Projektabschluss "FRAUEN*Kompetent – Leitungskompetenz für burgenländische Frauen"
Bad Tatzmannsdorf / Eisenstadt (blms) - Zum Business-Frühstück lud das abz*austria gemeinsam mit
Frauenlandesrätin Verena Dunst die Teilnehmerinnen des Förderprojekts „FRAUEN*Kompetent – Leitungskompetenz
für burgenländische Frauen“ am 05.03. ins Hotel Spiegel in Bad Tatzmannsdorf. 12 Kursteilnehmerinnen
hatten im Jänner ihre Zertifikate erhalten, die jetzige Veranstaltung unter dem Motto „Die Führung ist
weiblich!? Ab durch die gläserne Decke“ markierte den erfolgreichen Abschluss des Projekts und diente dem
Erfahrungsaustausch und Netzwerken. Erfolgreiche „Role models“ berichteten aus der Praxis, wie Führungspositionen
mit Familie und Privatleben unter einen Hut zu bringen sind. Tenor: Frauen können alles; für Führungspositionen
braucht frau neben entsprechender Qualifikation Selbstvertrauen, Mut, und Rückhalt in der Partnerschaft.
Es braucht weibliche Role-models
„Wir haben einen Höchststand an weiblichen Beschäftigten, leider noch immer zu viele in Teilzeit.
Und Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert“, stellte Dunst fest. „Es fehlt an weiblichen
Role-models, vor allem in technischen Berufen. Es freut mich, dass durch dieses abz*austria-Projekt nicht nur einige
Teilnehmerinnen in leitende Positionen aufgerückt sind oder kurz davor stehen, sondern dieses Projekt auch
einen positiven Trend bewirkt und viel Mut bei Frauen erzeugt hat“.
Rahmenbedingungen ändern
„Spielregeln können geändert werden“ – sei für sie eine elementare Erkenntnis aus ihrem Berufsleben,
diese sollten Frauen auf dem Weg in die Führungsebene beherzigen, erklärte „Role-model“ Mag.a Daniela
Schallert, Geschäftsführerin abz*austria und zweifache Mutter. MBA Marion Koidl vom IBM-Leadership Development
Center hat die „Spielregeln“ geändert und bei IBM ein gut funktionierendes Part-timer-Netzwerk eingeführt;
sie arbeitet selbst Teilzeit, merkt aber an: „Für eine gute Idee braucht es auch fördernde Umstände“.
„Frauen machen beim ersten Widerstand oder Rückschlag einen Schritt zurück“, bemerkte Sabina Schloffer.
Sie leitet mit ihrem Mann ein Möbelunternehmen im Südburgenland und legt auf maximale Flexibilität
bei der Arbeitszeit großen Wert – bei Frauen wie bei Männern. Bei weiblichen Führungskräften
sei „Delegieren“ im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie essentiell.
Neues Selbstwertgefühl
Was Mut, Selbstwertgefühl und Motivation anlange, stünden die Teilnehmerinnen von „FRAUEN*Kompetent
– Leitungskompetenz für burgenländische Frauen“ heute ganz anders da als zu Beginn des Kurses, zog Schallert
von abz*austria ein positives Resümee. Das sehen auch die Frauen so: „Ich habe zwei Kinder, habe in der Karenz
die abz-Ausbildung gemacht und heute einen tollen Job, alles hat perfekt funktioniert“, so eine zufriedene Teilnehmerin.
„Wenn man für eine Idee brennt, steckt man auch Rückschläge leichter weg. Das war eine ganz wichtige
Lehre aus dem Kurs. Die Mentorinnen waren uns dabei eine ganz wichtige Stütze“, sagte eine andere.
Politik gefragt
„Einerseits muss Frauen klar gemacht werden, dass sie es können, andererseits, dass es möglich ist,
Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Da ist die Politik gefragt, den Ausbau der Kinderbetreuung voranzutreiben.
Im Burgenland ist bereits viel geschehen – wir sind österreichweit die Besten bei der Betreuung der 3-6-Jährigen.
Ich werden jedenfalls auch weiterhin Projekte wie dieses nach Kräften unterstützen und auch die Kinderbetreuung
weiter ausbauen“, so Dunst.
Fit gemacht für Führungspositionen
Frauen, die fachliche Kompetenz um eine leitende Kompetenz erweitern wollen, aber auch Wiedereinsteigerinnen
waren die Zielgruppe des von „abz*austria“ (Verein zur Förderung von Arbeit (a), Bildung (b) und Zukunft (z)
von Frauen in Österreich) in Pinkafeld durchgeführten Projekts. Weiterbildung, Wirtschafts- und Führungskompetenz,
Kommunikation und der Umgang mit neuen Medien standen in den Kursen ebenso am Programm wie die Persönlichkeitsentwicklung
und Einzelcoachings. Mentorinnen begleiteten die Teilnehmerinnen dabei, wobei deren persönliche Rahmenbedingungen
für eine Führungsposition ausgelotet wurden.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen 96.000 Euro; ein Viertel davon wird aus Landesmitteln, drei Viertel werden
aus ESF-Mitteln finanziert.
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