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Informationsfreiheitsgesetz
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erstellt am
07. 03. 13
14.00 MEZ
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Ostermayer: Sachdiskussion rasch beginnen
Staatssekretär erwartet ÖVP-Vorschläge - "Jetzt ist die Zeit der Fachdiskussion,
nicht der Floskeln und Überschriften"
Wien (bpd) - "Ich bin gespannt auf die inhaltlichen Argumente von Staatssekretär Kurz und die
fachliche Diskussion zum Informationsfreiheitsgesetz", so Staatssekretär Josef Ostermayer zu Aussagen
von Sebastian Kurz im ORF-Radiomagazin "Morgenjournal".
Bisher sei kein Verhandlungspapier oder ein Vorschlag von Seiten der ÖVP im Kanzleramt eingetroffen, der darlege,
wie sich Sebastian Kurz die Umkehrung des Prinzips des Amtsgeheimnisses hin zur Informationsfreiheit vorstelle.
"Aber nach den heutigen medialen Ankündigungen gehe ich davon aus, dass wir hier sehr rasch in substantielle
Gespräche, die alle inhaltlichen Fragen umfassend beleuchten und allen juristischen Details gerecht werden,
einsteigen können."
Es sei nun nicht die Zeit in Überschriften und Floskeln zu diskutieren, sondern nun gehe es um die Fachdiskussionen,
so Ostermayer. "Die Grundrichtung ist klar, die Herausforderung ist, diese so umzusetzen, dass der Zugang
zur amtlichen Information einfach, rasch, unbürokratisch und rechtlich bindend umgesetzt wird." Rechtlich
bindende und sofort durchsetzbare Entscheidungen können nur durch ein unabhängiges Verwaltungsgericht
garantiert werden. Gleichzeitig gebe es berechtigte Interessen, die nach Abwägung im Einzelfall eine Einschränkung
dieses Zugangs ermöglichen können.
Überrascht zeigte sich Ostermayer über die Argumente, dass die Länder noch einzubinden seien. "Eine
Verfassungsbestimmung bindet alle Gebietskörperschaften. Also natürlich auch die Länder und Gemeinden.
Ich habe immer betont, dass eine solche Umsetzung durch ein Materiengesetz im Bund und adäquate rechtliche
Lösungen der Länder erfolgen wird." Diese Herangehensweise sei bereits im Vorfeld mit den Initiatoren
der Plattform transparenzgesetz.at und mit dem Rechtsanwalt und Verfassungsrechtler Alfred Noll diskutiert worden.
Wenn die inhaltlichen Vorschläge und Lösungsansätze der ÖVP vorliegen, werde man diese anschauen,
bewerten und gemeinsam ein Gesetz erarbeiten, so Ostermayer. "Ich bin überzeugt: Wenn der Wille da ist,
hier zu einer guten Lösung zu kommen, dann können wir sehr rasch eine Einigung erzielen."
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Rauch: Keine Ausnahme für staatseigene Betriebe
Wo bleibt der angekündigte Gesetzesentwurf für ein Informationsfreiheitsgesetz?
- Transparenz muss zur Regel werden – Steuerzahler hat Recht auf Information
Wien (övp-pd) "Österreichs Steuerzahler haben ein Recht auf Transparenz und Information,
was mit ihrem Steuergeld passiert. Daher darf es bei der Reform des Amtsgeheimnisses auch keine Ausnahme für
staatseigene Betriebe geben", hält ÖVP- Generalsekretär Hannes Rauch fest. "Die Politik
setzt zu 100 Prozent Steuergeld ein, die Steuerzahler sind unsere Aktionäre und haben ein Recht auf Transparenz.
Hier darf es keine Blockaden geben", so Rauch in Richtung SPÖ.
"Die SPÖ hat einen Entwurf für ein Informationsfreiheitsgesetz angekündigt. Wo bleibt der?",
fragt Rauch. Ziel des Informationsfreiheitsgesetzes ist es, dass das Amtsgeheimnis durch eine Informationspflicht
von Behörden ersetzt wird. "Geheimhaltung soll nur noch in besonderen Fällen gelten und die Ausnahme
sein – Transparenz muss zur Regel werden", so der ÖVP-General. "Die SPÖ- Punktation geht in
die richtige Richtung, es gibt aber zu viele Ausnahmen zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses. Staatseigene Betriebe
müssen ebenso inkludiert sein wie die Bundesländer", so Rauch, und abschließend: "Wir
sind den Steuerzahlern in der Pflicht – es braucht echte Transparenz, kein löchriges Flickwerk."
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Steinhauser: Daten müssen grundsätzlich öffentlich sein, nicht
nur auf Anfrage
Grüne für offenen Verhandlungsprozess unter Einbingung von "transparenzgesetz.at"
Wien (grüne) - "Die Vorschläge von Staatssekretär Ostermayer zum Thema Transparenz sind
zu wenig weitgehend. Von der als Vorbild genommenen Hamburger Initiative sind nur Bruchstücke übernommen
worden", kommentiert Albert Steinhauser, Justizsprecher der Grünen, die von Staatssekretär Ostermayer
angekündigten Änderungen beim Amtsgeheimnis. Steinhauser fehlt der Ansatz, dass Amtsdokumente grundsätzlich
und nicht nur auf Nachfrage öffentlich sein sollten, der in Hamburg umgesetzt wurde.
Steinhauser fordert, dass es an Stelle von Halblösungen einen offenen Verhandlungsprozess aller Parteien unter
Einbindung der Initiative "transparenzgesetz.at" geben soll. "In einem ersten Schritt könnte
Ostermayer für Transparenz sorgen, wenn er die Einschätzungen seines Verfassungsdienstes zum Amtsgeheimnis
öffentlich und seinen Gesetzesvorschlag zugänglich macht", schließt Steinhauer.
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Lugar: Informationen müssen frei und transparent sein!
Wien (str) - "Amtsgeheimnis nein - Transparenz ja!" fordert Team Stronach Klubobmann Robert Lugar.
Es sei auch durchaus zu begrüßen, dass sich die SPÖ endlich etwas bewege. Allerdings dürfe
es bei einer Abschaffung weder zu einem überbordenden Ausnahmenkatalog noch zu landesspezifischen Regelungen
kommen, warnt Lugar. Er geht davon aus, "dass es wegen der Komplexität der Materie wohl vieler Gespräche
zwischen Regierung und Opposition bedarf."
"Selbstverständlich will das Team Stronach maximale Transparenz", so Lugar. Allerdings müsse
natürlich auch der Datenschutz eingehalten werden. Zudem müssten die Anfragen in den einzelnen Dienststellen
auch rasch und schnell zu beantworten sein. "Angesichts nötiger Sparmaßnahmen können nicht
hunderte neue Dienstposten geschaffen werden", mahnt Lugar.
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