3 BRIDGE-Projekte für Kompetenzzentrum Holz – RECENDT erhält Sondierungsprojekt von
FFG – Forschungs-Landesrätin Mag.a Doris Hummer: "4 neue Forschungsprojekte für Oberösterreich
stärken den Technologietransfer in die Wirtschaft!"
Linz (lk) - „BRIDGE“ fördert Forschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Grundlagenforschung
an Instituten und experimenteller Entwicklung in den Unternehmen. In der letzten Ausschreibung des „Brückenschlagprogramms“
der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) hatte die "Kompetenzzentrum Holz GmbH"
gleich dreimal Grund zum Jubeln und erhielt über 650.000 Euro für intensiven Wissenschaftstransfer.
"Dieser Erfolg für Oberösterreichs Forschung bestätigt einmal mehr eindrucksvoll unsere funktionierende
"Chain of Innovation", nämlich das hervorragende Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft",
freut sich Forschungs-Landesrätin Mag.a Doris Hummer.
Das 2001 gegründete Kompetenzzentrum Holz, das sich zum größten Forschungszentrum für Holz
und verwandte nachwachsende Rohstoffe Österreichs entwickelt hat und zuletzt dank der positiven Evaluierung
durch internationale Experten 20 % mehr Budget bis 2014 sichern konnte, zog gleich zwei Projekte an Land und ist
bei einem dritten als wissenschaftlicher Partner beteiligt. Die Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood k plus) ist eine
Beteiligungsgesellschaft der Upper Austrian Research GmbH, der Leitgesellschaft für außeruniversitäre
Forschung in OÖ.
Konkret handelt es sich zum einen um Konzepte zur Entschwefelung schwieriger Substrate mittels Mikroben (Mikroorganismen).
Bislang wurden schwefelhaltige, organisch beladene Abwässer aus Industrieprozessen unter Einsatz von Primärenergieträgern
(Kohle, Erdöl, Erdgas) aufwändig abgebaut. Gemeinsam mit den Projektpartnern Kemira Chemie GesmbH und
Mondi Frantschach GmbH sollen neue Wertstoffe aus den Prozessströmen gewonnen und die Effizienz erhöht
werden.
Ziel des zweiten Projekts ist die Herstellung von Wood Plastic Composites aus modifizierten Spänen und technischen
Polymeren durch thermische Stabilisierung der Holzkomponente. Diese neuen Verbundwerkstoffe zeichnen sich durch
höhere Steifigkeit, Witterungs- und Wärmeformbeständigkeit aus und sollen künftig etwa für
tragende Bauteile oder Temperatur beanspruchte Komponenten im Automotive-Sektor zum Einsatz kommen. Bei der Herstellung
von Wood Plastic Composites (WPC) ist das Zusammenspiel von Rohstoff-, und Prozessparametern für die Produktqualität
entscheidend.
Das dritte Projekt vergleicht verschiedene Extrudertypen, die z.T. in der WPC-Herstellung noch nicht etabliert
sind und analysiert den Herstellungsprozess, um die Produktqualität zu verbessern und Ressourceneinsatz bzw.
Produktionskosten zu senken.
RECENDT forscht an Scanner für Verbundwerkstoffe
Die RECENDT GmbH (Reserach Center for Non Destructive Testing) hat sich mit der Erforschung opto-akustischer
Methoden der zerstörungsfreien Messung und Prüfung, etwa zur Inline-Qualitätskontrolle, international
einen Namen gemacht. Nun erhielten die Linzer Forscher den Zuschlag für ein Sondierungsprojekt in der Programmschiene
„Intelligente Produktion“ der FFG. ITIS steht für „Intelligenter Terahertz Interface Scanner“. Terahertz (THz)-Wellen
eignen sich auf Grund ihrer hohen Eindringtiefe bis zu mehreren Zentimetern hervorragend für die Materialuntersuchung
von Polymeren, Keramiken und anderen nichtleitenden Werkstoffen und Verbundwerkstoffen und bieten eine Alternative
zum Einsatz gesundheitsschädigender Röntgenstrahlung.
Die Methode hat großes Potential, zukünftig zur Qualitätskontrolle fertiger Produkte wie auch zur
Inline-Kontrolle in der Produktion eingesetzt zu werden – etwa für Spritzgussteile, glasfaserverstärkte
Kunststoffe oder Mehrschichtkunststoffplatten und -rohre. Ziel ist es, eine Oberfläche bzw. eine Grenzfläche
in einem einzigen Scanvorgang abtasten zu können, sodass die Messzeit auf eine Minute reduziert wird.
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