Sicherheitsmaßnahmen wirken
Bozen (lpa) - Auch wenn jeder einzelne Verkehrsunfall tragisch ist, insgesamt sind Südtirols Straßen
in den letzten Jahren sicherer geworden: "Jahr für Jahr passieren weniger Unfälle, die Zahl der
Verletzten ist gesunken und jene der Verkehrstoten drastisch zurückgegangen", so Landesrat Florian Mussner,
der auf die vielen Maßnahmen verweist, die das Bautenressort des Landes für die Verkehrssicherheit gesetzt
hat.
Mussner lässt zuallererst Zahlen sprechen, und zwar zunächst jene aus dem Jahr 2002: Damals waren nicht
weniger als 2060 Unfälle auf Südtirols Straßen gezählt worden, die die enorme Zahl von 2665
Verletzten und nicht weniger als 89 Todesopfer gefordert haben. "Wenn wir diese Zahlen mit jenen aus dem Jahr
2011, den letzten uns vorliegenden, vergleicht, dann erkennt man, welche Fortschritte gemacht worden sind",
so Mussner. Schließlich seien es 2011 wesentlich weniger, aber immer noch 2004 Unfälle mit 1627 Verletzten
und 42 Todesopfern gewesen. "Es steht außer Frage, dass jeder dieser Unfälle, vor allem aber jedes
dieser Opfer einer oder eines zu viel ist, es steht aber auch außer Frage, dass unsere Straßen sicherer
geworden sind", erklärt der Landesrat mit Verweis auf die EU, die 2010 das Ziel ausgegeben hat, die Anzahl
der Todesopfer in zehn Jahren zu halbieren. "Wir haben dieses Ziel mehr als erreicht", so Mussner.
Wichtig ist Mussner vor allem der so genannte Opferindex, jene Zahl also, die das Verhältnis von Unfällen
und Todesopfern beschreibt. "Was den Opferindex anbelangt, so können wir seit 2002 einen stetigen Trend
nach unten beobachten - mit anderen Worten: bei immer weniger Unfällen sind Todesopfer zu beklagen",
so Mussner. Endeten 2002 noch 4,32 Prozent aller Unfälle tödlich, waren es 2011 noch 2,58 Prozent.
Die Verkehrssicherheit ruhe auf drei Säulen, so der Landesrat: auf den gesetzlichen Vorgaben, der Sensibilisierung
sowie den baulichen Maßnahmen. "In Sachen Sensibilisierung haben wir in den vergangenen Jahren mehrere
Kampagnen gestartet, darunter 'No Credit' und 'SOS Zebra', im Rahmen derer wir auch an den Schulen aktiv geworden
sind", so Mussner. Was die dritte Säule betrifft, hätten Landesregierung und Gemeinden in den letzten
Jahren sehr viel in die Verkehrssicherheit investiert, so Mussner. So habe man die Unfalldaten systematisch ausgewertet
und dadurch eine Übersicht über die gefährlichsten Straßenabschnitte gewonnen. "Auf der
Grundlage dieser Übersicht haben wir dann gezielt gefährliche Straßenabschnitte entschärft,
begradigt, übersichtlicher gemacht", erklärt der Landesrat.
Bewährt habe sich etwa die Errichtung von Kreisverkehren, um das gefährliche Linksabbiegen zu erleichtern.
Wo immer dies nicht möglich sei, habe man zumindest versucht, die Straße zu verbreitern, um eine Linksabbiegespur
zu schaffen. Viel investiert hat man zudem in Felssicherungsarbeiten landauf, landab. "Und wir haben durch
diese Arbeiten auch viel gewonnen", erklärt der Landesrat. Zudem habe man auf den Passstraßen auch
die Kurven - wo immer möglich und sinnvoll - entschärft, indem man etwa die Straße verbreitert,
die Kurvenradien vergrößert und die Leitplanken verbessert hat. Apropos Leitplanken: Gerade auf bei
Motorradfahrern beliebten Strecken hat sich auch das Anbringen eines Unterfahrschutzes bewährt, der verhindert,
dass Motorradfahrer nach einem Sturz unter den Leitplanken hindurchrutschen.
Eine weitere Maßnahme sei eine geeignete Ausschilderung gefährlicher Abschnitte, also vor allem von
Kurven und Kreuzungen. "Gute Erfahrungen haben wir dabei mit Kurvenschildern gemacht, deren Leuchtdioden aufleuchten,
wenn Autofahrer die zulässige Geschwindigkeit überschreiten", so der Landesrat. Auch das Frühwarnsystem
auf den MeBo-Rampen habe sich gegen Geisterfahrer bewährt und wo nicht anders möglich, würden Autofahrer
durch "liegende Polizisten" diszipliniert. Schließlich arbeite man kontinuierlich an der Verbesserung
der Sicherheit von Fußgängern, indem etwa Zebrastreifen besser ausgeschildert und beleuchtet, Fußwege
entlang der Straßen besser von diesen abgegrenzt und Fußgängerinseln geschaffen werden.
"Wir haben in den letzten Jahren zwar bereits viel erreicht, unser Verkehrsssicherheits-Programm ist aber
noch nicht abgeschlossen", betont der Landesrat, der darauf verweist, dass auch im diesjährigen Arbeitsprogramm
eine ganze Reihe an Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Südtirols Straßen enthalten
sind.
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