25.04 bis 04.05 in Krems a.d. Donau
Krems/Wien (donaufestival) - Tomas Zierhofer-Kin (Künstlerischer Leiter) und Gabrielle Cram (Kuratorin)
präsentierten am 07.03. in einer Pressekonferenz im Völkerkundemuseum in Anwesenheit zahlreicher KünstlerInnen
und Kooperationspartnern das detaillierte Programm des donaufestival 2013.
Krèms brûlée
Seit acht Jahren steht Krems im Frühling nicht nur für Marillenblüte, Weißwein und das Weltkulturerbe
Wachau, sondern auch für innovative Kunstformen unserer Zeit – zwischen Avantgarde und Subkultur.
Vieles, was zum ersten Mal beim donaufestival präsentiert wurde, hat mittlerweile Eingang in zahlreiche
Institutionen und Festivals gefunden, was uns natürlich sehr freut, aber auch ein Grund dafür ist, die
Schraube ein wenig weiter zu drehen.
Das Festival widmet sich in seiner 9. Ausgabe vermehrt performativen Kunstformen jenseits des Theaters, die
im Kontext von bildender Kunst und Aktionismus agieren, zwischen Installation und Medienkunst, zwischen gewagter
Behauptung und Camouflage – getragen von der großen Sehnsucht nach einer gesellschaftspolitisch relevanten
Kunst. Dementsprechend verhält sich auch das diesjährige Musikprogramm, das bewusst - formal wie inhaltlich
- auf Innovation setzt. Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart werden die Schnittstellen zwischen Experiment
und Subkultur, zwischen Klangkunst und Clubkultur ausgelotet.
Drei theatralischen Uraufführungen von Hans Peter Litscher, Saint Genet und Miasma, die ihre Spannung aus
dem Changieren zwischen Ausstellung, Installation, Live-Film, Aktionismus und Theater beziehen, stehen eine Reihe
gesellschaftspolitisch hoch relevanter Arbeiten von international agierenden KünstlerInnen und KunstaktivistInnen
aus Mittel- und Südamerika mit Tania Bruguera, Teresa Margolles, Carlos Amorales, Sin Kabeza Productions oder
Fran Ilich gegenüber. In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Krems setzt sich die Programmschiene von Performance
und bildender Kunst mit den Projekten von Douglas Gordon und Tino Sehgal fort.
Das musikalische Gewebe des Festivals knüpft bei einigen großen Referenzmodellen wie Girls Against Boys
(mit David Yow!), Robert Hood, Michael Rother, Martin Rev, JG Thirlwell oder :zoviet*france: an und spinnt sich
dann in die Gefilde neuester Klanglabore weiter. Geoff Barrow von Portishead wird zwei seiner neuen Projekte (Beak>
und Drokk) vorstellen, die Kreativwerkstätten in Label-Form PAN und Tri Angle präsentieren Showcases
und der retro-futuristische Skweee Club lädt zum Synthie-Battle; experimentelle Erfahrungen von Demdike Stare,
Raime, Container oder Pete Swanson stehen Raserei zwischen Techno und Underground-HipHop (Simian Mobile Disco,
Death Grips) einerseits oder den Ambient-Großmeistern William Basinski und Biosphere andererseits gegenüber.
Und zur Eröffnung vereint ein Künstler alle Elemente, aus denen das Festival aufgebaut ist, und führt
sämtliche inhaltliche Fäden in einer Performance zusammen: Peter Weibel und das ZKM mit „The Origin of
Noise – The Noise of the Origin“.
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