Wien (rk) - Der Städtebund bekräftigt anlässlich des internationalen Frauentags die Forderung,
dass es mehr Frauen in der Politik und in Spitzenpositionen der Verwaltung braucht. Insbesondere auf der Ebene
von Städten und Gemeinden gibt es noch viel zu tun: In Österreich gibt es beispielsweise derzeit nur
fünf Prozent Bürgermeisterinnen. Unter den 245 Mitgliedsgemeinden des Österreichischen Städtebundes
liegt der Anteil etwas höher bei 7,3 Prozent mit Christine Oppitz-Plörer als wohl prominentester Vertreterin.
Mehr Frauen in kommunale Spitzenpositionen
Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes unter Vorsitz der Wiener Stadträtin Sandra
Frauenberger fordert die Kommunen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Frauenanteil von Führungskräften
in Politik und Verwaltung zu erhöhen. Mehr Frauen in der Kommunalpolitik bedeutet nicht nur, dass Frauen zunehmend
auch auf dieser politischen Ebene von Frauen vertreten werden, diese Frauen dienen auch wiederum als Vorbilder,
um wiederum andere Frauen zu ermutigen, selbst Spitzenpositionen einzunehmen.
Neben der Vorbildwirkung gibt es konkrete Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils. So bevorzugen Wahlsysteme
schon teilweise die Rekrutierung von Männern: interessanterweise ermöglichen bereits größere
Wahlkreise vermehrt, dass Frauen auf wählbare Plätze kommen. Auch die flächendeckende Kinderbetreuung
spielt eine wesentliche Rolle: Je besser die Kinderbetreuung ist, desto mehr Frauen sind berufstätig und kommen
auch für Spitzenpositionen in Frage.
Quoten als wirkungsvollste Maßnahme
Quoten, so zeigt sich im internationalen Vergleich, sind allerdings die wirkungsvollste Maßnahme: Der
Frauenanteil in französischen Kommunalparlamenten betrug noch 1995 25,7 Prozent, also ein Viertel und stieg
aufgrund von Quotenregelungen bis 2001 auf 47,5 Prozent, also fast die Hälfte.
"Nur effektive Frauenförderpläne bewirken eine Veränderung. In der Stadt Wien hat die Einführung
der Quote bewirkt, dass der Anteil an weiblichen Führungskräften von fünf auf 37 Prozent gestiegen
ist", sagt die Ausschussvorsitzende, Stadträtin Sandra Frauenberger.
Zum Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes
Im Frauen- Ausschuss des Österreichischen Städtebundes sind Politikerinnen und Frauenbeauftragte
der Mitgliedsstädte vertreten. Ziel der Vernetzung ist es, die Situation der Frauen unmittelbar vor Ort zu
verbessern. Erfahrungsaustausch und gemeinsame Aktionen, wie zum Beispiel ein österreichweites Pfeifkonzert
gegen Gewalt an Frauen, Aktionen zum "Equal Pay Day" und gemeinsam erarbeitete Resolutionen, machen den
Frauenausschuss zu einer wichtigen Plattform für kommunale Frauenpolitik. "Städte und Gemeinden
tragen entscheidend dazu bei, wie sich das Leben im Alltag für Frauen gestaltet, etwa bei der Stadtplanung,
beim öffentlichen Verkehr oder bei der Kinderbetreuung. Kommunalpolitik ist daher immer auch Frauenpolitik",
betonte Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes.
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