben wir den verheirateten
heterosexuellen Paaren den Vorrang!“ Das bedeutet, dass die Adoption eines fremdes Kindes, das weder von dem einem
noch vom anderen Partner abstammt, weiterhin nur heterosexuellen Ehepaaren vorbehalten bleibt.
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Heinisch-Hosek: Begrüße klare Aussage der Justizministerin zur Stiefkindadoption
Umsetzung des EGMR-Urteils noch im Frühling
Wien (bpd) - "Ich freue mich sehr über die klaren Worte der Justizministerin zum heutigen EGMR-Urteil.
Dass sich die ÖVP zur Stiefkindadoption für homosexuelle Paare bekennt, ist wirklich erfreulich und zeigt,
dass wir gesellschaftspolitisch in die richtige Richtung gehen", so Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek
am 19.02. Nun gelte es, dieses Urteil gemeinsam umzusetzen und klare Verhältnisse für die vielen Regenbogenfamilien
in Österreich zu schaffen.
"Für mich ist klar, dass es sowohl für verpartnerte als auch ledige Paare in Zukunft möglich
sein soll, Stiefkinder zu adoptieren", unterstrich die Bundesministerin. "Denn ein Kind braucht Liebe
und Zuneigung, und die können ihm zwei Mamas oder zwei Papas genauso geben wie heterosexuelle Eltern auch."
Zahlreiche Studien würden belegen, dass sich Kinder in Regenbogenfamilien genauso gut entwickeln wie andere
Kinder auch. "Eine völlige Gleichstellung von Regenbogenfamilien ist längst überfällig.
Ich bin froh, dass wir nun gemeinsam handeln und die notwendigen Schritte setzen", so Heinisch-Hosek abschließend.
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Hübner: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte geht vor Homo-Lobby
in die Knie
Totalreform des EMRK-System wird zu diskutieren sein!
Wien (fpd) - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz in Straßburg hat Österreich
wegen des Adoptionsverbots für homosexuelle Paare verurteilt, weil dieses angeblich die Europäische Menschenrechtskonvention
verletze. "Libertinäre Extrempositionen der Schwulen- und Lesbenszene werden unter dem Vorwand der Verletzung
von Grundrechten den Staaten aufgezwungen. Es handelt sich hier um einen völlig unakzeptablen Eingriff in
die Rechte souveräner Staaten, ihre familienpolitische Ordnung selbst zu regeln", stellt FPÖ-NAbg.
Dr. Johannes Hübner, Rechtsanwalt in Wien und Mitglied im Justizausschuss des Nationalrates, fest.
"Gegen den Willen des leiblichen Vaters soll lesbischen 'PartnerInnen' ermöglicht werden, die rechtliche
'Vaterrolle' zu übernehmen und diese Stellung dem leiblichen Vater zu entziehen", analysiert Hübner
den juristischen Dammbruch des in Straßburg ansässigen Gerichtshofs, der sich mit der Verurteilung der
Republik Österreich angekündigt hat. "Angesichts dieser Haltung ist es fraglich, ob Österreich
nicht eine Totalreform des Systems "Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte" verlangen
sollte", regte Hübner abschließend an.
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Stadler: Die ÖVP gefährdet unser Ehe- und Familienbild!
Kinder haben das Recht auf Mutter und Vater. Das weiß auch der EGMR
Wien (OTS) - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied diese Woche, dass die Adoption
von Kindern auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren zulässig sein müsse. Das bewirkte schließlich
auch eine Diskussion zwischen den Koalitionspartnern ÖVP und SPÖ. Während die SPÖ die Einführung
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare forderte, will die ÖVP-Justizministerin Karl nun die Stiefkindadoption
für Gleichgeschlechtliche erlauben. "Damit gefährdet die ÖVP unser bewährtes Ehe- und
Familienbild", kritisierte der BZÖ-EU-Abgeordnete Mag. Ewald Stadler.
"Toleranz basiert auf Werthaltungen, daher müssen wir auch in Fragen der Familienpolitik standhaft sein.
Die klassische Ehe zwischen Mann und Frau mit ihren Kindern ist es wert, staatlich besonders geschützt und
privilegiert zu werden", erklärte der BZÖ-Politiker. Die Ehe als Institution sei älter als
jeder Staat und stehe daher auch nicht im Belieben der staatlichen Gesetzgebung. "Die Rechtsordnung kann die
wahre Ehe zwischen Mann und Frau nicht abschaffen", meinte Stadler weiter, "da es zum Wesen der Ehe immer
schon gehört habe, Nachkommen zu zeugen und zu erziehen".
"Kinder haben das Recht auf Mutter und Vater. Das weiß auch der EGMR", sagte der BZÖ-Politiker
und Familienvater Ewald Stadler. "In Frankreich demonstrieren sogar die Homosexuellenverbände gegen die
Homo-Ehe, weil sie wissen, dass eine funktionierende Gesellschaft auf der Ehe zwischen Mann und Frau basiert und
auf Nachkommenschaft ausgerichtet ist", schloss Stadler.
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Glawischnig: EGMR-Urteil bringt endlich Sicherheit für Kinder in schwulen
und lesbischen Familien
Grüne beantragen Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare
Wien (grüne) - "Erleichtert" über das Urteil des Europäischen Gerichtshofes für
Menschenrechte (EGMR) zeigt sich Eva Glawischnig, Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen. Der EGMR urteilte
am 19.02., dass die fehlende Möglichkeit einer Stiefkindadoption gleichgeschlechtliche Paare in Österreich
im Vergleich zu unverheirateten heterosexuellen Paaren diskriminiert. "Das ist ein Schritt in Richtung europäische
Normalität und bringt Sicherheit insbesondere für 'mitgebrachte' Kinder und Jugendliche in schwulen und
lesbischen Beziehungen. Sie können gerade im schwierigen Fall des Todes eines leiblichen Elternteiles in der
gewohnten Familie bleiben. Schwule und lesbische Paar haben damit endlich die Möglichkeit zu einem gleichberechtigten
Familienleben", betont Glawischnig. Es sei jedenfalls eine gesetzliche Neuregelung notwendig.
Schreuder fordert Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare Grüne werden dementsprechenden Antrag
im Nationalrat einbringen
"Das ist ein bemerkenswerter Entscheid", ergänzt Bundesrat Marco Schreuder, Bundessprecher der
Grünen Andersrum. "In den letzten Tagen wurde auch in Österreich wieder das Ehe- und Adoptionsrecht
für gleichgeschlechtliche Paare diskutiert", erinnert Schreuder: "Frauenministerin Heinisch-Hosek
forderte wieder einmal die Gleichstellung, was die SPÖ immer fordert, obwohl sie seit Jahren in der Regierung
sitzt. Die ÖVP sieht wieder einmal keinen Handlungsbedarf und will nicht einmal diskutieren. Diese Ideologie-Debatte
auf den Rücken von Lesben und Schwulen ist unerträglich."
Schreuder fordert daher die Regierung auf ihre diesbezügliche Politik zu ändern. Zudem kündigt Justizsprecher
Albert Steinhauser einen Antrag in der kommenden Nationalratssitzung an, in dem das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche
Paare beinhaltet sein wird.
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