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10 Jahre Österreichische Freunde von Yad Vashem |
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erstellt am |
Wien (yad-vashem.net) - Am 04.03. begingen die Österreichischen Freunde von Yad Vashem ihre Jubiläums-Generalversammlung im Festsaal des Wiener Rathauses. Als Festredner nahmen die obersten Repräsentanten des Staates Stellung zu Österreichs NS-Vergangenheit. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bezog einmal mehr Position gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Es werde immer notwendig sein, an die NS-Zeit und den Holocaust zu erinnern, daran zu forschen und darüber zu berichten. Er betonte, dass es auch darum gehe, Lebensverhältnisse zu schaffen, die verhindern, dass fremdenfeindliche Parolen, Schlagworte und Appelle an die negativen Seiten in der menschlichen Seele wirksam werden Der Bundespräsident bedankte sich auch ausdrücklich beim österreichischen Freundeskreis für dessen unermüdliches Engagement. Die Ehrenpräsidentin der Österreichischen Freunde von Yad Vashem, Nationalratspräsidentin Mag.a Barbara Prammer, ging in ihren Worten auf den 75. Jahrestag des "Anschlusses" ein. Die Nazis hatten ihre Macht von oben, aber auch von unten erhalten. Die Verfolgung in Österreich sei härter und grausamer gewesen als in Deutschland, die Enteignungen besser organisiert, die Exilierungen viel brutaler. Die Nachkriegsjustiz habe bald das Interesse an der Strafverfolgung der NS-Täter verloren. Heute sei es Verpflichtung eines jeden einzelnen, sich mit der Geschichte zu befassen. Die Präsidentin hob die Leistungen des österreichischen Freundeskreises in den letzten 10 Jahren hervor. Sie warb um Mitgliedschaft für den Freundeskreis und rief dazu auf, den Verein mit einer Basisförderung auszustatten. Vorsitzender Günther Schuster betonte in seiner Rede, dass die Organisation der Österreichischen Freunde von Yad Vashem im Jahr 2003 mit 10 Mitarbeitern die Arbeit aufnahm und heute von 600 Mitgliedern unterstützt wird. Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner, die auch für die KZ-Gedenkstätte Mauthausen zuständig ist, bezeichnete es als persönliches Anliegen, die Erinnerung an den Holocaust hochzuhalten. Nur wer die Vergangenheit kenne, habe eine Zukunft. Es bedürfe vieler helfender Hände, die Erinnerungsarbeit weiterzuführen. Der Botschafter des Staates Israel, S.E. Aviv ShirOn, betonte die Bedeutung der Arbeit der Freunde von Yad Vashem für die jüdische Gemeinschaft. Das Richtige zu tun, sei für die Menschen in der NS-Zeit nicht leicht, sondern gefährlich gewesen. Aber auch heute sei es nicht selbstverständlich, so ShirOn Wiens Oberrabbiner Prof. Paul Chaim Eisenberg erinnerte daran, dass das Gedenken an die Shoah nicht nur eine Angelegenheit der Juden sei, sondern alle Menschen betreffe. Hinter dem Gedenken stünden kein Revanchegelüste, aber das Erinnern müsse weitergeführt werden. Die Chefhistorikerin Yad Vashems, Univ.Prof. Dina Porat, strich die Bedeutung der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte als zentrale Forschungsstelle der Shoa hervor. Die historische Wahrheit des Holocaust werde heute bezweifelt und angegriffen. Es würden viele Versuche unternommen, sie zu verändern oder als Lüge darzustellen. Dem müsse entgegengewirkt werden. Kaum einer der heute in Österreich lebenden Menschen sei am Holocaust beteiligt gewesen, aber alle Menschen auf dieser Welt seien verantwortlich für das, was von nun an geschehe. Der Wiener Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny strich einerseits die Änderung des kollektiven Bewusstseins im Hinblick auf die NS-Vergangenheit hervor. Bei der Restitution sei man weiter fortgeschritten als in Deutschland. Andererseits verwies der Stadtrat auch auf die kommende Ausstellung der Freunde von Yad Vashem, die den österreichischen "Gerechten unter den Völkern" gewidmet ist. Diese 90 ÖsterreicherInnen hatten in der NS-Zeit ihr Leben riskiert, um Juden vor der Ermordung zu retten. Einen großartigen musikalischen Rahmen bot das Roman Grinberg-Quartett Klezmood. Bericht: Georg Schuster |
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Informationen: http://www.yad-vashem.net |
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Die Nachrichten-Rubrik "Österreich,
Europa und die Welt" |
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