Inflation sinkt im Jänner 2013 auf 2,6%

 

erstellt am
28. 02. 13
14.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Jänner 2013 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,6% (Dezember und November jeweils 2,8%). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war in erster Linie, dass Mineralölprodukte (-0,1% im Jahresabstand) als Preistreiber wegfielen. Die größte Preisdynamik wiesen weiterhin die Ausgabengruppen "Wohnung, Wasser und Energie" sowie "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" auf. Ihr gemeinsamer Inflationsbeitrag belief sich auf einen Prozentpunkt.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Jänner 2013 lag bei 106,5. Gegenüber dem Vormonat (Dezember 2012) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,7% zurück.

Wohnen und Nahrungsmittel für zwei Fünftel der Inflation verantwortlich
Hauptpreistreiber im Jahresvergleich war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss +0,56 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren höhere Wohnungsmieten (durchschnittlich +4,4%) und Teuerungen bei Haushaltsenergie (insgesamt +3,3%; Strom 5,9%, Fernwärme +6,6%, Gas +0,2%, Heizöl jedoch -1,2%). Die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen insgesamt um 1,6%. Betriebskosten für Mietwohnungen erhöhten sich um 4,0%, jene für Eigentumswohnungen um 4,6%.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +3,9%; Einfluss: +0,47 Prozentpunkte) verteuerten sich Nahrungsmittel durchschnittlich um 4,1% (Fleisch und Fleischwaren +7,3%, Gemüse +9,6%, Brot und Getreideerzeugnisse +3,0%, jedoch Obst -2,6%). Alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 3,7% mehr (Bohnenkaffee +4,9%).

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +3,1%, Einfluss: +0,35 Prozentpunkte) waren höhere Preise für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (durchschnittlich +4,3%) sowie für Pauschalreisen (durchschnittlich +7,2%) ausschlaggebend. Gebrauchsgüter für Freizeit- und Sport kosteten insgesamt um 3,9% mehr, elektronische Geräte (audiovisuell, fotografisch, EDV) hingegen durchschnittlich um 4,4% weniger.

Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,5%; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte) wurden vor allem von höheren Kosten für Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +3,8%) verursacht.

Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich insgesamt um 1,8%.In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +1,4%; Einfluss: +0,21 Prozentpunkte) kosteten Treibstoffe durchschnittlich um 0,2% mehr als im Jänner 2012. Die Preise für Wartungen und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 3,9%, jene für Flugtickets um 10,7%. Neue Pkw verteuerten sich um 0,7%.
-0,7% gegenüber Dezember 2012

Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -12,7%; Einfluss: -0,77 Prozentpunkte) war Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Zurückzuführen war dies nahezu ausschließlich auf den saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufes. Gegenüber Dezember 2012 wurden Bekleidungsartikel insgesamt um 14,6% und Schuhe um 10,3% billiger.

Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +0,6%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war vor allem die Preisentwicklung bei Strom (insgesamt +3,6%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Jänner 2013: +2,8%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Jänner 2013 bei 117,29. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,8% (Dezember und November jeweils 2,9%). Die Differenz zum VPI von 0,2 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Preisanstiege vor allem in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels", aber auch in der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" sowie bei Flugtickets (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Ausgaben für Pauschalreisen, für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI insgesamt moderat gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im Jänner 2013 bei +2,7%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Jänner 2013 2,7% (Dezember 2,9%, November 2,8%). Der Indexstand des PIPH lag bei 107,1. Der Unterschied zum VPI von 0,1 Prozentpunkten wurde hauptsächlich von Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" sowie bei Sozialschutzdienstleistungen und Nahrungsmitteln (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Teuerungen in den Ausgabengruppen "Restaurants und Hotels", "Bekleidung und Schuhe" sowie "Erziehung und Unterricht" (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) dämpften hingegen den PIPH gegenüber dem VPI.

Inflation beim täglichen Einkauf über dem Durchschnitt, beim wöchentlichen darunter
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 2,7% (Dezember 2012: 4,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich nur um 2,1% (Dezember 2012: 3,1%), weil die Treibstoffe (+0,2%) fast preisstabil waren.

 

 

 

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