Wirtschafts- und Energieminister anlässlich des zweiten Jahrestags des Atomunglücks
von Fukushima - Energiewende in Österreich wurde weiter beschleunigt
Wien (bmwfj) - Die Atomkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 hat eine weltweite Debatte über
die Nuklearenergie ausgelöst und den Umstieg in Richtung Erneuerbare Energien auch in Österreich beschleunigt.
"Wir sind bei der Energiewende gut aufgestellt und zählen im internationalen Vergleich zu den Vorreitern",
betont Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner. "Der massive Ökostrom-Ausbau drängt
den ohnehin niedrigen rechnerischen Atomstrom-Anteil in Österreich schrittweise zurück. In Verbindung
mit einer besseren Stromkennzeichnung rückt unser Ziel einer bilanziellen Unabhängigkeit von Atomstromimporten
bis spätestens 2015 immer näher", so Mitterlehner.
Ökostromgesetz forciert Energiewende
Durch das nur wenige Monate nach Fukushima im Juli 2011 beschlossene Ökostromgesetz mit aufgestockten
Förderungen boomen in Österreich die Erneuerbaren Energien, deren Anteil im Stromsektor derzeit bei etwa
70 Prozent liegt und bis 2020 auf 85 Prozent steigen soll. "Wir haben das Fördersystem so gestaltet,
dass es sowohl die Energiewende unterstützt als auch für Bürger und Unternehmen leistbar bleibt.
Gleichzeitig lösen wir damit milliardenschwere Investitionen in grüne Technologien aus", sagt Mitterlehner.
"Anders als Deutschland deckeln wir die jährliche Fördersumme und haben degressive Elemente in der
Tarifförderung etabliert, um den Weg zur Marktreife weiter zu forcieren", betont Mitterlehner. Während
ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland fast 200 Euro an Ökostromkosten zahlt, sind es in Österreich
53 Euro pro Jahr, also nur etwas mehr als vier Euro im Monat.
Vereinbarungen des Atomstromgipfels in Umsetzung
Eine weitere Folge der Fukushima-Katastrophe sind die Beschlüsse des 3. Atomstromgipfels der Bundesregierung,
die jetzt im Zuge der geplanten ElWOG-Novelle umgesetzt werden sollen. "Künftig wird der gesamte Strom,
den Haushalte und Unternehmen von österreichischen Erzeugern beziehen, einen verpflichtenden Herkunftsnachweis
haben. Damit gibt es de facto keinen 'Strom unbekannter Herkunft' mehr und jeder Verbraucher kann eine bewusste
Kaufentscheidung gegen Atomstrom treffen", sagt Mitterlehner. Voraussetzung für den Beschluss der Novelle
im Parlament ist der Abschluss eines entsprechenden Notifizierungsverfahrens bei der EU-Kommission in Brüssel.
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