2012 wurde wieder ein "all-time-high" bei Exporten eingefahren. Übersee-Exporte
kompensierten Ausfuhrrückgänge innerhalb Europas
Wien (pwk) - "Europa kämpft gegen die Rezession, ein Lichtblick dabei ist die Exportwirtschaft,
vor allem in Österreich ist und bleibt der Export die Stütze unseres Wohlstandes. Nach wie vor verdienen
wir sechs von zehn Euro im Ausland. Unser Ziel ist es, bis 2015 sieben von zehn Euro durch den Export zu erwirtschaften
und ein Drittel davon soll durch Dienstleistungsexporte lukriert werden", betonte Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl am 21.02. bei der Vorstellung der Außenhandelsdaten für das Jahr 2012 sowie einer Vorschau
auf das laufende Exportjahr 2013. Auf Basis der bisher veröffentlichten Daten der Statistik Austria (Jänner-November
2012) geht die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) von einer Ausfuhrsteigerung von 1,3% und einem Exportvolumen
von 123,4 Mrd. Euro und somit einem neuen "All-time-high" aus. Die Importe legten um 0,3% auf 131,4 Mrd.
Euro zu, wodurch sich das Handelsbilanzdefizit gegenüber 2011 von 9,2 Mrd. Euro auf rund 8 Mrd. Euro verringerte.
"Nimmt man die Dienstleistungen in die Bilanz hinein, so ergibt sich aber eine positive Leistungsbilanz von
rund sieben Milliarden Euro", ergänzte Walter Koren, Leiter der Aussenwirtschaft Austria der WKÖ.
Heuer wird die Rekordjagd der österreichischen Exporteure weitergehen. Leitl: "Wir erwarten ein Plus
von 3,5% und ein Exportvolumen von rund 128 Mrd. Euro." Dass Österreich mit seiner Exportwirtschaft gut
dastehe, zeige sich auch im internationalen Vergleich. Bei Exporten pro Kopf liegt Österreich weltweit unter
den Top-10 - noch vor Deutschland!
Im Rückblick auf des Exportjahr 2012 fällt auf, dass die Ausfuhren in die klassischen Exportzieldestinationen
Österreichs mehrheitlich stagnierten oder sogar zurückgegangen sind. Sowohl in die Länder er EU-26
als auch innerhalb der Eurozone gingen die Exporte leicht zurück (-0,5% bzw. -0,3%; jeweils 1-11/2012). Die
schmerzlichsten Rückschläge sind nach Westeuropa zu verbuchen. Kann man bei den Ausfuhren nach Deutschland
noch von einer Stagnation für das Gesamtjahr sprechen (-0,3%), so sind die Exporte in so wichtige Märkte
wie Italien (-8,7%), Spanien (-5,1%) oder Großbritannien (-3%) stark zurückgegangen. "Dass wir
insgesamt aber mit einem Exportplus aussteigen, liegt an unserer guten Exportperformance in Überseedestinationen,
die wir auch in unseren Exportfördermaßnahmen zu einem Schwerpunkt gemacht haben", so Leitl. Über
die Hälfte der österreichischen AußenwirtschaftsCenter liegt mittlerweile in Ländern in Übersee
und auch die Hälfte der exportrelevanten Veranstaltungen der Aussenwirtschaft Austria der WKÖ betrifft
Märkte in Übersee.
In jene Regionen, die konjunkturell besser dastehen, konnten im abgelaufenen Jahr durchwegs überdurchschnittliche
Exportzuwächse verbucht werden: So machten die Ausfuhrzuwächse nach Amerika +14,9%, nach Asien +3,8%,
nach Afrika +11,5%, Australien & Ozeanien +11,4% oder in die GUS-Staaten +12,6% aus (jeweils 1-11/2012). Dementsprechend
liegt auch ein Schwerpunkt des Exportförderprogramms 2013 der Aussenwirtschaft Austria in Übersee - mit
besonderem Fokus auf die ASEAN-Region sowie als neuen Schwerpunkt Afrika. Daneben werden natürlich weiterhin
die Nachbarmärkte in Kerneuropa sowie in Mittel- und Südosteuropa verstärkt bearbeitet. Leitl: "Die
Devise lautet aber grundsätzlich 'auf nach Übersee'!"
Neben der regionalen Schwerpunktsetzung liegt ein weiterer Spezialschwerpunkt in der Förderung von Unternehmen
aus der Kreativwirtschaft. Kreativität, Know-how und Innovation sind die Stützen österreichischen
Erfolges in einer globalisierten Welt. Die Kreativwirtschaft hat sich von einem dynamischen Nischenphänomen
zu einem bedeutenden und wachstumsstarken Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich entwickelt. Leitl:
"Das Exportpotenzial der Kreativen zeigt sich schon jetzt. Rund 60% der Unternehmen aus diesem Bereich sind
im Export aktiv und ihre Exportzuwächse liegen im Schnitt bei rund 15%. Wir setzen uns zum Ziel, dass mittelfristig
drei Viertel der Kreativen auch im Ausland tätig sind." Insgesamt gibt es derzeit rund 40.000 "Kreativ-Unternehmen"
mit 130.000 Beschäftigten in Österreich, die jährlich einen Umsatz von rund 20 Milliarden Euro machen.
Die Bruttowertschöpfung entspricht in etwa jener des Tourismus.
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