München - Wien - Bratislava werden e-mobil verbunden - Verbund als Koordinator eines internationalen
Projektkonsortiums
Wien (bmvit) - Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) will der Elektromobilität
(E-Mobilität) als Teil eines effizienten und umweltfreundlichen Gesamtverkehrssystems zum Durchbruch verhelfen
- und setzt dabei an zwei Hebeln an: Einerseits wird die Forschung und Entwicklung an Batterie und alternativen
Antrieben unterstützt und andererseits der Aufbau der notwendigen Infrastruktur forciert. "E-Mobilität
muss leistbar und praktisch sein", so Infrastrukturministerin Doris Bures, "nur wenn den Nutzerinnen
und Nutzern entsprechende Ladestationen, ein bequemer Zugang und intelligente Routingsysteme zur Verfügung
stehen, wird E-Mobilität an Fahrt gewinnen".
Genau hier setzt das neue Projekt "Crossing Borders" an. Unter Leitung von Verbund werden Siemens, das
Austrian Institute of Technologie (AIT), der deutsche Energieversorger E.ON, der slowakische Energieversorger Západoslovenská
und andere hochqualitative Dienstleistungen entlang der Dreiländerachse Deutschland - Österreich - Slowakei
aufbauen und damit einige der aktivsten E-Mobiliätsregionen (München, Salzburg, Wien, Bratislava) miteinander
verbinden. Crossing Borders wird vom BMVIT über den Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms "Leuchttürme
der Elektromobilität" mit 2,9 Millionen Euro gefördert.
Verbund-Vorstandsvorsitzender Anzengruber erwartet Wachstumsimpulse für alle Marktteilnehmer
"Die grenzüberschreitende Vernetzung der Elektromobilität mit starken Partnern im Herzen Europas
ist nur ein logischer weiterer Schritt in Richtung Erreichung der Klimaziele und Unabhängigkeit von Ölimporten.
Wir bauen auf den Erkenntnissen aus den bisherigen Leuchtturmprojekten auf und erwarten uns davon auch kräftige
Wachstumsimpulse für alle Marktteilnehmer", so Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender Verbund. "Besonders
freuen wir uns über grenzüberschreitende Kooperation mit E.ON."
Konkret sollen - aufbauend auf den Erkenntnissen der Leuchtturmprojekte EMPORA - rund 30 Schnellladestationen errichtet
werden. Und zwar eingebettet in ein intelligentes Netzwerk: grenzüberschreitendes Roaming soll ein nahtloses
Service für die Kundinnen und Kunden ermöglichen, ein grenzüberschreitend nutzbarer intermodaler
Routingplaner soll energieeffizientes Fahren fördern, ein Anreizsystem soll testen, welche Bonifikationen
eine nachhaltige Verhaltensänderung im Mobilitätsverhalten bewirken. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten
werden gemeinsam mit innovativen österreichischen Klein- und Mitteren Unternehmen und dem französischen
Forschungsinstitut IFSTTAR bearbeitet.
Die Nutzungsdaten werden begleitend vom AIT ausgewertet, um Rückschlüsse auf die Anforderungen der Nutzerinnen
und Nutzer auf Service und Standorte zu erhalten. Das Endergebnis des Projekts "Crossing Borders" soll
im Jahr 2015 eine deutlich sichtbare, grenzüberschreitende Infrastruktur für E-Mobilität mit nutzerfreundlichen
Services sein und Aufschluss über Nutzerverhalten und Nutzererwartungen geben.
Entwurf für eine Richtlinie der Europäischen Union (EU) zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur liegt vor
Die Zusammenarbeit von Partnern aus vier Ländern soll Dynamik in die europäischen Bemühungen um
Kohlenstoffdioxyd-Reduktion und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bringen. Ganz aktuell wird
eine EU-Richtlinie ausgearbeitet, die die Mitgliedstaaten zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur für alternative
Kraftstoffe verpflichten wird - mit einheitlichen technischen Standards.
Verkehrsministerin Bures begrüßt grundsätzlich die europäische Initiative zur Forcierung eines
umweltfreundlichen europäischen Mobilitätssystems. Österreich werde sich mit seinen eingehenden
Erfahrungen in diesem Bereich intensiv in die Ausgestaltung der Richtlinie einbringen. Mit konkreten Projekten
und Initiativen wie "Crossing Borders" und dem diesen Initiativen zugrundeliegenden Umsetzungsplan E-Mobilität
verfüge Österreich bereits über eine akkordierte nationale Strategie. Der Umsetzungsplan sieht neben
kurzfristigen Informations- und Vernetzungstätigkeiten mittelfristig die Finanzierung und Umsetzung von Pilotprojekten
und den Aufbau von Ladeinfrastruktur vor. Langfristig werden so die Voraussetzungen geschaffen, dass E-Mobilität
ein selbstverständlicher Bestandteil des Mobilitätssystems wird.
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