Friederike Roth und Händl Klaus wurden gestern im Stadttheater mit dem Gert Jonke-Preis
ausgezeichnet.
Klagenfurt (stadt) - In Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten und der Gert Jonke-Gesellschaft hat die
Stadt Klagenfurt vor zwei Jahren das erste Mal den Gert Jonke-Preis vergeben. Die Auszeichnung würdigt einerseits
das große literarische Schaffen des Klagenfurter Schriftstellers Gert Jonke, und zeichnet andererseits Autoren
aus, die Literatur als Sprachkunst sehen. Die heurige Verleihung wurde in der Sparte Dramatik vergeben. Die Jury,
bestehend aus Joachim Lux (Intendant des Thalia Theaters Hamburg), Torsten Fischer (Regisseur) und Peter Kümmel
(Redakteur der Wochenzeitung "Die Zeit") konnte sich nicht auf einen Gewinner einigen und die Auszeichnung
ging an zwei Autoren: Friederike Roth und Händl Klaus. Vizebürgermeister Albert Gunzer und LR Dr. Wolfgang
Waldner übergaben die Auszeichnung an die Preisträger und gratulierten herzlich.
Friederike Roth war über 30 Jahre lang Hörspieldramaturgin, hat 1983 den Ingeborg Bachmann-Preis gewonnen,
verfasst Lyrik, Prosa, Theaterstücke und Hörspiele. Roth bedanke sich herzlich für die Auszeichnung
und betonte "Ich empfehle jedem Gert Jonke zu lesen, hat man einmal damit angefangen, hört man auch nicht
auf."
Händl Klaus ist ebenfalls ein renommierter Dramatiker, schreibt Hörspiele und Theaterstücke, ist
Träger zahlreicher Literaturauszeichnungen. Händl Klaus konnte gestern nicht persönlich an der Verleihung
teilnehmen, er war für die Premiere seines neuesten Stücks nach Köln gereist.
Als Hommage an den großen Klagenfurter Schriftsteller Gert Jonke fand gestern auch die Uraufführung
"DIS EINS für Stimme und Streichquartett", Hommage á Gert Jonke, eine Komposition von Wolfgang
Seierl statt. Aufgeführt wurde das Stück von dem berühmten KOEHNE Quartett gemeinsam mit Christoph
Widauer (Rezitation).
Nach der Verleihung fand die Premiere von Gert Jonkes "Die versunkene Kathedrale" im Stadttheater statt.
Bis 10. Mai ist außerdem im Musilmuseum die Ausstellung den Künstlers Wolfgang Seierl "Der Projektor
/ Le Projecteur", eine Sammlung von Bildern zu Texten von Gert Jonke, zu sehen.
Gert Jonke (1946-2009) hat 1977 als erster Autor den Ingeborg Bachmann-Preis gewonnen und im Laufe seiner Karriere
zahlreiche Auszeichnungen, u.a. drei Nestroy-Preise, erhalten. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern
im deutschsprachigen Raum.
Der Gert Jonke-Preis wird alle zwei Jahre in den Sparten Prosa, Dramatik und Lyrik vergeben und ist insgesamt mit
15.000 Euro dotiert.
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