VCÖ fordert "Grüne Welle" für die Bim
Wien (vcö) - In 381 Städten der Welt gibt es Straßenbahnen und Wien hat das 6. größte
Straßenbahnnetz der Welt, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. Die meist benützte Straßenbahnlinie
Österreichs sind der "6er" und der "43er" mit im Schnitt jeweils 68.500 Fahrgästen
pro Tag. Der VCÖ fordert die konsequente Bevorrangung der Straßenbahnen mit eigenen Gleiskörpern
und einer "Grünen Welle für die Bim". Damit können mit der gleichen Anzahl von Fahrzeugen
mehr Fahrgäste transportiert werden.
174 Kilometer ist Wiens Straßenbahnnetz lang. Damit hat Wien das sechst größte Straßenbahnnetz
der Welt, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. Vor Wien liegen nur Melbourne mit 245 Kilometern, St. Petersburg
(240 km), Sofia (195 km), Berlin (190 km) und Moskau (181 km). Die Straßenbahn erlebt weltweit eine Renaissance.
Die Zahl der Städte mit einer Straßenbahn ist in Europa in den vergangenen 30 Jahren von 230 auf 286
gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam. Weltweit fährt in 381 Städten eine Tram.
Im Vorjahr waren rund 295 Millionen Fahrgäste mit der Wiener Straßenbahn unterwegs. Der VCÖ weist
darauf hin, dass der "43er" und der "6er" die meist genutzte Linien in Österreich sind.
Im Schnitt fahren täglich jeweils 68.500 Fahrgäste mit den beiden Straßenbahnlinien. "Bronze"
geht an die Linie 1 in Linz mit 65.600 Fahrgästen pro Tag.
"Ohne die 29 Wiener Straßenbahnlinien würde der Verkehr in Wien zusammenbrechen. Mit einer einzigen
Straßenbahnfahrt werden bis zu 190 Autofahrten ersetzt", verdeutlicht VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer.
Während in der Straßenbahn bis zu 210 Personen fahren, beträgt im Berufsverkehr der Besetzungsgrad
im Schnitt nur 1,09 Personen pro Auto. Anders formuliert: In 92 von 100 Autos sitzt nur eine Person. Zudem verursacht
ein durchschnittlicher Pkw in der Stadt pro Personenkilometer rund zehn Mal so viel CO2 wie die Straßenbahn.
Aufgrund der stark wachsenden Fahrgastzahlen in Wien fordert der VCÖ eine konsequente Bevorrangung der Straßenbahnen
durch eigene Gleiskörper und eine grüne Welle für die Bim. Noch ein Viertel des Wiener Straßenbahnnetzes
hat keinen eigenen Gleiskörper, wodurch Straßenbahnen immer wieder vom Autoverkehr blockiert werden
bzw. im Stau stehen. "Mit durchgehend baulich getrennten eigenen Gleiskörpern, kann die Fahrzeit verringert
werden. Dadurch kann eine Straßenbahngarnitur pro Tag häufiger fahren. Es gibt dann wieder mehr freie
Sitzplätze, mehr Fahrgäste können transportiert werden", erläutert VCÖ-Experte Gansterter.
Zudem soll es in Wien eine Grüne Welle für die Bim geben. Derzeit können 63 der 448 von Straßenbahnen
befahrenen Ampeln von der Straßenbahn nicht beeinflusst werden.
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