Erfolgreiche Kooperation zwischen AKH Wien und Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
Wien (rk) - Stürze und Unfälle im hohen Alter sind eine Gefahr für die Mobilität. Danach
ist Besonders für ältere Menschen - auch bei bester medizinischer Betreuung - die Gefahr einer dauerhaften
Pflegebedürftigkeit groß. Um das zu verhindern und sofort nach einem Krankenhausaufenthalt Therapien
anzubieten, haben das AKH Wien und die Häuser zum Leben des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
(KWP) eine Kooperation geschlossen. PatientInnen werden von den Universitätskliniken für Orthopädie
und Unfallchirurgie am AKH Wien nach Abschluss der medizinischen Behandlung bei Bedarf in die Häuser Wieden
und Atzgersdorf weitervermittelt. In den dortigen Remobilisierungsstationen gibt es etwa nach Hüft- oder Knieoperationen
Ergo- und Physiotherapie sowie umfassende pflegerische Betreuung.
Ziel ist es, die Fähigkeiten der PatientInnen so zu verbessern, dass eine Rückkehr in die eigene Wohnung
möglich ist. Erreicht wird dieses Ziel durch das Trainieren alltäglicher Verrichtungen, gezielte Verbesserung
von Kraft und Beweglichkeit sowie Beratung bei der Auswahl von Hilfsmitteln und Adaptierung von Wohnungen. Der
genaue Plan zur Remobilisierung wird gemeinsam mit Patientin oder Patient von einem hoch spezialisierten Team erstellt.
"Die Remob-Stationen in unseren Häusern sind ein sinnvolles Angebot der Stadt Wien - schnell, bedarfsgerecht
und unbürokratisch", freut sich KWP-Geschäftsführerin Gabriele Graumann über die gut funktionierende
Zusammenarbeit.
Erfolgreiche Remobilisierung für ein selbstbestimmtes Leben
Folgende Zahlen unterstreichen die erfolgreiche therapeutische Arbeit. 2012 wurden insgesamt 923 PatientInnen
in den Häusern Wieden und Atzgersdorf behandelt, davon 495 PatientInnen von den Universitätskliniken
für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dabei konnten durch die Therapien während der Remobilisierung
beinahe drei Viertel der PatientInnen wieder in ihr altes Wohnumfeld zurückkehren. Bei ihnen konnte eine dauerhafte
Pflegebedürftigkeit verhindert werden. Das unterstreicht den Erfolg der Partnerschaft zwischen dem AKH Wien
und dem KWP. "Diese Kooperation ist beispielgebend für ein übergreifendes Zusammenwirken bei der
Behandlung unserer PatientInnen", meint Reinhard Krepler, Ärztlicher Direktor des Allgemeinen Krankenhauses.
Zahlen und Fakten zu den Remob-Stationen
Im Haus Wieden gibt es 34 Betten für Remobilisierungs-PatientInnen, im Haus Atzgersdorf 32. Die Hauptzielgruppe
sind in beiden Häusern BewohnerInnen der 31 Häuser zum Leben sowie PatientInnen aus dem AKH, aber auch
Menschen die einen Remobilisations-Bedarf haben und von anderen Einrichtungen kommen. Die häufigsten Aufnahmegründe
sind Frakturen (rund 60 Prozent aller PatientInnen), häufige Stürze, neurologische Erkrankungen wie z.B.
Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson sowie Osteoporose.
Ablauf eines Aufenthaltes
Nach einem interdisziplinären Erstgespräch und einem geriatrischen Assessment wird ausgehend von
den persönlichen Möglichkeiten der PatientInnen ein Behandlungs- und Betreuungsplan definiert und während
der wöchentlichen Teambesprechung überprüft bzw. adaptiert. In der Therapiephase gibt es therapeutische,
medizinische oder pflegerische Maßnahmen. Der ganzheitliche Ansatz der Remobilisierung erfordert interdisziplinäre
Teams. Sie bestehen in beiden Häusern aus MedizinerIn, Pflegeteam, Ergo- und PhysiotherapeutInnen, PsychologIn
und SozialarbeiterInnen.
Besonderes Augenmerk wird während der Therapiephase auf die Zeit nach der Entlassung gelegt. Im Rahmen des
Entlassungsmanagements wird die Zusammenarbeit mit Angehörigen, SozialarbeiterInnen, sowie TherapeutInnen
und Pflegepersonal im Stammhaus intensiviert, wenn die Patientin bzw. der Patient in einem Haus zum Leben wohnt.
Die ErgotherapeutInnen führen einen Hausbesuch durch und entfernen gemeinsam mit den PatientInnen Sturzquellen
bzw. machen auf notwendige Adaptierungen wie. z.B. Haltegriffe oder WC-Erhöhungen aufmerksam. Sämtliche
Hilfsmittel, die die PatientInnen zum selbstständigen Leben in ihrer Wohnung benötigen werden auf der
Remob-Station organisiert. Während der Entlassungsphase wird ein Wohnungstraining durchgeführt - d.h.
bereits auf der Remob-Station versuchen die PatientInnen, ihren Alltag zu strukturieren, die Aktivitäten des
täglichen Lebens selbstständig durchzuführen und sämtliche Wegstrecken in der Wohnung, im Wohnhaus
und in der Nachbarschaft zu bewältigen. Während des Trainings zeigt sich deutlich, welche Hilfs-und Betreuungsleistungen
die BewohnerInnen in Zukunft durch Angehörige oder professionelle Hilfe benötigen werden. Diese Hilfs-
und Betreuungsleistungen werden vor der Entlassung abgeklärt und organisiert.
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