Bundespräsident
verleiht fünf Doktorate "sub auspiciis"
Wien (universität) - Am 11.03. feiert die Universität Wien anlässlich der 648. Wiederkehr
des Jahrestages der Gründung der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis ihren Dies Academicus. Bundespräsident
Heinz Fischer überreicht aus diesem Anlass um 11 Uhr fünf herausragenden AbsolventInnen die Ehrenringe
der Republik Österreich im Rahmen einer "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae" mit Rektor
Heinz W. Engl. Am Nachmittag findet eine Stipendienverleihung statt. Um 16 Uhr hält Eva Horn, Professorin
für Neuere deutsche Literatur, ein Impulsreferat zum Thema "Wissenschaft als Passion". Am Abend
lädt der Alumniverband zur Veranstaltung "Alumni denken Zukunft" in den Senatssaal.
Ein sehr guter Erfolg in allen Oberstufenklassen, die Reifeprüfung mit Auszeichnung zu bestehen, ein Studienabschluss,
in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit "Sehr gut"
beurteilt werden, sowie Bestbeurteilungen bei der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation sind Voraussetzung
für eine "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae". Dieses Jahr erhalten fünf AbsolventInnen
der Universität Wien diese höchste Auszeichnung für ein Studium, die es in Österreich gibt.
Fünf Promotionen "sub auspiciis"
Die Niederösterreicherin Silvia BICKER (geb. 1982 in Waidhofen/Thaya) maturierte 2001 im Bundesgymnasium Waidhofen.
Anschließend absolvierte sie ein Diplomstudium der Molekularen Biologie mit Schwerpunkt Neurowissenschaften,
Genetik und Zellbiologie an der Universität Wien. 2012 schloss sie ihr Doktoratsstudium an der Universität
Wien mit einer Dissertation zum Thema "Targeting of microRNA precursors to dendrites of hippocampal neurons"
ab. Bicker wurde unter anderem mit dem ersten Platz beim Doktorandenwettbewerb der Brain Awareness Week 2012 der
Universität Marburg ausgezeichnet.
Die Theologin Ingrid FISCHER (geb. 1961 in Wien), studierte nach ihrer Reifeprüfung am Akademischen Gymnasium
an der Universität Wien Psychologie und Humanbiologie (Dissertation zu Lernpsychologie, Promotion 1984) und
war im Anschluss daran einige Jahre in der Sozialberatung des AMS tätig. Während der Kinderkarenzzeit
studierte sie katholische Fachtheologie in Wien und schloss 2001 mit einer liturgiewissenschaftlichen Diplomarbeit
ab. Seit 2002 ist Ingrid Fischer in der theologischen Erwachsenenbildung tätig und unterrichtet als wissenschaftliche
Assistentin der Theologischen Kurse die Fächer Liturgik und Kirchengeschichte. 2012 hat sie – neben Familie
und Beruf – ihr Doktoratsstudium mit einer Dissertation über "Die Tagzeitenliturgie an den drei Tagen
vor Ostern" abgeschlossen.
Kenneth HORVATH (geb. 1979 in Wien) maturierte 1998 am GRG Rahlgasse in Wien. Nach seinem Zivildienst studierte
er an der Universität Wien Soziologie und Philosophie. Nach seinem Studium arbeitete er bei Statistik Austria
im Bereich der Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsstatistik. Von 2006 bis 2008 war er Scholar am Institut für
Höhere Studien in Wien. Danach wechselte er an das Fakultätszentrum für Methoden der Sozialwissenschaften
der Universität Wien. In seiner Dissertation analysiert er die wechselnden Formen der politischen Regulation
der Arbeitsmigration in Österreich von der Gastarbeit der 1960er zu aktuellen Formen eines "Migrationsmanagements".
Seit September 2012 ist er an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe tätig.
Nach ihrem Schulabschluss am BG/BRG Rohrbach inskribierte die Oberösterreicherin Anna Maria KAISER (geb. 1986
in Schärding am Inn) 2005 Alte Geschichte, Altertumskunde und Mykenologie an der Universität Salzburg
und verpflichtete sich von 2005 bis 2007 beim Jägerbataillon des Österreichischen Bundesheeres. 2008
schloss sie ihr Studium ab und wurde mit einem Würdigungspreis des BMWF ausgezeichnet. Das anschließende
Doktoratsstudium der Philosophie (Dissertationsgebiet Alte Geschichte) beendete sie 2012 mit ihrer Dissertation
zu Militärorganisation im spätantiken Ägypten (284-641 n. Chr.). Seit 2009 forscht Kaiser als wissenschaftliche
Mitarbeiterin mit dem Forschungsschwerpunkt Römisches Militär am Institut für Alte Geschichte und
Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik der Universität Wien im FWF Projekt "Imperium and Officium
– Comparative Studies in Ancient Bureaucracy and Officialdom".
Hannes SVARDAL (geb. 1983 in Wien) maturierte 2002 am BRG Gröhrmühlgasse in Wr. Neustadt. Nach Ableistung
seines Zivildienstes inskribierte er 2003 Technische Physik an der TU Wien. Im Rahmen seines Studiums nahm er an
einem Doppel-Diplom-Programm mit der École Centrale Paris teil. So erwarb er neben seinem Abschluss an der
TU Wien und dem Diplome d'Ingenieur der École Centrale auch ein Bachelor- und Master-Diplom der Université
Paris-Sud in theoretischer und angewandter Physik. Für seine Diplomarbeit wechselte Svardal im Jahr 2008 an
das Institut für Mathematik der Universität Wien, wo er an spieltheoretischen Modellen zur Evolution
von verschiedenen biologischen Entwicklungsstrategien arbeitete. In der gleichen Arbeitsgruppe forschte Svardal
im Zuge seines Doktorratsstudiums. Seit Sommer 2012 ist Svardal als Post-doc am Gregor- Mendel-Institut der ÖAW
tätig, wo er an der Analyse von Genomdaten von Grünen Meerkatzen arbeitet.
Stipendienverleihung
Um 16 Uhr werden die Doc.Awards der Stadt Wien, der Bank-Austria-Forschungspreis, der Bank-Austria-Preis für
innovative Lehre und die Forschungsstipendien der Universität Wien an zahlreiche JungwissenschafterInnen der
Universität Wien vergeben.
Vortrag von Eva Horn
Im Anschluss an die Stipendienvergabe hält Eva Horn, Professorin für Neuere deutsche Literatur an
der Universität Wien, ein Impulsreferat im Großen Festsaal der Universität Wien. Horn, die sich
mit einer Studie über Verrat, politische Geheimnisse und Fiktion im 20. Jahrhundert habilitierte und 2009
für ihr Werk "Der geheime Krieg" mit dem Preis "Geisteswissenschaften International" der
Fritz- Thyssen-Stiftung ausgezeichnet wurde, forscht derzeit zu Themen wie Literatur und Charisma. Sie spricht
zum Thema "Wissenschaft als Passion".
Alumni-Ideenwerkstatt
Um 18.30 Uhr lädt der Alumniverband der Universität Wien zu einer Ideenwerkstatt "Alumni denken
Zukunft" in den Senatssaal. Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, und Brigitte Ederer, Präsidentin
des Alumniverbandes der Universität Wien und Vorstandsmitglied der Siemens AG, entwickeln mit Alumni gesellschaftspolitisch
relevante Projektideen mit dem Ziel, zur Lösung der großen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft
beizutragen. Erste Ergebnisse dieses Think Tanks wird die Universität Wien im Rahmen ihrer 650-Jahr-Feier
im Jahr 2015 präsentieren.
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